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New York Tag 1-3

Veröffentlicht: 05.10.2017

Hallihallo ihr lieben Leserinnen und Leser, das ist bald mein letzter Eintrag! Ich sitze gerade in der Subway in New York. Da die Fahrten in dieser riesigen Stadt immer so lange dauern, habe ich das iPad mitgenommen und schreibe meine bisherigen New York-Erlebnisse auf. Wenn ich mit dem Schreiben beginne, ist es mein zweiter Tag hier. Ich war gestern todmüde. Statt um 4:00 Uhr bin ich schon um 2:00 Uhr von irgendeinem Geräusch in Boston erwacht und konnte nicht mehr einschlafen…um 5 Uhr war ich dann am Flughafen, mit den beiden Koffern hatte ich endlich mal keine Mühe mehr mit Packen. Aber voll sind sie beide, der eine Koffer hat das Maximum von 49 Pfund erreicht und der andere war 44 Pfund schwer 😊

Am Flughafen ass ich ein leckeres Frühstückssandwich mit Portobello-Pilzen, Avocado und Tomaten und einen Fruchtsalat. Yummy!

Der Flug dauerte nur etwa eine Stunde und 15 Minuten, es war mal wieder eine etwas grössere Maschine mit je drei Sitzen auf beiden Seiten. Ich landete in Newark. Bei der Ankunft staunte ich, in jedem Restaurant hatte es auf allen Plätzen iPads (siehe Fotos!) Ist das vielleicht die Zukunft? Zunächst dachte ich, es handle sich nur um ein Restaurant, das die iPads montiert hat, um Bestellungen aufzunehmen, aber es war wirklich in jedem Dine-In Restaurant so. Irgendwie fortschrittlich, da ja viele Leute, v.a. Alleinreisende, ihre Mails checken oder im Internet surfen, während sie essen. Aber man liest ja auch immer wieder, wie ungesund das sei…

Nachdem ich mein Gepäck geholt hatte, wollte ich einen Uber nehmen. Aber da das WiFi nicht funktionierte, war ich auf ein Taxi angewiesen. Ein Mann mit einem Headset im Ohr wurde auf mich aufmerksam und fragte, ob ich ein Taxi wolle. Ich nickte und er bat mich, ihm zu folgen. Er ging aber nicht in die Richtung des Taxistands, sondern Richtung Parkgarage, was mir schon mal komisch vorkam. Ich musste zwei Stockwerke höher rauf und fragte ihn, ob er denn ein offizielles Taxi sei. Er bejahte. Als wir beim Auto ankamen, handelte es sich aber um einen ganz normalen, schwarzen Van, kein Taxizeichen war zu erkennen. Ich sagte sofort, ich komme nicht mit, ich wolle nur ein offizielles Taxi. Er wurde gleich nervös und holte irgendeine Broschüre aus dem Auto, die irgendwie wie eine Bedienungsanleitung aussah, wedelte damit vor mir rum und sagte: «I am official!» Ich drehte aber auf der Stelle um und ging schnellen Schrittes zurück. Er rief mir noch nach: «Why are you running like a baby?» (Naja, rennen kann man das mit den beiden Koffern nicht nennen 😂) Aber mir ist das egal, lieber beleidigt als verschleppt werden! Ja, ich lese und schaue zu viele Krimis, aber es gibt ja viele Betrüger.

Kurze Zeit später war ich wieder am Taxistand und wurde einer Fahrerin zugeordnet, die aus einem Film stammen könnte: gross, sehr dick, schwarz, Perrücke, im Sommerkleid… Wir nahmen im uralten Ford-Taxi Platz, im Kofferraum hatte es kaum genug Stauraum für meine Koffer 🙈 Sie fragte mich, wohin ich wolle, und meinte darauf schon sehr vertrauenserweckend mit ihrem typischen afro-amerikanischen Akzent: «I have no idea where that is.» Sie fuhr los, tippte WÄHREND DES FAHRENS auf ihrem Handy rum und schlingerte dabei gefährlich. Nach etwa fünf Minuten bat sie mich, die Adresse einzutippen. Es hiess, die Fahrt würde etwa 50 Minuten dauern. Nach wiederum etwa fünf Minuten schnallte sie sich dann mal endlich an 🙈 Die Fahrt war nicht nur deswegen unangenehm, es gab in der alten Karre auch keine Klimaanlage. Wir überquerten mehrere Brücken und fuhren durch Tunnel, mussten mehrmals Zoll zahlen (nach meiner Autotour werden mir solche Dinge erst richtig bewusst!) Hier kosteten die Zölle nicht nur einen Dollar, sondern einmal sogar 15 Dollar und sonst 2 Dollar. Die Fahrerin wiederholte nochmals, dass sie vom Gebiet Long Island und Queens keine Ahnung habe, aber ich lächelte freundlich und sagte, das Navi werde uns schon an den richtigen Ort bringen. Sie entpuppte sich dann als sehr sympathisch, erzählte von ihren Söhnen und ihrer Scheidung und dass sie alleine das Geld verdienen müsse und demnächst wieder in die Schule gehe, um ihr Englisch zu verbessern, sie habe die Schule nicht beenden können… Die Fahrt kostete dann mit den Steuern, dem Trinkgeld und den Zöllen sage und schreibe 131 Dollar. Zurück nehme ich dann einen Uber, oder Lyft, je nachdem, was günstiger ist!

