Ceide Fields & Dún Briste

17.06.2022

Die Provinz Mayo

Wir kommen kurz nach 10h los und stoppen am Ballycroy Nationalpark. Holen uns ein paar Infos und fahren rasch weiter. Uns interessiert die Thematik des Torfs, der hier überall rechts und links der Straßen aus den Sümpfen gestochen wird. 

Die Frau im Visitor Center erklärt, dass dies eigentlich nur noch auf privatem Gelände gemacht wird, da der Torfabbau aus bekannten Gründen eher abgeschafft werden soll. 

Nur Tradition und Nationalempfinden sind da schlecht in Einklang zu finden. Auch in Bezug auf die Reduktion der Schafe, die sozusagen das Land "übergrasen" und Flurschäden hinterlassen.Wir lassen vom Boardwalk hinter dem Besucherzentrum noch einmal den Blick über die Landschaft streifen und sind schnell wieder in Auto.

Wir fahren von der Hauptstraße ab und einen Loop über eine Halbinsel, die nahezu unbewohnt scheint. Die Landschaft ist hier eher flach, nicht sehr interessant und gehört wohl zu den einsamsten Gegenden Irlands.Wir fahren in Belmullet nach links und folgen der Straße R313 auf eine weitere Halbinsel, die wie ein langer Finger in den Atlantik ragt. Am Ende wäre ein Leuchtturm, aber uns rennt die Zeit davon und so begnügen wir uns auf halber Strecke mit einem Stopp am Strand. 

Dieser liegt an einer sehr schmalen Stelle der Halbinsel. Leider ist gerade Ebbe und der Blick nicht so spannend. Dennoch bin ich einmal mehr überrascht, wieviel schöne und große Strände es gibt.

Ceide Fields

Eher durch Zufall wurden die Steinformationen aus der Bronzezeit hier gefunden. Rund 100km Steine wurden beim Torfstechen entdeckt und nach und nach freigelegt. 

Der Fund von Steinen im Moor hatte den Bauern erstaunt, da Torf ja nur aus gepressten Gräsern, Samen, Erde und organischen Bestandteilen besteht. Beim Analysieren der Steine wurde deren Alter klar, da sie oberhalb der unten liegenden Torfschicht waren. 

Ceide Fields widmet sich den Funden und der Geschichte der Siedlung, deren Ummauerung hier gefunden wurde.Wir laufen über einen Plankenweg und sehen zudem noch fleischfressende Pflanzen. Eine, mit einem gelben, sternförmigen Blatt am Boden, das klebrig ist und auf dem Insekten festkleben. Eine andere, oft direkt daneben wachsende rotbraune Pflanze fängt Insekten mit klebenden "Tentakeln".Im Innern des Visitor Center gibt es eine interessante Ausstellung zur Geschichte der Menschen, die hier vor rund 5000 Jahren gelebt haben und hier diese Mauern um ihre Siedlung und durch ihre Dorf gezogen haben. 

Ein Blick auf die Steilküste auf der anderen Straßenseite und dann können wir wieder Mütze und Windjacke ablegen, bis wir am Dun Briste Felsen rumkrabbeln.

Dún Briste - Downpatrick Head

Vor etwa 350 Millionen Jahren hat sich dieser Felsen im Meer und die früher zusammenhängende Steilküste wohl gebildet. Über 200km erstreckt sich die Steilküste mit mehr oder minder hohen Abschnitten.

Der Dún Briste ist ein 45m hoher freistehender Felsen, der dicht vor der Küstenlinie steht. Jede Menge Möwen sausen um den Felsen oder liegen in den Zwischenräumen der Gesteinslagen.Man läuft über eine wunderbare weiche Wiese mit tausenden rosa Kleeblüten bis zur Abbruchkante. Der Wind tost, aber wir haben auch hier Glück, dass gerade jetzt die Sonne scheint.

Wir erreichen nach einem echt langen Tag mit fast 250km Fahrerei unser Quartier gegen 18.30h. Total abgelegen liegt dieses Bed& Breakfast rund 5km vom Ort Kilalla entfernt. 

Wir sind heute die einzigen Gäste. Das Haus ist toll, das Zimmer auch. Wir fahren direkt wieder los nach Kilalla, gehen dort in einem Pub etwas essen, laufen noch eine Runde durch das Dorf, das einen bemerkenswerten Rundturm aus dem 7. Jahrhundert bietet.Der Abend endet mit tollstem Abendrot.