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Tag 4 - von Mezzolombardo nach Molveno ...

Veröffentlicht: 13.09.2017


... für mich eine der hässlichsten Städte der Welt! Aber dazu später mehr.

So, dann wollen wir mal. Bei dem Regen gestern hatte ich schon mit meiner Wanderung abgeschlossen, denn bei Regen will und werde ich nicht wandern. Aber wie schon irgendwo erwähnt kam ja doch noch die Sonne raus, naja, rauskommen ist gut, da war nix anderes außer blauer Himmel und Sonne. Da ging es schon los, die Endorphinausschüttung startete - viel zu früh - aber ich konnte mich bremsen und die Nacht noch im Hotel verbringen. Zum wiederholten Male packte ich meinen Rucksack, hätte nicht gedacht, dass es so viele Möglichkeiten gibt. Tja, man lernt eben nie aus. Ich glaube, ich werde immer besser.

Ich darf nicht vergessen zu erwähnen, das ich im Hotel mit 2 Männern ins Gespräch kam, die auch nach Molveno wollten. Ich glaube, die sind schon etwas geübter als ich, wie sich später noch herausstellen sollte, da die beiden nochmals auftauchten.

Da ich heuten morgen das Wetter für etwas kühler hielt ging es in langer Hose, langem Shirt und Jacke auf den Weg durch Mezzolombardo. Anfangs ganz flach, später dann der Aufstieg, oder heißt es Anstieg? Da ich wusste, es wird heute nur so um die 800 m hoch konnte ich dem Ganzen ziemlich gelassen entgegen sehen. Der Hinaufstieg war klasse. Enge Pfade, teilweise über Felsstufen, spitze Kehren und alles mit toller Aussicht zwischen den Bäumen hindurch. Ach ja, kurz vorm Wald zog ich schon mal die Jacke aus. Uih, mir wurde wärmer, als ich es vermutet hatte.

Da schlich ich so vor mich hin, gut gelaunt und meinen Schwung genießend, als gegen 09:42 Uhr die Beiden vom Frühstück vorbeischossen. Locker flockig zogen sie an mir vorüber und hinterließen eine Staubwolke. Na, dann doch lieber von einer grinsenden Schnecke überholt werden. Aber, was soll ich ganz ehrlich sagen? Kurz, nur ganz kurz war ich deprimiert, als ich ihnen hinterherschaute. Aber mir fiel auf, wie sie am Hetzen waren und dann sah ich wieder die schöne Landschaft mit einem Bach und musste doch gleich mal ein Photo machen. Und, was kann ich guten Gewissens behaupten? Lass sie doch rennen. Der Weg ist das Ziel und nicht der Endpunkt der geplanten Etappe. Ich genieße die Landschaft, die Zeit mit mir alleine und meine Leistung, und hier und da mache ich ein Photo oder schau einfach mal so. Völlig worscht, ob ich die ganze Strecke schaffe oder nicht.

Ich habe gerade mal meine Sprachnotiz von 09:14 Uhr angehört: Wanderstöcke sind ne prima Sache. Danke dem Erfinder und dem, der mir vorschlug sie mitzunehmen. Dann eine Botschaft an meinen Körper: wer auch immer für die Endorphinausschüttung zuständig ist, bitte wohldosiert über den Tag verteilt ausschütten. Die Endorphine geben mir so einen Antrieb, den mein Körper konditionell gar nicht leisten kann.

So, weiter im Text. Also, die Typen waren vorbei, ich freute mich über meine Wanderung und kam an einen Grillplatz. Ganz gechillt setzte ich den Rucksack ab und zog mir kurze Kleidung an. Als ich dann noch eine Sprachnotiz aufnehme merke ich, wie beeindruckt ich von all dem bin. Viele von euch haben mir etwas über Eindrücke gesagt, die ich auf meiner Wanderung erleben werde. Eben gerade weiß ich, was ihr gemeint habt. Ich bin sowas von beeindruckt, das mir fast die Tränen kommen.

Die Zeit für ein solches Päuschen muss sein und danach ging es gleich viel besser.

Über die Wegmarkierungen hatte ich mich ja schon mal ausgelassen, aber heute kam es mir vor wie ein Trainingscamp für Schnitzeljagt. Man muss wissen, dass hier haufenweise Wege verlaufen, aber nur einer war der Richtige. Irgendwo trafen sie sich zwar eh wieder, aber darauf wollte ich mich dann doch nicht verlassen. Mein super duper Navi GPS weiß immer wo ich bin und weiß auch immer, wo der richtige Weg ist, aber irgendwie bin ich nicht immer in der Lage beide Linien zu einer zu vereinen. Das hatte dann zur Folge, dass ich mich mal wieder verlaufen habe. Heute übrigens gleich mehrmals. Manchmal ist die Genauigkeit des Gerätes schon recht fragwürdig. Aber egal, ich bin im richtigen Hotel gelandet.

Aber ich lasse mich nicht wirklich von diesen Umwegen stören, könnte schlimmer kommen.

Gegen halb eins erreichte ich Fai della Paganella. Seltsamer Ort, die Fensterläden geschlossen, die Straßen leergefegt, das hatte was von "High noon" in einem Western. Hier bin ich dann kreuz und quer gelaufen, da ich bei meiner Planung Straßen vermieden habe. Naja, wenn man sich nicht auskennt, dann plant man schon mal einen Zickzackkurs obwohl es nicht nötig gewesen wäre.

Beim Blick aufs Navi und als mir bewusst wurde, was da noch auf mich zu kommt entschloss ich mich für eine Pause. Also Brötchen raus, und erstmal auf die Karte geschaut. Uih, da lagen noch locker 500 bis 600 Höhenmeter auf relativ kurzer Strecke vor mir und noch locker 10 km Strecke. Ich bin dann kurz in mich gegangen und habe Abbruch beschlossen. Meine Pause habe ich dann an die nächste Bushaltestelle verlegt. Eine knappe Stunde Wartezeit mit Brotzeit und Solitär auf dem Handy verkürzten mir die Zeit. Für 2,20€ ging es dann mir dem Bus nach Andalo, dort Umstieg in den Bus nach Molveno. Wie ich feststellen musste, wäre der Weg nach Molveno gar nicht so schlimm gewesen, nur die 1400 Meter, die ich hätte übersteigen müssen, machten mir Angst. Aber egal, so war es schon die richtige Entscheidung; man muss seine Grenzen kennen, das Ziel im Auge behalten und außerdem sollte man aufhören, wenn es am schönsten ist.

Landschaftlich ist das hier der absolute Hammer, aber dieser Ort Molveno ist überhaupt nicht mein Ding. Hier steht ein Hotel am anderen, auch wenn die Häuser schön sind, ist das die Art von Urlaubsort, die ich absolut hässlich finde.

So, das Abendessen im Hotel ist geschafft, lecker, aber war mir etwas zu schicki micki.

Für heute fällt mir nix mehr ein. Aber morgen gibt's wieder ne neue Story hier auf AlleineWandernZumGardasee.

Wir ihr sicherlich merkt sind die Bilder nicht in der richtigen Reihenfolge und leider ohne Kommentare, weil es mir nicht ganz klar ist, wie man diese hinterher angezeigt bekommt.

Ach ja, morgen sind 25 km geplant, aber wohl ohne diesen mächtigen An-, Auf- Hinaufstiege oder Kletterpartien.

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