Veröffentlicht: 26.03.2022
Aus der Wüste an die Küste
Nachdem wir die Wahiba Sands verlassen und die Reifen wieder auf Normaldruck gebracht haben, geht’s auf der brandneuen – und kaum befahrenen Autobahn Richtung Sur zurück an die Küste.
Sur war vom 16. bis ins 19. Jhd. einer der Haupthandelshäfen des Oman, viel ist vom alten Glanz nicht geblieben. Heute ist Sur der letzte Ort in Arabien, an dem noch Dhaus gebaut werden, reine Handarbeit – ohne Pläne, sondern nur nach dem überlieferten Wissen. Heute praktisch unerschwinglich, außer für reiche Araber aus Saudi, Qatar und den Emiraten.
Unser nächstes Ziel ist das Bibi Maryam Mausoleum in der antiken – heute fast vollständig zerstörten- Stadt Qalhat. Historisch war Qalhat in der Zeit vor 1500 ein bedeutendes Handelszentrum am Arabischen Meer. Von hier gingen Seerouten nach Indien, in den Jemen und in den Arabischen (Persischen) Golf. Im Wesentlichen fungierte der Ort als Zwischenhandelsstation für den Handel zwischen Indien und Arabien. Qalhat war die zweite Hauptstadt des Sultanats von Hormus, das über mehrere Jahrhunderte von etwa 1300 bis 1508 den Zugang zum Arabischen Golf an der Straße von Hormus kontrollierte. Qalhat war als Handelszentrum weit über die Region hinaus bekannt und wurde von europäischen und arabischen Reisenden in deren Schriften als solches erwähnt und besucht, darunter Marco Polo (1254–1324) und Ibn Battūta (1304–1377). Von der Zerstörung durch die Portugiesen 1508 hat sich die Stadt nie wieder erholt, der Handel wanderte nach Sur und Muscat. Gegenwärtig zeugen noch einige wenige Bauten und Ruinen von der einstigen Bedeutung. Das bedeutendste Architekturdenkmal ist das Mausoleum von Bibi Maryam. Das Mausoleum ist im selben Stil wie ähnliche Bauten aus derselben Zeit im Iran und in Zentralasien erbaut und wurde vom Sultan von Hormus und Herrscher über Qalhat, Bahauddin Ayez für seine Frau Bibi Maryam erbaut. Die antiken Stätten sind seit 2018 als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt. Die seit vielen Jahren betriebenen Ausgrabungen und Teilrestaurierungen sind zurzeit wieder einmal gestoppt. Wir sind ganz allein in der auch nicht ganz leicht zu erreichenden Anlage.
Unser letzter Stopp vor Muscat bringt aus in zum Hawiyat Najm Park mit dem Bimmah Sinkhole, einer Doline nahe dem Meer. Diese ist durch Unterspülung durch das Meer entstanden, also nicht wie der arabische Name „Der Schacht des gefallenen Sterns“ andeutet, durch einen Meteoriten Einschlag.
Und jetzt sind es nur mehr 130 km Autobahn bis nach Muscat.
From desert to coast
Leaving the sands we are driving to Sur, a famous traders’ city in the medieval ages, today the last Dhau building yard in Arabia is still active.
Next stop is the antique city of Qalhat and the famous Bibi Maryam Tomb there. This city had a glamorous history in the 14th to beginning of 16th century for trading between Arabia and India. This story came to a sudden end in 1508 – complete destruction by the Portuguese.
Finally this day we are visiting the Bimmah Sink hole, a doline created by the nearby sea.