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Madanapalle

Veröffentlicht: 26.11.2019

Nach meinem Kurzaufenthalt in Bangalore erreichte ich nach einer knapp 4- stündigen Taxifahrt das Dorf Madanapalle im Bundesstaat Andhra Pradesh. 

Dort werde in einer der English Medium Schools (Babyclass - 10. Klasse) als Voluntärin für geplante 5 Monate im Einsatz sein. 

In meiner Zeit dort arbeitete ich eng mit der Koordinatorin für Kindergarten und Vorschule zusammen, besuchte die von ihr geleiteten Trainings für die Lehrer, Meetings und hatte regelmäßig (fachlichen) Austausch mit ihr. 

Ich startete mein Voluntariat zum Schuljahresbeginn, d.h. zu diesem Zeitpunkt herrschte viel Chaos vonseiten der Lehrer und Schüler: Stundenpläne und zeitliche Abläufe konnten in den ersten Wochen nicht berücksichtigt werden, da der Fokus überwiegend auf Disziplin und strikte Verhaltensregeln gelegt wurde. 

Mit meiner jahrelangen praktischen Erfahrung in der Arbeit mit Kindern als Ergotherapeutin hoffte ich natürlich, mich therapeutisch in vollem Maße in den Schulalltag mit einbringen zu können.

Allerdings beschränkten sich meine Aufgaben als Voluntärin überwiegend auf das Training von 'spoken english' mit den Kindern und darauf, die Kinder auf Einhaltung der Verhaltensregeln und Disziplin zu kontrollieren. 

Dies ging mir gewaltig gegen den Strich, da es entgegen meiner Vorstellung war, für 5 Monate nur für Disziplin und Ordnung zu sorgen. 

Je mehr ich mich bemühte und versuchte, zu akzeptieren, was von mir verlangt wurde, desto größer wurde mein innerer Widerstand und Konflikt.

Mein Wunsch nach einem empathischen und liebevollen Umgang sowie einer spielerischen Didaktik, besonders mit den jüngeren Schülern, gemäß meinem eigenen Grundverständnis, wurde dort leider nicht erfüllt. 

Vielmehr wurden die Kinder teilweise mit Händen oder Stöcken gemaßregelt und mit lauter Stimme panisch und nervös auf diese eingeredet. 

Um davon einen guten und notwendigen Abstand zu gewinnen, unternahm ich mit einigen anderen Voluntären der Schule Marktbesuche oder kleine Ausflüge an unseren freien Tagen.

Die Begegnungen mit den Dorfbewohnern waren sehr herzlich und eindrücklich, meist wurden uns sehr neugierige und eindringliche Blicke zugeworfen. Zuerst empfand ich diese teilweise als unangenehm, gewöhnte mich aber mehr und mehr daran.

An den Gestank von dem vielen rumliegenden Müll auf den Straßen und der offenen Kanalisation konnte ich mich allerdings nur schwer gewöhnen. Die Umweltverschmutzung kannte ich bereits von Kerala, war dennoch wieder sehr entsetzt und traurig über das mangelnde Wissen und Verständnis der Dorfbewohner.  

Die bereichernde Freizeit mit anderen Voluntären sowie der interessante interkulturelle Austausch halfen mir sehr, den Mut nicht zu verlieren und weiterhin mein Bestes in der Schule zu geben.

Trotz der herrschenden strikten Disziplin hatte ich intensive, sehr berührende Momente mit den Klein- und Vorschulkindern und auch mit den Babyclass- und Vorschullehrerinnen, die ich in guter Erinnerung behalten werde😊.

Aus dieser Zeit habe ich für mich gelernt, trotz aller Bemühung um Akzeptanz meinen eigenen Werten und Prinzipien treu zu bleiben.

Ich bin froh, dass ich für mich die Entscheidung getroffen habe, den Aufenthalt nach einem Monat zu beenden, um meine Fröhlichkeit nicht zu verlieren und mir die Möglichkeit zu geben, mich an einem anderen Ort besser einbringen zu können.😊

...Wir sollten uns selber und anderen öfter ein Lächeln auf die Lippen zaubern...

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After my short stay in Bangalore, I reached the village Madanapalle in the state of Andhra Pradesh after a 4-hour taxi ride.

There I would work in one of the English Medium Schools (Babyclass - 10th grade) as a volunteer for planned 5 months.

In my time there, I worked closely with the babyclass and preschool coordinator, attending the teacher-led training sessions, and had regular (professional) exchanges with her.

I started my volunteering at the beginning of the school year, so at that time there was a lot of chaos on the part of the teachers and students: timetables and time schedules could not be considered in the first weeks, because the focus was mainly on discipline and strict rules of conduct.

Of course, with my many years of practical experience in working with children as an occupational therapist, I hoped that I would be able to fully participate therapeutically in everyday school life.

However, my duties as a volunteer were mainly limited to training 'spoken english' with the children and controlling the children for compliance with the rules of conduct and discipline.

This went against the grain, as it was contrary to my idea to provide for 5 months only for discipline and order.

The more I tried and tried to accept what was required of me, the bigger became my inner resistance and conflict.

My desire for an empathic and loving interaction and a playful didactics, especially with the younger students, according to my own basic understanding, was unfortunately not fulfilled there.

Rather, the children were sometimes abused with hands or sticks and were shouted in a loud voice.

In order to get a good and necessary distance from it, I went out for market visits or small trips on our days off with some other volunteers of the school.

The encounters with the villagers were very cordial and impressive, mostly there were very curious and urgent looks gazes. At first I found this partly unpleasant, but got used to it more and more.

However, I could hardly get used to the smell of the many rubbish lying on the streets and the open sewage system. I already knew the pollution from Kerala, but was again very shocked and sad about the lack of knowledge and understanding of the villagers.

The enriching free time with other volunteers as well as the interesting intercultural exchange helped me a lot not to lose the courage and continue to give my best in the school.

Despite the prevailing strict discipline, I had intense, very touching moments with the small and preschool children and also with the baby class and preschool teachers, which I will keep in good memory😊.

From that time I have learned for myself to remain true to my own values ​​and principles, despite all efforts to gain acceptance.

I am glad that I have decided to end my stay after one month so as not to lose my happiness and to be able to get more involved in a different place. "

... We should conjure ourselves and others more often a smile on the lips ...

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