sylvi-goes-newzealand
sylvi-goes-newzealand
vakantio.de/sylvi-goes-newzealand

17.12.2017: Besuch einer Geisterstadt

Veröffentlicht: 21.12.2017

Hätte ich vorher gewusst, wie die Zufahrtsstraße zur Bendigo Ghost Town beschaffen ist - wer weiß, ob ich mich tatsächlich getraut hätte, sie zu befahren. So aber kam einfach nur irgendwann der Zeitpunkt, wo es keine Möglichkeit mehr gab, es sich anders zu überlegen. Die Straße ist steil, einspurig, voller tiefer Schlaglöcher und besteht aus Sand. Wenn ich es mir recht überlege, erinnert sie mich an die Skippers Canyon Road. Mehr als einmal gerät unser Heck ins Schlingern und drehen die Reifen auf dem weichen Untergrund durch. Zum Glück kommt uns bergauf nur einmal ein Fahrzeug entgegen. Als wir den kleinen Parkplatz in ehemals Welshtown erreichen, bin ich durchgeschwitzt und meine Beine zittern. 

Welshtown und Logantown waren DIE Erfolgsgeschichten für Goldfunde, die jemals in Neuseeland gemacht wurden. Ab 1869 wurde über eine halbe Million Pfund Gold abgebaut. Die Mine war zu damaligen Zeiten in aller Munde - selbst ein 5-Sterne Hotel gab es, dessen Ruinen man nach wie vor besichtigen kann. Eine gute Stunde kann man sich hier locker beschäftigen, die letzten Überbleibsel aus Glanzzeiten wie die Matilda Batterie (Sprenganlage) begutachten und dabei einen Blick in die extrem tiefen Schächte (etwa 180 m) werfen.

Auf dem Weg zum Hostel versuchen wir die Wanaka Lavendelfarm ausfindig zu machen, aber an der bei Google angegebenen Adresse ist nichts, was auch nur ansatzweise nach Lavendel aussieht. Also ein neuer nicht abgehakter Punkt auf meiner Liste.

Unser Doppelzimmer in Wanaka für die nächsten zwei Nächte ist günstig und geräumig zugleich. Das Hostel ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber alles in allem noch gut in Schuss. Nach dem Check-in gibt's erstmal Mittag, bevor wir einen Spaziergang zu Wanakas Ikone und Instagram-Hit "That Wanaka Tree" machen. Hierbei handelt es sich um einen einzelnen Baum, der im Wasser statt (wie seine Artgenossen) an der Strandpromenade steht. Mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund ein tolles Fotomotiv.

Zurück in der Stadt erkundigen wir uns in der Touristinformation nach dem morgigen Wetter, denn aktuell frischt nicht nur der Wind unheilvoll auf, auch eine dunkle Wolkenwand nähert sich. Die Dame gibt jedoch Entwarnung und meint "Tomorrow is the day to do it". Also buchen wir unseren Transfer zum Raspberry Creek Carpark, wo der Rob Roy Glacier Valley Track startet, denn die Straße ist nicht unbedingt für Mietwagen geeignet. Wäre sie nur unbefestigt hätte mich das nicht abgehalten sie (langsam) zu befahren, aber es gilt auch mehrere Furten, also unter Wasser stehende Passagen, zu durchqueren. Ich habe unserem Toyota heute schon genug zugemutet, falls da draußen was schief geht, greift die Versicherung nicht. Das wäre blöd. Also gehen wir lieber auf Nummer sicher und bezahlen 50 NZD pro Person für den Transfer hin und zurück.

Als es anfängt zu nieseln, ziehen wir uns ins Hostel zurück und werfen "Der Herr der Ringe - die Rückkehr des Königs" auf Englisch in den DVD-Player. Eine halbe Stunde vor Ende zwingt Erics Magen ihn in die Küche zum Kochen (Würstchen mit Kartoffelbrei und Bohnen), während ich noch die letzten Szenen schaue. Ein entspannter Nachmittag/Abend neigt sich dem Ende.

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland