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Great Ocean Road

Veröffentlicht: 16.03.2017

Als Highlight meiner bisherigen Australienreise, würde ich die Great Ocean Road an der Südküste von Australien bezeichnen. Die 243 km lange Straße beginnt in Torquay (ca. 104 km von Melbourne entfernt) und endet in Allansford. Auf dieser Strecke gibt es nur kleine Küstenorte. Die größte Stadt ist hier noch Torquay mit 8000 Einwohnern. Danach folgen nur noch Orte mit wenigen hundert Einwohnern. Apollo Bay in der Mitte der Great Ocean Road zählt mit 1777 Einwohnern hier noch zu den großen Orten. 

 Eines vorweg: Während der gesamten Fahrt, haben wir abgesehen von den Orten, natürlich viele viele Stopps eingelegt. Oftmals haben wir am Straßenrand gehalten, um die schönen Ausblicke zu genießen. Jedoch gab es für die bekanntesten Lookouts immer Parkplätze, in die man von der Straße aus direkt hineinfahren konnte. Wir haben wirklich atemberaubende Naturphänomene gesehen. Felsformationen, die sich über viele Jahre gebildet hatten. Und ein Meer, das eine so wunderschöne Farbe hatte, das man am liebsten hinein gesprungen wäre. Aber das ist in den Gegenden abseits der Orte nicht möglich. Das Meer ist aufgrund der Strömung unberechenbar und somit auch gefährlich, außerdem macht der hohe Wellengang es schier unmöglich zu schwimmen. Zudem ist das Wasser wirklich kalt, die Wassertemperaturen liegen da auch im Sommer bei unter 20 Grad. Sehr interessant war auch zu sehen, wie sich die Vegetation der Landschaften immer wieder verändert hatte. Trotz der wenigen hundert Kilometer, gab es große Unterschiede. Mal waren es sehr kahle, vertrocknete Gegenden und mal Gegenden mit saftigen Wiesen und vielen Bäumen und Pflanzen.  

Nachdem wir eine Nacht in Melbourne verbracht hatten, ging es am nächsten Morgen, den 28. Februar los auf die Great Ocean Road. Unglücklicherweise haben wir unser Hostel in Melbourne und das Mietauto für die Great Ocean Road über ein Backpacker-Reisebüro gebucht. Ein fataler Fehler, nachdem wir dort wohl von einem sehr unkompetenten Mitarbeiter betreut worden sind. Er hat uns das Hostel wie gewünscht im Stadtzentrum gebucht, die Autovermietung befand sich jedoch beim Flughafen, wohin wir erstmal 1,5 Stunden mit dem Zug und Bus fuhren und schließlich noch ein Stückchen zu Fuß zurück legen mussten bis wir endlich die Autovermietung erreicht hatten. Dort angekommen, kam dann die nächste Hiobsbotschaft. Das Auto war nicht versichert, obwohl ich den Mitarbeiter im Reisebüro noch gefragt hatte, ob das Auto den versichert sei. Somit kamen zu den Mietkosten nochmal Extrakosten drauf, was uns alles andere als gefreut hat. 

Nach diesen Unannehmlichkeiten ging es dann endlich am späten Vormittag los an die Südküste nach Torquay, wo die Great Ocean Road beginnt. In einem Informationscenter haben wir uns eine Karte geholt und uns Tipps und Informationen eingeholt. Wir fuhren dann erstmal von Torquay nach Lorne, ebenfalls ein kleines Städtchen mit nur rund 967 Einwohnern. Dort waren wir am Teddy´s Lookout, von wo aus man einen wunderschönen Ausblick auf die Küste hatte. Anschließend haben wir uns in einem Supermarkt noch mit Lebensmitteln eingedeckt, dann ging es auch schon weiter zu den nahe gelegenen Erskine Falls, die im Otway Forest (auch bekannt als "the Otway") liegen. Um an den Wasserfall zu gelangen, mussten wir 200 Stufen runter steigen und anschließend natürlich auch wieder hoch. Bei über 30 Grad kam man dabei schon etwas ins Schwitzen. Danach ging die Fahrt weiter zu dem Mini-Örtchen Kennett River, das ebenfalls zum Otway Forest gehört. Ich weiß gar nicht, ob dort überhaupt Menschen wohnen, wenn dann nur sehr sehr wenige. Auffallend war dort nur ein Campingplatz. In diesem Ort ist es aber bekannt, das man gute Chancen hat frei lebende Koalas zu entdecken. Wir sind also einen kleinen Weg entlang gelaufen und haben tatsächlich zwei Koalas entdeckt. Allerdings nur, nachdem vor den Bäumen schon ein paar Leute standen und an den Bäumen hochgeschaut hatten. Wenn die Koalas weit oben eines Eukalyptusbaumes schlafen, fällt es meist sehr schwer sie zu entdecken. Als wir weiterfuhren haben wir ein Auto am Straßenrand parken sehen und ein Pärchen, das an einem Baum hoch gesehen hat. Wir haben also ebenfalls gleich gestoppt und dort war tatsächlich direkt an der Straße ein weiterer schlafender Koala im Baum. 

