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Über Funghiu nach Vadu Crişului

Veröffentlicht: 09.08.2017

Für den Samstag (05.08.2017) habe ich mir die Weiterreise fest vorgenommen. Trotzdem lasse ich den Tag erstmal mit einem ausgiebigen Brunch beginnen. Die Temperatur hat bei Zeiten die 30°C-Marke geknackt und ich unterbreche das Packen mit dem ein oder anderen Abstecher in den Pool. Gegen halb Drei am Nachmittag gibt es dann keine Ausrede mehr um den Aufbruch weiter hinauszuzögern und wir begeben uns wieder auf den Weg. Durch die Altstadt von Oradea geht es zur Cetadea, wo für Rango die erste kurze Pause ansteht, ich schaue mir unterdessen das Bauwerk etwas genauer an. Anschließend fülle ich unseren Lebensmittelvorrat im nächsten Supermarkt auf und wir arbeiten uns entlang der Strada Făcliei nach Osten. Gegen halb Sechs und nach etwa 7 gelaufenen Kilometern, zwingt mich Rango zu einer Pause. Der Dicke hat sichtlich mit den Temperaturen zu kämpfen und kommt mit hecheln kaum hinterher. Unser Weg entlang der aufgeheizten Straße bot auf den letzten Kilometern auch kaum Schatten. Unter einem Pflaumenbaum machen wir etwa eine Stunde Rast. Während ich mich an den Früchten satt esse, trinkt Rango mit gut 2L nahezu unseren gesamten Wasservorrat weg. Nach einer Stunde zieht es zum Glück etwas zu, Rango hat sich akklimatisiert und wir können weitergehen. Eigentlich hatte ich beschlossen bei nächster Gelegenheit den Crişul Repede zu überqueren, zurück zum Ostbahnhof von Oradea zu laufen und von da mit dem Zug bis nach Bratca zu fahren. Ein kilometerlanger Zaun macht mir einen Strich durch die Rechnung und so geht es weiter entlang der Straße gen Osten. In Podgoria kann ich auf Nachfrage bei einem Anwohner meine Wasserflaschen auffüllen, öffentlich zugängliches Trinkwasser habe ich in Rumänien bisher nicht gesehen. Gegen 20.00 Uhr schlage ich unser Nachtlager bei Funghiu an der wilden Kreisch auf. Es ergibt sich noch ein kurzes Schwätzchen mit einem Einheimischen, der mir schließlich eine Honigmelone und zwei Nektarinen schenkt. Nachdem ich das Zelt aufgebaut habe und gerade beim Einräumen bin, treibt ein Schäfer seine Schaf- und Ziegenherde in unmittelbarer Nähe über den Fluss. Rango ist die Situation sichtlich unangenehm und er verzieht sich ins Zelt - Feigling!

Am nächsten Morgen öffne ich die Augen und wir befinden uns erneut mitten unter Vierbeinern. Schäfer scheint mir ein Job für Frühaufsteher zu sein - es ist gerade kurz nach Sechs. Wenig später kommen auch schon die ersten Rumänen, um den Tag am Fluss zu verbringen. Es wird geangelt, gebadet, gegrillt und getrunken. Mit einem älteren Ehepaar komme ich über den Vormittag etwas ins Gespräch und werde zu Brot mit ausgelassenem Speck, Gemüse, Kartoffeln und frisch gefangenem Fisch eingeladen. Ich steuere etwas Honigmelone zum Essen bei und auch Rango bekommt seinen Teil ab. Gegen Mittag habe ich unseren Krempel gepackt und kann mit Rango nach Oşorhei aufbrechen, wo sich die nächste Bahnstation befindet. Schon die gut 3km bis zum Bahnhof bringen den Dicken erneut an seine Grenzen, weiteres Wandern entlang des Crişul Repede wäre nicht möglich gewesen. Der erhoffte Zug (13.55 Uhr) kommt nicht und so beschließe ich im Ort unsere Wasserreserven aufzufüllen. Gleich die erste Frau, die ich über ihren Gartenzaun hinweg anspreche, hilft mir gern. Zurück bei Rango im kühlen Bahnhof warten wir gemeinsam bis kurz nach halb Vier auf die nächste Bahn. Etwa 20km vorm eigentlichen Ziel bleibt der Zug stehen - wir befinden uns kurz vor Vadu Crişului. Nach einer knappen Stunde des Wartens, beschließe ich auszusteigen und zu Fuß weiterzugehen. Die Karte zeigt in unmittelbarer Nähe der Ortschaft mehrere Höhlen entlang der möglichen Route. Wir durchqueren Vadu Crişului und treffen kurz nach dem Bahnhof auf Maria und Marco aus Kaiserslautern. Wiedermal ist es Rango der mehr oder weniger elegant den Kontakt herstellt. Die beiden sind mit ihrer 15 Monate alten Hündin Alma unterwegs, die der Dicke wie immer erstmal uncharmant angeht. Die beiden begleiten mich ein Stück, wollen mir eine Karsthöhle zeigen die zur Übernachtung taugt und dann weitergehen. In der Gegend hat es kurz vorher heftigste Gewitter gegeben, überall liegen abgebrochene Äste, umgefallene Bäume und man hört es noch regelmäßig krachen. An der Peştera Caprei angekommen, beschließen die beiden nicht mehr weiterzugehen und mir am Abend noch etwas Gesellschaft zu leisten. So verbringen wir ein paar entspannte Stunden am Lagerfeuer und lassen den Tag gemeinsam ausklingen.

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