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Taiwan und die Philippinen

Veröffentlicht: 05.12.2019

Taiwan ist ein gutes Land, um die chinesische Kultur kennenzulernen oder das erste mal etwas asiatische Luft zu schnuppern, große Überraschungen erlebt man hier jedoch nicht. Das Essen vielleicht ausgenommen, mir war es zu "westlich, zu organisiert, zu strukturiert“. Zudem ist die Landschaft bis auf wenige Ausnahmen nicht wirklich beeindruckend, insbesondere wenn man gerade zwei Monate in Indoensien war. Die Städte sind nach kommunistischem Vorbild ebenfalls sehr grau gehalten. Die Insel habe ich fast einmal umrundet, lediglich den Südwesten habe ich ausgelassen. Grundsätzlich kann man sagen, dass der wenig besiedelte Osten der interessante Teil ist, während man im Westen die ca. 400 km gefühlt durch eine einzige große graue Stadt fährt. Dazu kommt, dass wirklich jede Ecke bei Google als Sehenswürdigkeit markiert wird und so kann es schon mal passieren, dass man nach einem kurzen Fußmarsch vor einem großen Findling mit chinesischen Schriftzeichen steht. Das hält die lokalen Touristen jedoch nicht davon ab, sich brav wie am Flughafen für ein Foto in die Schlange zu stellen.

Selbst das Ausflugsziel schlechthin, der Sonne-Mond-See ist komplett verbaut und mit einem nicht sehr schönen Beton Radweg verbaut. Zudem fahren auf dem nicht gerade riesigen See hunderte Boote umher. Baden ist verboten.

Da selbst zu den abgelegensten Orten und Aussichtspunkten gut ausgebaute und fest betonierte Wege führen, war ich entsprechend nur einmal wirklich beeindruckt und zwar im Taroko Nationalpark. Einige Tage zuvor traf ich meinen Bruder mit seinem Kumpel Christian, um mit den beiden ein paar Tage zusammen zu reisen. Für den Taroko Nationalpark hatten wir uns einen Roller geliehen und sind zusammen durch den Nationalpark gefahren, das hat mächtig Spaß gemacht! Am Ende wartete eine überragende Aussicht auf uns und eine Höhle, durch die Wasser in der Decke eingedrungen ist und somit ein spektakuläres Bild abgab.

Manche Straßen und Viertel werden zudem als "old Street" bezeichnet. Hier findet man aber generell keine alten Gebäude oder Straßenzüge, wie wir es gewohnt sind. Meist ist es nur ein Ort der bereits früher von irgendwem benutzt und jetzt mit einem Markt hergerichtet wurde. Auf einer dieser Straßen wurden hunderte Plastik-Laternen verkauft, mit Wünschen bemalt und gen Himmel geschickt. Die Wälder in Windrichtung möchte ich gar nicht sehen. Viel mehr gibt es auch gar nicht zu schreiben, daher gibt es jetzt ein paar Fotos vom Essen. Denn das Essen war bislang das interessanteste und vielfältigste auf meiner Reise!

Die Philippinen begrüßten mich mit einem kackendem Kind auf dem Bürgersteig und einem Engländer, (Besitzer meines ersten Hostels) der regelmäßige Morddrohungen bekommt und schon zwei entsprechende Versuche überlebt hat. Bevor ich zu Bett ging zeigte er mir noch seine Waffen und ein paar nette Fotos. An diesem Abend kam niemand vorbei und ich begann meine Reise ins philippinische Hochland. Meine erste Station war Baguio. Die Stadt wählte ich, da sie als Hauptstadt des Sommers gilt. Filipinos wollen hier der Hitze Manilas entkommen, können sie auch, dafür bekommen Sie Smog, wie ich ihn noch nicht erlebt habe. Da die Stadt in einem Tal liegt und hunderte alte Jeepneys durch die Gassen fahren, lässt es sich hier ohne Maske kaum aushalten. Morgens wurde ich aufgrund der Abgase im Zimmer wach... Das Zimmer lag im 3. Stock und ab 8 Uhr musste ich einfach raus. Darüber hinaus ist die Stadt ziemlich trist und bis auf einen Aussichtspunkt gibt es nicht viel zu sehen.

Jeepney

Was mir allerdings sofort auffiel: Viele sind hier echt fett. Den Grund dafür kann man überall sehen, jeder zweite Laden ist ein KFC, MC Donalds, Dunking Donut, Pizza Hut oder der jeweilige lokale Abklatsch. Dabei war das lokale Essen ga rnicht so schlecht. Speziell das Spanferkel in diversen Variationen hatte es mir angetan!

Weiter ging es nach Sagada.

Die Landschaft war auch hier absolut atemberaubend, und ich habe die wohl größten und beeindruckensten Reisterrassen der Welt gesehen. Nicht ganz zu Unrecht werden sie von den Filipinos als achtes Weltwunder bezeichnet. Zudem habe ich noch an einer Wanderung durch einen unterirdischen Fluss teilgenommen und einen etwas anderen, speziellen Friedhof gesehen. Hier werden die Särge an Klippen befestigt. Nur wenn man im Dorf geboren wurde und eines natürlichen Todes gestorben ist, wird man hier bestattet. Nach 5 Tagen in den Bergen geht es den beschwerlichen Weg zurück nach Clark, um den Flieger nach Puerto Princesa zu nehmen. Hier traf ich Hannah aus den USA, wir hatten uns bereits in Indoensien kennengelernt.