Der nächste Ort in dem wir einen Stopp einlegten war Apollo Bay. Meiner Meinung nach ist der Ort nicht besonders sehenswert. Wir sind dort nur kurz am kleinen Fischerhafen entlang gelaufen und dann ging es auch schon weiter in den Great Otway National Park, der zum Otway Forest gehört. Es war bereits schon abends und ich hatte die Idee, das wir noch zum Cape Otway fahren, wo der älteste Leuchtturm Australiens steht. Von dort aus wollte ich unbedingt den Sonnenuntergang anschauen. Wir sind ziemlich knapp vor Sonnenuntergang angekommen und mussten dann feststellen, dass der Leuchtturm eingezäunt und bereits geschlossen ist und wir somit nicht zur Aussichtsplattform konnten. Auch eine handvoll weiterer Besucher waren da, die wie wir vor verschlossenen Türen standen. Fast rennend, um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen, sind wir mit den anderen Besuchern auf einen Wanderweg gelaufen, in der Hoffnung, das es irgendwo die Möglichkeit auf einen guten Ausblick gibt. Und tatsächlich haben wir ein kleines Fleckchen gefunden, von wo aus man den Sonnenuntergang sehen konnte. Nun war es bereits gegen 20:30 Uhr und wir befanden uns mitten im Nationalpark. Es wurde also an der Zeit sich um eine Übernachtungsmöglichkeit zu kümmern. Von dem Informationscenter in Torquay hatten wir einen Flyer von einem Campingplatz "Bimbi Park" im Nationalpark erhalten. Schließlich sind wir dort hingefahren, aber etwas bezweifelnd, das so spät noch jemand an der Rezeption anzutreffen ist. Es war jedoch unsere einzige Übernachtungsmöglichkeit, da wir mitten im Wald waren und der nächste Ort ein Weilchen entfernt war. Tatsächlich war die Tür zur Rezeption schon verschlossen. Ich habe dann einen Gast auf dem Gelände gefragt, ob denn niemand mehr von dem Park anzutreffen sei. Er gab mir den Hinweis, das sich neben der Rezeptionstür ein Funkgerät befindet, über das der Besitzer angefunkt werden kann. Dieser wohnt nämlich mit seiner Familie ebenfalls auf dem Park. Also versuchte ich irgendwie das Gerät zu bedienen und habe rein gesprochen, das wir eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Wir hatten Glück und der Besitzer kam und konnte uns einen Container anbieten. Ich hatte ehrlich gesagt, das schlimmste erwartet, wo wir wohl schlafen müssen, aber wir wurden sehr positiv überrascht. Die Container waren ganz neu und sehr modern eingerichtet. Es verfügte über ein Bad, Küche, Essbereich, zwei Schlafzimmer und sogar eine Couch mit Fernseher. Zum Abendessen gab es dann nur Kekse und Obst, das wir gekauft hatten. Ein Restaurant oder ähnliches gab es dort natürlich nicht. Eine große Plage hatten wir mit den vielen Fliegen im Container. Aber das gehört nun mal dazu, wenn man in der Natur ist. Nachts konnte ich nur sehr schlecht schlafen. Es war stockdunkel und totenstille. Ich hatte mich richtig unwohl gefühlt und das Straßenlaternenlicht sowie den Straßenlärm, das ich so gewohnt bin, sehr vermisst ;-). 

Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter. Im Ort Port Campbell hielten wir an, um wieder ein paar Lebensmittel zu besorgen. Dieser Supermarkt wirkte von außen überhaupt nicht wie ein Supermarkt. Es war einfach ein kleiner Dorfladen, der alles mögliche beinhaltete. Zu erwähnen ist auch, das die Preise der Lebensmittel sehr teuer waren, aber uns blieb nichts anderes übrig. Bis der nächste Supermarkt gekommen wäre, hätten wir viele Kilometer fahren müssen.

In Warrnambool, eine Stadt die sich kurz nach Ende der Great Ocean Road befindet, haben wir am späten Nachmittag eine Unterkunft in einem Motel gefunden. Die Besitzerin hat uns Tipps gegeben, wo wir Pinguine sehen können und von wo aus der Sonnenuntergang am Schönsten ist. Zuerst gingen wir dort aber erstmal bei ALDI einkaufen, um uns mit Lebensmitteln wieder einzudecken. Danach fuhren wir zur Merri Bridge. Eine Brücke, die ein kurzes Stück zu Fuß über das Meer führt und wo man zum Warrnambool Coastal Reserve kommt. Dort haben wir dann einen Coastal Walk gemacht, dabei immer auf der Suche die Pinguine auf einer nahe gelegenen Mini-Insel "Merri Island" zu entdecken. Nachdem wir schon eine Weile gelaufen sind, hatten wir aber immer noch keine entdeckt. Wir vermuteten, das diese Insel wohl am Anfang des Walks gewesen sein musste. Also sind wir nochmal zurück gelaufen. Und tatsächlich, dank unseres Fernglases haben wir die Pinguine schließlich entdeckt. Wir wollten danach eigentlich zur Aussichtsplattform "Thunder Point", der direkt nach dem Coastal Walk ist, um von dort aus den Sonnenuntergang anzuschauen. Wir dachten es sei praktischer mit dem Auto hinzufahren, damit wir später im Dunkeln nicht die ganze Strecke zurück laufen müssen. Nur leider war die Straße dahin gesperrt. Somit mussten wir doch laufen. Allerdings wählten wir nicht den Coastal Walk, sondern dachten es sei schneller an der Straße durch eine Wohngegend zu laufen. Blöderweise hörte diese Wohngegend irgendwann auf und somit auch der Fußgängerweg. Daher mussten wir am Straßenrand entlang hochlaufen. Als wir endlich am "Thunder Point" angekommen waren, beschlossen wir noch dem Geheimtipp der Motel-Betreiberin zu folgen und sind weitere 15 min gelaufen, um an einen Lookout zu gelangen, der eher nur bei den Einheimischen bekannt ist. Gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang hatten wir unser Ziel erreicht. Anschließend sind wir dann den Coastal Walk zurück gelaufen. Es war dann schon gegen 21 Uhr, als wir endlich am Auto angekommen sind und wir hatten wahnsinnigen Hunger. Wir wollten uns also noch ein Restaurant suchen, hatten jedoch leider nichts gefunden, da dort die Restaurants schon gegen 21 und 22 Uhr geschlossen haben. Es blieb uns leider nichts anderes übrig, als unser Abendessen beim Burger King zu holen. 

Am nächsten Tag fuhren wir zum Tower Hill, einem Wildlife Reserve. Eine Freundin hatte mir den Tipp gegeben, das man dort viele Tiere sieht, unter anderem Kängurus, Hasen, Emus und Koalas. In dem Park kann man verschiedene Walks wählen, wir nahmen einen zum Vulkankrater. Im Großen und Ganzen war dieser Park aber für uns nicht wirklich sehenswert. Tiere haben wir keine gesehen, außer einen Emu, der wohl fester Bestandteil im Park ist und auch sonst war es landschaftlich nichts besonderes. 

Das war dann auch das Ende unserer Great Ocean Road. Gegen späten Mittag machten wir uns also auf den Rückweg Richtung Phillip Island, wo wir erst abends gegen 22 Uhr angekommen sind.


Antworten (1)

Aystetter
Es war eine tolle Tour

Australien
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