Railway Girls
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Tag 13: Kein Meer mehr

Veröffentlicht: 13.09.2017

Eigentlich macht es keinen Unterschied, ob man auf einem Schiff aufwacht oder nicht - das war die erste Erkenntnis des Tages.

Danach begaben wir uns auf den Weg zum Frühstücksraum, wo es verdammt sauren Joghurt, äußerst unknusprige Brötchen (dieser Trend setzt sich übrigens seit Schweden fort) mit Belag und heiße Schokolade zum Anrühren ohne heißes Wasser gab. Trotz allem frühstückten wir mit guter Laune und freuten uns auf den Tag.


Der Rückweg ins Zimmer endete bereits an der ersten Tür, weil unsere Karte nicht mehr funktionierte. Nachdem der Rezeptionist, der nicht sehr erstaunt wirkte, sie wieder aktiviert hatte, konnten wir schließlich zusammenpacken und aufbrechen.


Unser erstes Ziel war die Burg von Turku aus dem 13. Jahrhundert. Diese ist das größte noch erhaltene mittelalterliche Gebäude in Finnland und wurde zwischenzeitlich einige Male verändert - so kam beispielsweise in der Renaissance noch eine Vorburg hinzu. Die ehemals auf einer Insel erbaute Burg ist durch Landerhebung heute vollständig mit dem Festland verbunden.

Die Burg zu Turku wurde vom schwedischen Reich als einer der Verwaltungssitze von Österland errichtet - dem heutigen Finnland. Im Laufe der Jahre wurde sie häufig von den verschiedensten Russen, Schweden und Dänen eingenommen und wieder zurückerobert, diente zwischenzeitlich als Kornspeicher, Schnapsbrennerei, Truppenlager und Gefängnis. Es residierte hier eine Reihe von Königen, ob freiwillig oder unfreiwillig.


Nachdem die Burg zwischenzeitlich teilweise dem Verfall überlassen worden war, wurde bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Instandsetzung und Etablierung eines Museums begonnen - zu diesem Zeitpunkt diente die Burg übrigens immer noch teilweise als Gefängnis.

Heute ist das Museum, nachdem die 1941 durch den Fortsetzungskrieg entstandenen Schäden behoben wurden, sehr groß und schön angelegt. Es wurden jeweils die entsprechenden Gebäudeabschnitte im Stil des Mittelalters, der Renaissance und des 18. Jahrhunderts eingerichtet. Außerdem wird über die bewegte Geschichte der Stadt Turku berichtet und es gibt immer wieder Ausstellungen zu bestimmten Themen - so weiß Lena jetzt z.B. endlich, wie man vor einigen hundert Jahren im Sattel saß.


Nachdem wir unsere Rucksäcke aus den Schließfächern geholt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof - leider zum falschen, wie sich schnell herausstellte. Nach einigen Minuten der Verwirrung begaben wir uns schließlich auf eine unfreiwillige Stadtwanderung und erreichten dann auch irgendwann mit mäßiger Laune den richtigen Bahnhof. Hier hatten wir nun zwei Stunden Zeit, um uns zu erholen und Sandwiches zu essen, bevor der Zug nach Tampere abfuhr.


Dort angekommen hatten wir erstaunlich wenige Probleme uns zu orientieren und den richtigen Bus zur Unterkunft zu finden. Hierbei zeigte sich, dass wir ganz umsonst vor dem Schweigen und dem schlechten Englisch der Finnen gewarnt worden waren, alle Menschen auf unserem Weg waren bisher sehr freundlich und hilfsbereit.

Nach kurzer Zeit kamen wir dann in der Unterkunft an, die wir dieses Mal für uns alleine haben. Das Bett ist gemütlich, wir haben Wifi und Instantnudeln im Bauch - eine gute Voraussetzung für ein paar Folgen Red Oaks und eine kleine Beautybehandlung. 😄


Nun geht es aber ins Bett, morgen wartet ein Museum voll mit kleinen, weißen, flauschigen Wesen aus Finnland auf uns!

Antworten (2)

Dietrich
Es ist ein riesiger Unterschied ob man auf einem Schiff aufwacht oder nicht.

Anne
Ein bisschen schon, aber leider hat man das Meer nicht gemerkt, weil wir im binnenhafen lagen und das Schiff so groß ist

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