soweit6beinetragen
soweit6beinetragen
vakantio.de/soweit6beinetragen

Zărneşti - das Ende der Făgăraş-Kammwanderung

Veröffentlicht: 20.10.2017

Am Dienstag (03.10.2017) treibt es mich gegen halb Neun aus den Federn. Laut "www.karpatenwilli.de" wandelt sich der Charakter des Fogarascher Gebirges, östlich des nahegelegenen Fereastra Mare a Sâmbetei, von steinig-schroff zu lieblich-sanft und die restliche Kammwanderung gleiche einem Spaziergang. Kein Grund zur Hektik also. Nach dem Frühstück ziehe ich mich nocheinmal für eine halbe Stunde in den wärmenden Schlafsack zurück. Als dann die ersten Sonnenstrahlen die Schutzhütte erreichen wird es Zeit aufzubrechen. Unser Weg führt uns nach wie vor entlang des Hauptkammes in Höhen zwischen 2000m und gut 2400m. Die zu überwindenden Gipfel sind aber eher flach und größtenteils grasbewachsen. Es läuft sich wesentlich entspannter und auch Rango darf wieder unangeleint seiner Wege gehen. Nach gut 3h gönnen wir uns ein Päuschen an der Curmătura Zarnei (einer Schutzhütte). Hier komme ich mit zwei Wanderern ins Gespräch, die wohl während ihres Aufstieges (von Osten) mehrfach Kontakt mit einem Bären gehabt haben. Übernachtung im Zelt scheint also für die restliche Strecke keine Alternative zu sein. Nach weiteren gut 2h entspannten Wanderns und insgesamt 15 zurückgelegten Kilometern, erreichen wir das Refugiul Curmaturii Bratile. In dem futuristisch anmutenden RedDome richten wir uns für die Nacht ein.

Der Mittwoch beginnt diesig. In den frühen Morgenstunden hat es etwas genieselt und Sonne ist scheinbar nicht in Sicht. Trotzdem starten wir kurz nach Zehn und machen uns auf den Abstieg aus dem Munții Făgăraşului. Widererwartend bessert sich das Wetter zunehmend und gegen Mittag erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen. Wir sind recht schnell unterwegs und erreichen nach etwa 4,5 Stunden und 16 Kilometern die Cabana Rudărița auf 1050m Höhe. Die Wanderer vom Vortag haben mir Hoffnung auf eine Mitfahrgelegenheit bis Zărneşti gemacht, leider treffe ich an der Hütte niemanden an. Damit zerschlägt sich auch das geplante Käffchen und eine evtl. Übernachtung. Nach gut 30min. Durchschnaufen gehen wir weiter. Die nächsten Hütten sind am Ortseingang von Zărneşti zu erwarten, etwa weitere 9km entfernt. Wir laufen entlang einer Forststraße und kommen recht zügig voran. Es geht ständig leicht bergab und auch der nicht mehr ganz so volle Rucksack macht sich bemerkbar. So bewältigen wir die Strecke in einer guten anderthalben Stunde. Vor Ort erneut Ernüchterung, die Hütten sind nicht mehr auf Besucher eingerichtet. Es heißt also weiterlaufen. Nach einer weiteren halben Stunde und insgesamt 27,6km, hat dann ein vorbeifahrendes Auto Erbarmen und nimmt uns bis ins Zentrum von Zărneşti mit. Dort gönne ich mir an einer Kneipe ein Heißgetränk und ein kleines Abendbrot. Ich kontaktiere Alina, ein Mitglied der "Nachtwandergruppe" die mir in ihrer Wohnung in Focşani Unterkunft angeboten hat. Das Angebot war ernst gemeint und so mache ich mich über Nacht mit diversen Zügen (über Braşov und Bucureşti) auf den Weg weiter gen Osten.

Antworten

Rumänien
Reiseberichte Rumänien