Im Hotel angekommen, genoss ich es, dass mir ein Angestellter den Koffer abnahm, das war schon ein Zeichen dafür, dass ich für dieses Hotel ein wenig mehr Geld in die Hände genommen hatte. (800 Fr. für 6 Nächte) Es war aber immer noch etwa 400 Franken günstiger als vergleichbare Hotels in Manhattan. Das Zimmer ist schön, modern und sauber, und wie ihr auf den Bildern seht, habe ich sehr viel Platz, eine Art Eingangsbereich und sogar einen Balkon. Ich wollte für die «Endstation» meiner Reise nochmals ein wenig entspannen und vor allem ein eigenes Bad, da ich mir schon gedacht habe, dass ich müde sein werde und mich über den Komfort freuen würde. Das Hotel lag in einer mir bisher unbekannten Gegend, es gibt dort viele mexikanische Arbeiter und mexikanische Restaurants. Die genaue Bezeichnung ist mir noch nicht so klar, manchmal steht auf der Routenbeschreibung, es handle sich um «Queens», ein Uberfahrer meinte aber das letzte Mal, die Gegend nenne sich Astoria (10 Minuten vom Hotel entfernt sind die Astoria-Filmstudios, ein Filmmuseum und ein Kino) Naja, ist ja egal. Ich finde es noch gut gelegen, wenn man nicht nur Manhattan sehen möchte oder wenn einem das U-Bahn-Fahren nichts ausmacht. 1 Minute vom Hotel ist die U- Bahn-Haltestelle 39 Av. Und 10 Minuten entfernt Queens Plaza und Queensboro Plaza. Von dort sind es 2 Haltestellen bis zur Fifth Avenue! Aufgrund der guten Lage habe ich auch nur einmal einen Uber genommen, als ich todmüde war, weil die U-Bahn viel günstiger ist (nur 2.75 Dollar) und der Zeitspareffekt erübrigt sich, wenn man so lange auf das Auto warten muss.

Da ich um 11 Uhr noch nicht einchecken konnte, deponierte ich nur kurz das Gepäck und ging dann in Richtung Subway. Ich war zwar hundemüde, aber was will man machen, wenn man erst vier Stunden später einchecken kann. Neben der U-Bahn-Station war ein Fastfoodrestaurant namens «Checkers», das noch auf meiner To-do-Liste (eher To-eat-Liste 😂) war. Es war ein Paradies, sie haben dort ganz ausgefallene Gerichte und so entschied ich mich für einen Burger namens «Baconzilla» und «Chili Cheese Fries», also Pommes, die mit Hackfleisch und geschmolzenem Käse bedeckt waren! Eigentlich war ich hungrig, aber ich brachte nur etwa die Hälfte runter. Und leider wurde mir danach hundeübel… So ging ich dann später in einen tollen Biosupermarkt Vorräte für die nächsten Tage einkaufen, vielleicht sehnt sich mein Körper und Kopf einfach mal wieder nach gesundem Essen ☺️

Ich fuhr zum Union Square und verbrachte eine Weile im Buchladen Barnes & Noble. Danach machte ich in der Umgebung noch einige Beauty-Appointments für die nächsten Tage ab. Ich spazierte in mir völlig unbekannten Gegenden an der 1st und 2nd Avenue und entdeckte dabei New York für mich ganz neu – ich war vor vier Jahren hier, und mein Gedächtnis ist eh nicht das Beste, aber New York blieb mir vor allem durch hohe, imposante Wolkenkratzer, viele Menschen (Times Square!) und Einkaufsmeilen in Erinnerung. Auf diesem Spaziergang entdeckte ich viele niedliche kleine Kaffees und Bäckereien, winzige Shops und viele Geschäfte mit frischen Früchten. Das war dann für mich interessanter, als die Geschäfte, die es an der Fifth Avenue gibt, denn diese habe ich ja jetzt zur Genüge gesehen (@Biene: Bi sit Ändi Auguscht nöme imene Sephora gsi!)

