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Пловдив (Plovdiv)

Veröffentlicht: 23.04.2019

Donnerstag, 18. April 2019, wir sind wieder auf Tour. Nachdem wir uns von meinen Großeltern am frühen Nachmittag verabschiedet haben, geht es über Thum, Annaberg, Bärenstein, Weipert und Klösterle nach Prag. Von dort will ich nach Budapest oder Košický weiterfahren, je nachdem was günstiger erscheint. Am Bahnhof in Prag wird schnell klar, ich muss meinen Plan etwas modifizeren. Die Halle ist brechend voll und alle internationalen Zugverbindungen sind ausgebucht. Es steht das Osterwochenende vor der Tür und wir sind nicht die einzigen Reisenden. So beschließe ich mangels Alternativen ersteinmal nach Brno zu fahren und verbringe die Wartezeit bis dahin vorm Burger King mit rumdatteln.

Kurz nach Mitternacht sitzen wir dann am Freitagmorgen im überfüllten Zug nach Brno auf dem Fußboden, inmitten einer Gruppe Jugendlicher. Rango lässt sich die zweieinhalb Stunden nahezu ununterbrochen durchstreicheln und ich versuche etwas zu dösen. Am Bahnhof Brno kann ich Tickets für den nächsten IC nach Budapest erwerben und finde bis kurz vor halb sieben doch noch etwas Schlaf. Auch die Zugfahrt nach Ungarn verschlafe ich fast vollständig. Gegen halb elf erreichen wir Budapest-Nyugati. Den Zug nach Debrecen müssen wir leider weglassen, Hunde sind in der Bahn nicht gestattet. Das geht diesmal aber früh los. So bleibt uns der ganze Tag Zeit, um zum Bahnhof Keleti zu gelangen. Wir genießen das sonnige Wetter in diversen Parks und entern schließlich einen Nachtzug nach Rumänien gegen elf.

Am frühen Morgen des 20.04.2019 verlassen wir den Schengenraum und entsteigen dem Zug schließlich in Simeria kurz nach acht. Hier buche ich umgehend eine Weiterfahrt nach Craiova. Bis es soweit ist, bleibt ausreichend Zeit für Frühstück und ein Käffchen in der kleinen Ortschaft. Auf den ersten Blick hat die umliegende Landschaft mehr zu bieten als das Städtchen. Am frühen Mittag geht es weiter nach Craiova, wo wir mit einer guten Stunde Verspätung gegen halb sechs am Abend eintreffen. Der Blick in die umliegende Landschaft, die bis dahin an uns vorbeizog, entschädigte etwas dafür. Unter anderem konnte ich einen Blick auf die Ausläufer des schneebedeckten Retezat-Gebirges erhaschen. Leider fährt der nächste Zug nach Vidin erst am nächsten Morgen. Ich organisiere ein kleines Abendbrot und lasse mich anschließend in der Bahnhofshalle nieder. Nach kurzer Zeit werden wir aus selbiger verwiesen, Hunde nicht gestattet. Die Nacht verbringen wir also direkt am Bahnsteig. Unschön. Vorallem der Dicke kommt kaum zur Ruhe. Sind ihm die lauten Stahltiere mit ihren weißen Augen vorn und ihren Roten hinten, doch eher unheimlich.

Aber auch diese Nacht geht vorüber und gegen acht am Sonntagmorgen sitzen wir in der Bahn nach Vidin, Bulgarien. Im Zug ist es so kalt, dass ich meinen Schlafsack gleich wieder auspacken muss. Die rund 100 km bewältigt der Zug in gut 3 h. Es geht also eher gemächlich vorwärts. Am frühen Mittag steht wieder eine Passkontrolle an. Dann drehen wir eine kleine Runde in dem Nest, ich treibe ein paar Leva auf, kaufe Tickets nach Sofia und kurz nach zwölf sitzen wir schon wieder in der Bahn. Während der Fahrt in die bulgarische Hauptstadt quatsche ich etwas mit einem Pärchen aus den Nähe von Köln, die für drei Wochen mit einem Interrailticket unterwegs sind. In Sofia angekommen, bleibt mir etwa eine Stunde um etwas zum Abendbrot zu organisieren und ein Käffchen einzunehmen. Dann können wir auch schon nach Plovdiv weiterfahren. In der europäischen Kulturhauptstadt 2019 will ich eine erste Pause einlegen. Laut Internet gibt es ein paar tierfreundliche Hostels und ich erhoffe mir zwei Übernachtungen in der Stadt. Kurz vor neun kommen wir in Plovdiv an und begeben uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Schlussendlich können wir im Hikers Hostel direkt in der historischen Altstadt einchecken. Ich bringe Rango ins Bett, gönne mir eine Dusche und nehme anschließend ein kleines Abendbrot in illustrer Gesellschaft ein. So vergeht die Zeit bis weit nach Mitternacht recht fix.

Den nächsten Morgen (22.04.2019) verschlafe ich dann auch komplett und komme erst kurz vor elf aus dem Nest. Nach einem kleinen Frühstück werde noch zum gemeinsamen Hostel-Lunch eingeladen. So kann ich die erste Runde durch Plovdiv erst am späten Mittag starten. Unser Weg führt uns zur Nebet Tepe hinauf und anschließend durch die Altstadt und entlang einiger Flaniermeilen zum Bahnhof. Leider hat im Hikers Hostel für die nächste Nacht eine größere Gruppe gebucht und unser Aufenthalt endet eher als erhofft. Da eine Zugfahrt mit dem Nachtzug bis nach Istanbul wieder eher schwierig ist, kaufe ich ein Ticket bis nach Swilengrad für Mitternacht. Derselbe Zug, aber ein anderer Wagon. Auf dem Rückweg zum Hostel schlendern wir wieder durch die Stadt, bis ans Ufer der Mariza und zurück ins Alte Plovdiv. Im Hostel gönne ich mir nochmal eine Kaffeepause, bevor ich den Abend erneut für einen Streifzug in der Altstadt nutze. Mit seinen vielen kleinen Gassen an denen sich die typ. Häuser (Fachwerken ähnlich) reihen, einigen Parks und seinen Kirchen, versprüht die Ortschaft durchaus einigen Charme. Die hügelige Lage und Überbleibsel längst vergangener Tage runden den positiven Eindruck ab. So mache ich mich nach einem kleinen Abendbrot im Hostel, mit Sack und Pack sowie voller neuer Eindrücke, auf den Weg zum Bahnhof. Kurz vor Mitternacht sitzen wir dann wieder im Zug.

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