Veröffentlicht: 11.12.2023
Auf der Kirschplantage arbeiten wir als Teamleader, d.h. unser Job ist es zu schauen, dass die Picker (Pflücker) die richtigen Kirschen pflücken (Größe, Farbe, Qualität), ihre Leiter richtig benutzen und nicht bescheißen. Die Picker werden nämlich pro gepflückten Eimer bezahlt (~7$ pro 5 kg Eimer). Wenn sie zu langsam sind, kriegen sie Mindestlohn (22,70 $/h). Der Job als Picker ist ziemlich beliebt bei Backpackern, weil man hier richtig viel Geld verdienen kann, wenn man denn gut ist. Was viele vergessen ist, dass es ein harter Job ist. Um schnell zu sein, muss man hart arbeiten, konzentriert sein und die richtige Technik besitzen. Um möglichst viel Kirschen zu pflücken, wollen einige Picker keine Pausen machen. Also gehört es auch zu unseren Aufgaben zu schauen, dass die Picker Pausen machen und auch essen & trinken.
Da wir keinerlei Erfahrung haben, haben wir ein 2-tägiges Teamleadertraining bekommen. Hier wurde uns gezeigt, wie die Leiter zu stellen ist, welche Kirschen gepflückt werden sollen und wie die Eimer der Picker kontrolliert werden. Z.B. müssen alle Kirschen mit einem Stängel gepflückt werden, aber es muss jede Kirsche einzeln mit einem Stängel gepflückt werden. Auch müssen die Kirschen in den Eimer gelegt und nicht geworfen werden, da diese sonst beschädigt werden. Das Ganze hört sich ziemlich aufwendig an und ist es auch. Der Grund dafür ist, dass unser Arbeitgeber ausschließlich Premiumkirschen vertreibt, d.h. die Kirschen wird man niemals in Europa im Supermarkt finden. Die Premium-Kirschen gehen nach Asien und die weniger guten werden in NZ vertrieben.
Bei unserem Arbeitgeber handelt es sich im CentralPac. CentralPac gehört zu den Top 3 Kirschexporteuren nach Asien und beschäftigt in der Hochsaison (startet an Weihnachten) ca. 350 Picker. Die Kirschsaison ist recht kurz und geht ca. 6-8 Wochen (Dezember bis Februar).
Wir haben mittlerweile schon 2 Tage gearbeitet, d.h. wir haben ein Team von 12-15 Pickern betreut, welches Kirschen pflückt. In den zwei Tagen wurden von 60 Pickern 11 Tonnen Kirschen gepflückt. Die ersten zwei Tage waren ziemlich anstrengend, weil man recht streng mit den Pickern sein muss, sonst tanzen diese einem auf der Nase rum.
Bis die Kirschsaison vorbei ist, wird es erstmal ruhig werden mit dem Blog. Bis dahin viel Spaß beim Lesen!