Am Freitag ging ich nach etwa 12 Stunden Schlaf in der Nähe des Hotels joggen. Das war nicht so ein prickelndes Erlebnis, da rundherum viele Autogaragen und Ersatzteilhändler waren und es deswegen sehr nach Abgasen roch. Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb ich nur zwei andere Jogger gesehen habe! (In Boston sah man üüüberall Dutzende Jogger!) Beim Joggen fiel mir auf, dass New York, mal abgesehen vom Zentrum, eigentlich genau gleich aussieht wie viele andere Städte, die ich auf meiner Reise gesehen habe. Wie in Boston fand ich Wohngegenden aus wunderschönen, roten Backsteingebäuden und wie oben erwähnt viele kleine Geschäfte aus aller Welt. Drei Unterschiede zu anderen Städten, auch Grossstädten wie Los Angeles, Toronto oder Boston nahm ich wahr: 1.: Es gibt an den Ampeln nur ganz selten Knöpfe für die Fussgänger (Detail, aber mir fällt das auf😊), 2.: Es ist SOOOO laut!! Rund um mein Hotel paaren sich Presslufthammergeräusche mit Fluglärm (der Flughafen La Guardia ist nicht weit entfernt) und wenn man weiter Richtung Manhattan geht, empfangen einen natürlich die typischen Sirenen und ständiges Autogehupe... Kein Wunder, gibt es hier so viele Yoga- und Meditationszentren, und auch kein Wunder, dass hier viele Leute mit Kopfhörern rumlaufen! (Ich freue mich schon auf das beruhigende Rauschen des Spreitenbachs 😃) 3.: Es stinkt!! Immer wieder geht man an Gullys oder Rohren vorbei, die irgendwelche Dämpfe/ Gerüche/ Gestank aus der Kanalisation nach oben transportieren. Und dann steht an der nächsten Ecke wieder ein Foodtruck… Gebrannte Mandeln…dann fünf Meter weiter Hot Dogs…So viele Gerüche/ Gestank habe ich sonst in keiner Stadt wahrgenommen.

Ich finde es sehr interessant, die Stadt nun aus einer völlig anderen Perspektive und in einem völlig neuen Lebensabschnitt nochmals ganz neu zu entdecken. Als ich das letzte Mal hier war, nahm ich alles völlig unvoreingenommen und mit staunenden Augen wahr, da ich vorher ja noch nie in Amerika gewesen war. Alles kam mir gigantisch vor (das ist immer noch so), hektisch (das lag aber vor allem auch daran, dass ich in kurzer Zeit möglichst viel einkaufen und erleben wollte) und schillernd, wie am Times Square. Nachdem ich jetzt so viele Städte und Dörfchen gesehen habe und auch keine lange To do-Liste mehr habe, kann ich ganz entspannt die fast leere Subway um 11:45 Uhr geniessen und in Ruhe dorthin gehen, wo es mich gerade hintreibt. Es ist wirklich eine spannende Stadt, diese Unterschiede von den Wohngebieten zu den Unterhaltungs-und Finanzvierteln ist schon sehr attraktiv, wenn man sich entscheiden würde, hier zu wohnen. Man kann viel unternehmen, findet aber auch ruhige Plätzchen wie Parks (oder mein Favorit, um dem Lärm zu entkommen: Barnes & Noble 🤗) (zu den Parks ist zu sagen, dass es dort auch nicht immer ruhig ist, z.B. im Washington Square Park spielte alle paar Meter wieder jemand ein anderes Instrument oder Stepptänzer und andere Künstler traten auf…)

Ich hatte nach dem Joggen ganz kurzfristig Tickets für das Schiff nach Liberty Island und Ellis Island gebucht und im Hotel ausdrucken lassen. Vor Ort war ich dann froh um mein bereits ausgedrucktes Ticket, es hatte natürlich sehr viele Leute, die Schlange standen! Ich musste aber trotzdem noch ein wenig in der Sonne anstehen, denn es wurde ein Security-Check wie am Flughafen durchgeführt. Das Schiff hiess witzigerweise «Miss New York». Die Schifffahrtsgesellschaft, die übrigens die gleiche war wie bei den Niagarafällen (Hornblower) ist zu empfehlen, man zahlt 18.50 Dollar für die Fahrt und kann auf beiden Inseln so lange bleiben, wie man möchte. Tickets erhält man entweder online oder man steht am offiziellen Schalter an - es gibt anscheinend auch dort viele Abzocker, die einen im Battery Park übers Ohr hauen wollen. Wenn man die Freiheitsstatue noch näher betrachten möchte, kann man auch ein «Podest-» oder «Kronen»-Ticket kaufen, diese sind aber immer früh ausverkauft. Auf Liberty Island machte ich natürlich wieder tonnenweise Selfies, wie ihr sehen könnt  😊

Zurück in New York ging ich noch weiter bis zum Union Square. Unterwegs schaute ich mir das 9/11 Memorial an, das war schon sehr eindrücklich… Nebenan steht ein riesiges, futuristisches Einkaufszentrum (Westfield), an das ich mich vom letzten Besuch in New York nicht erinnern kann, vielleicht steht es noch nicht so lange. Da es so warm war, hatte ich Lust auf entweder Glacé oder Cinnabon, aber ich hätte nicht gedacht, dass es gleich neben dem Westfield-Center eine Cinnabon-Verkaufsstelle im Burger King gibt. Juhu! Ich freute mich nämlich schon lange darauf, nochmals so eine Zimtschnecke zu essen. Das sind einfach die besten! Aber es ist fast unmöglich, diese «schön» (nicht wie ein Schwein 😂) zu essen, da sie so dermassen viel Glasur haben.

Was ich auch immer spannend finde, ist, wenn irgendwo etwas los ist.  z.B. sieht man hier öfters Leute, die etwas filmen, oder Menschen, die für irgendetwas Schlange stehen. Ich ging an zwei solchen abgesperrten Warteschlangen vorbei und fragte mich, was wohl der Grund sei. Im einen Fall war es ein Shop von Google, der etwas in Donut-Form verkauft (siehe Bilder) und im anderen Fall war es einfach eine Bäckerei, die wohl beliebt ist 😊

Ich stattete in Tribeca noch einer anderen Barnes & Noble-Filiale einen Besuch ab und schlussendlich besuchte ich die 18 Uhr-Vorstellung im Kino am Union Square. Ich wollte mir «The Mountain between us» mit Kate Winslet (und einem süssen Labrador ☺️) anschauen. Was für ein spannender Film über einen Flugzeugabsturz! (Kate Winslet mal wieder im Eis😂) Im Kino sah ich wieder Trailer von Filmen, die bald ins Kino kommen, leider bin ich da nicht mehr in den USA: «Murder on the Orient Express» mit vielen Superstars wie Johnny Depp (harr!), Judi Dench, Penélope Cruz....  oder «The Snowman» , eine Verfilmung eines Jo Nesbø- Krimis! Die muss ich dann in der Schweiz schauen 😊

Am Samstag habe ich dann mal die Fifth Avenue angeklappert und die die letzten Geschenke eingekauft. Diese Gegend machte mich absolut fertig, ZU viele Menschen, so viel Gehupe, Abgase, Gedränge überall… Ich bin froh, habe ich das Shopping schon in den anderen Städten erledigt, denn hier würde alles doppelt so lange dauern, wenn es so viele Leute in den Läden hat! Als Licht am Ende Tunnels fand ich am Ende der Fifth Avenue einen Lindt-Shop, so konnte ich mir zwei Lindorkugeln zur Stärkung holen 😂 A propos Essen: Ich habe in einem Restaurant gegessen, wo ich schon in Boston hinwollte:  «5 Napkin Burger». Der Burger sei dort so saftig, dass man 5 Servietten brauche  😂 Zuerst wollte ich den Original 5 Napkin-Burger bestellen, aber da ein Oktoberfestspezial angepriesen wurde, entschied ich mich für den «Knockwurst»-Burger. Er schmeckte interessant, v.a. die Senf-Zwiebeln hatte ich so noch nie gehabt!

Am Abend hatte ich vor, den «Queens Night Market» zu besuchen, den ich im Internet entdeckt hatte. Es gäbe dort viele Essens-und andere Stände. Aber ich bin etwa eine Stunde um das riesige Areal gegangen (es ist ein Park mit mehreren Sportstadien, einem Zoo, einem Museum,  einem Theater und noch mehr) und ich habe nur zwei, drei «Chilbi»-Fahrgeschäfte gesehen. Leider gab es weit und breit keine Bus- oder U-Bahnhaltestelle und so musste ich einen weiten Weg zurückgehen. Es war schon dunkel und langsam kalt, nicht so angenehm für einen Abendspaziergang. Aber was soll’s. Ich habe es ja nicht eilig. Die Gegend war, wie rund um mein Hotel, ebenfalls von Südamerikanern bevölkert, auf der Strasse wurde Latino-Trompetensound gespielt und es gab viele Latino-Supermärkte. Dort fand ich sogar mal wieder einen Nature-Joghurt (das findet man ganz selten!) aber er schmeckte leider gar nicht wie die Joghurts in der Schweiz.

Am Mittwoch folgt dann noch mein letzter New York-Post, wo ich euch über mein Erlebnis als Zuschauerin bei einer Late Night Show erzähle und – wenn das Resultat nicht furchtbar aussieht – ich euch meine neue Frisur zeige, ich habe morgen einen Termin zum Schneiden und Auffrischen meiner Farbe😃

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