Veröffentlicht: 13.09.2018
I made it - am Mittwoch um 7.30 stieg ich in meinen ersten Straybus gestiegen und ließ mich von dem Fahrer meines Vertrauens (Scratch) nach Paihia fahren. Auf dem Weg gab es sogar noch ein paar extra Infos und Sightseeing: Wir machten einen kurzen Halt bei einem Kauri-Museum. Kauris sind die ursprünglichen Bäume Neuseelands und charakteristisch ist der hohe gerade Wuchs. Als die Maori auf die Insel kamen, gab es über 2000 Jahre alte und 60m hohe Exemplare. Die Maori nutzten die Bäume für ihre Häuser oder Boote, waren mit dem Fällen aber sehr vorsichtig. Palmen wachsen 50mal schneller als Kauris…
Wie üblich sind die Europäer die Bösen, denn die scherten sich nicht um Nachhaltigkeit. Der Handel mit Kauris war tatsächlich der erste Kontakt zu Australien und die jüngeren Exemplare wurden gerne als Schiffmast verwendet. Kauris wurden in die ganz Welt, bis in die USA und Japan exportiert.
Heute existieren nur noch 2% der ursprünglichen Bestände, nur noch im Norden der Nordinsel. Wir besuchten ein 800 Jahre altes Exemplar, was trotzdem recht beeindruckend war. Die Rinde fühlt sich übrigens wie Fels an…
Um die Mittagszeit erreichte ich dann Paihia und die Centabay Lodge - mein Arbeits- und Schlafplatz für die kommenden Wochen.
In den folgenden Absätzen werde ich ein wenig ins Schwärmen geraten, nur als kleine Warnung.
Zuerst zum Hostel. Es ist viel sauberer und kleiner als das Base in Auckland und ich komme in einem 6er Zimmer mit zwei anderen deutschen Mädchen unter. Die Küche ist besser, es ist viel stiller, nur die Duschen haben mir in Auckland besser gefallen.
Die Arbeit, die ich als Gegenleistung für die kostenlose Unterkunft verrichte, ist dagegen nahezu lächerlich. Heute musste ich die vier Badezimmer sauber machen, was vollkommen in Ordnung und auch nicht eklig war. Dann noch ein bisschen fegen und um 11 Uhr waren wir alle fertig. Dann saßen die Backpacker mit Jack (dem Hostel Besitzer) bei einer guten Tasse Kaffee und Keksen (Kekse!!!) zusammen und haben geschwatzt. Herrlich. Ich fühle mich hier so pudelwohl, die Menschen sind einfach super nett.
Außerdem habe ich zwei unglaubliche Menschen kennengelernt: Marina und Macarena (ja, wie der Song) aus Argentinien. Die beiden Ladys sind einfach der Hammer! Ich habe noch nie so positive, so energetische, so lebensfrohe, so… perfekte (?) Menschen kennen gelernt. Ich bin unglaublich gerne mit den beiden zusammen und denke mir nur: diese Lebenseinstellung will ich auch haben.
Die beiden verkörpern für mich das typische Mindsetting der Latinos: lebe in Einklang mit deinem Körper, mache, was dein Herz dir sagt und lache. Das sind nur ein paar der Dinge, die sie mich gelehrt haben.
Gestern waren wir gemeinsam in einer Karaoke-Bar und es hat so Spaß gemacht, den beiden beim Tanzen und Singen zuzuschauen. Ich, verklemmt wie ich bin, hab nur einmal “Mamma Mia” zum Besten gegeben. Aber wir haben auch zusammen Billard gespielt, das war dann eher mein Ding…
Ich denke mal, das ist es, was Backpacker über den “kulturellen Austausch” berichten. Die beiden haben eindeutig eine ganz andere Einstellung zu allem als jeder andere Backpacker, den ich getroffen habe. Amazing!
Zuletzt die Natur. Ich befinde mich gerade im Northland und schon im Bus konnte ich die Umgebung bewundern: alles grün, viele Berge und Hügel und wenig menschlicher Einfluss. Paihia ist ein super schöner Küstenort mit Promenade und langen Stränden. Weil das Wetter auch so gut ist und die Sonne die ganze Zeit scheint, fühle ich mich wie in der Karibik. Oder so wie ich mir die Karibik vorstelle.
Rund um Paihia gibt es viele Wanderwege, von denen ich heute einen kurzen ausprobiert habe. Es ging ganz schön steil nach oben zu einem Viewpoint. Der war recht enttäuschend, denn man hat vor allem Bäume gesehen, aber der Weg dahin war wundervoll. Etwa 40 Minuten ging es durch Wälder, über Flüsse und alles war grün und frisch. Die Wanderung hat mich in so gute Stimmung versetzt, dass ich vermutlich jeden Tag irgendwie wandern werde.
Nur ein kurzer Bericht von mir, aber das liegt daran, dass mir wirklich die Worte fehlen, um alles zu beschreiben. Es ist momentan hier umwerfend und einfach… perfekt. Hoffentlich können die Fotos euch noch ein paar weitere Eindrücke liefern.