Von Palawan habe ich viel erwartet und wurde etwas enttäuscht. Lediglich das kleine Städtchen Port Barton mit den umliegenden Stränden und Inseln konnte mich überzeugen. Ansonsten waren alle Sehenswürdigkeiten hoffnungslos überlaufen, irgendwie werde ich mich nie an die ganzen Instagram-, Drohnen- und Selfie-Touristen gewöhnen, welche minutenlang Zugänge, Treppen und sogar die ganze Attraktion blockieren. Natürlich mache ich auch Fotos, aber nicht mit vier verschiedenen Geräten und ich posiere schon gar nicht stundenlang für das beste Instagram-Foto...

Landschaftlich ist Palawan mit den Lagunen und Inseln wunderschön, wie bereits erwähnt wird die Schönheit durch die Menschenmassen getrübt, aber das ist mittlerweile wohl bei fast allen sehenswerten Zielen so. Zudem ist das Essen mit Ausnahme im Norden wirklich nicht der Rede Wert, daher bekommt man häufig westliches Essen zu westlichen Preisen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so oft bei McDonald's, Pizza Hut oder KFC war.

Weiter ging es von Palawan nach Cebu, dort wurde ich für meine inzwischen eingekehrte Leichtsinnigkeit bestraft. Ich habe meinen Tasche wie schon so oft auf mein Bett gelegt und bin auf Toilette gegangen, zwei Minuten später hatte mein Bargeld den Besitzer gewechselt und ich war um ca. 100€ ärmer. Ärgerlich, aber ich werde in Zukunft wieder besser aufpassen! Trotzdem dreist, dass jemand auf mein Bett klettert, dort meine Tasche öffnet und durchsucht, während ich jede Sekunde hätte wiederkommen können. Schade, dass ich etwas zu spät war.

Dann ging es nach Moalboal, eine nettes Städtchen in dem es viel zu entdecken gab. Schnorcheln zwischen riesigen Sardinenschwärmen, Canyoning in türkisblauem Wasser und erneut eine geile Motorradtour zum höchsten Berg der Umgebung. Siquijor, die nächste Insel ist für viele Filipinos eine mystische Insel voller Hexen und übernatürlicher Phänomene. Daher habe ich auch gleich zu Beginn gelernt auf einem Besen zu fliegen. War gar nicht so schwer. Ansonsten war die Insel absolut ruhig und schön. Es gab einige nette Strände, welche man komplett für sich beanspruchen konnte. Schon ungewohnt, wenn man außer dem Meeresrauschen nichts anderes hört. Außerdem lohnt es sich mit dem Roller einmal die Insel zu umrunden und die zahlreichen Wasserfälle zu erkunden.

Von Siquijor ging es weiter nach Bohol, dort war einiges los und ich erwischte mich dabei wie tatsächlich drei Mal hintereinander bei McDonald's gegessen habe. Naja, das lokale Essen wird einfach nicht besser und daher musste ich halt Vanilleeis in Cola, McSpaghetti und Käsefritten testen. Auch hier hatte ich mir wieder einen Roller geliehen, mittlerweile habe ich gut 2700 km auf diversen Motorräderm oder Rollern zurückgelegt.

Die vorletzte Insel nennt sich Siargao und liegt ganz im Osten der Philippinen, entsprechend war auch meine Anreise. Von Bohol ging es drei Stunden mit der Fähre nach Cebu, dort hatte ich einen Aufenthalt von fünf Stunden, ehe es für neun Stunden über Nacht nach Surigao ging. Von dort waren es nochmal vier Stunden bis zu meinem Hostel. Sie Insel ist bei Surfern recht bekannt und ich überlegte, ob ich nicht doch mal einen Kurs mache. Nachdem ich aber die ersten Verletzen gesehen habe, die irgendwelche Felsen geküsst hatten, habe ich das es dann doch lieber gelassen und die Insel erkundet - natürlich wieder mit einem Roller. Den gleichen langen Weg ging es zurück Richtung Malapascua, meine letzte Insel der Philippinen.

Mein ursprünglicher Plan war es, vier Nächte auf dieser Insel zu verbringen, der Start war auch sehr verheißungsvoll. Das erste mal gutes und richtig günstiges Essen, so wie von Anfang erwartet. Schöne Strände und einen meiner besten Tauchgänge bislang. Morgens ging es bereits um 04:30 Uhr mit einem kleinen Boot dem Sonnenaufgang entgegen und mit meinem privaten Tauchlehrer als erstes ins Wasser. Nach gerade mal 10 Minuten sahen wir bereits die ersten Fuchshaie (Tresher-Sharks), da wir die ersten waren und vollkommen alleine, haben wir ca. 30 Haie teilweise in kleinen Gruppen gesehen, Wahnsinn! Dazu waren die Tiere nicht so Scheu wie ich erwartet hatte. Ich schätze, dass es keine 5 Meter waren, absolut beeindruckend.

Danach war es dann leider wieder vorbei mit den guten Nachrichten. Aufgrund eines zweiten Taifuns auf den Philippinen wurden alle Tauchgänge am Nachmittag abgesagt. Da auch nicht gewährleistet war, dass die Fähren weiterhin fahren, entschied ich mich dazu Malapascua zwei Tage früher zu verlassen, damit ich den Flug nach Hongkong nicht verpasse. Schade, Malapascua war eine der besten Inseln, im Endeffekt war es aber die richtige Entscheidung, da zwei Tage später alle Fähren gestrichen wurden. Nach nunmehr sechseinhalb Wochen bin ich heilfroh die Philippinen zu verlassen. Mich haben die Philippinen nie so begeistert wie andere Reisende, sowohl das Essen, die Strände, die Massen an Touristen, als auch die vergleichbar hohen Preise und ein paar persönliche Gründe sind alle während der letzten Wochen zusammen gekommen.Jetzt freue ich mich jedoch darauf nach Myanmar, Indien und Pakistan zu reisen und nach einem halben Jahr Südostasien etwas ganz anderes zu sehen! Zunächst geht es jedoch für ein paar Tage nach Hongkong!

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