Tag 7, Guerande, La Rochelle "la ville blanche"

Nach dem Zimmer-Fiasko der letzten Nacht (siehe Fotos), in der wir kaum ein Auge zumachen konnten, wollten wir heute früh so schnell wie möglich raus aus Guerande. Nur ein kurzer Frühstückseinkauf beim Bäcker und los ging es nach La Rochelle. Die 3 Stunden Fahrt haben sich definitiv gelohnt. Wie der Name es verspricht, wirkt alles heller als in der Bretagne. Granitstein ist nun weißer Putz oder Stein mit freundlichen Fensterläden und ebensolchem Kopfsteinpflaster. Zu unserem Glück haben wir direkt zwischen der Markthalle und unserem Chambre d'hotes (Cour des dames) einen kostenfreien Parkplatz entdeckt und konnten uns so sofort ins Marktgetümmel stürzen. Getümmel im wahrsten Sinne des Wortes: Händler und Kunden haben über die Verkaufsstände hinweg geschrien, Familien und Freunde haben sich auf ein Glas Wein nach dem Einkauf getroffen, Touristen sind durch das Gewirr von Ständen und Stimmen geirrt. Kurz gesagt es war ein Traum. Vor der Halle unter wirklich vielen pinken Regenschirmen waren noch einige lokale Gemüsehändler mit wundervollen Steinpilzen zu sehen, leider haben wir keine Küche in unserer Unterkunft. Unsere Altstadt-Runde ging immer weiter unter den Regenschirme entlang bis wir schließlich den Hafen erreichten. Da es hier, wie bisher überall, eher touristisch zuging, haben wir uns in Richtung Check-In aufgemacht. Unterwegs wollten wir eigentlich nur ein Gläschen Chardonnay trinken, um auf die neu kennengelernte Stadt anzustoßen. Stattdessen sind wir in einer Bar für Pferdewetten gelandet, mon dieu, wirklich ein echtes "Wettbüro", ausschließlich mit Stammkundschaft. Also austrinken und weiter. Zielsicher haben wir unterwegs die nächste Spelunke gefunden. Inhaber: ein ehemaliger Fremdenlegionär, Publikum: vom Belgier auf Urlaub über Aussteiger mit Gitarre bis hin zum französischen Rentner, der ehemaliger Kellner im Casino Baden Baden war. Wir waren also genau richtig und wurden sehr herzlich aufgenommen. Später als geplant haben wir unsere wirklich wunderschöne Unterkunft angesteuert. Die Gastgeberin hat uns sehr herzlich empfangen und sogar einige Restaurants empfohlen. Erleichtert in einem sauberen und schönen Zimmer zu schlafen ging es nur noch "schnell" zum Abendessen, um jetzt gerädert von der letzten Nacht ins Bett zu fallen.