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Osch - letzter Halt in Kirgistan

Veröffentlicht: 09.12.2019

Es ist bereits gegen zehn, als es mich am Donnerstag, den 21. November 2019, aus dem Bett in der Rest Box in Osch herausdreht. Nachdem ich mit dem Dicken eine Runde um den Block spaziert bin, gibt es Frühstück. Milchreis mit Zimt und Zucker sowie etwas brauner Butter und Obst, sind ein vernünftiger Start in den Tag. Es stellt sich in der Folge heraus, dass die 7 $ von unserer Buchung wohl lediglich die Übernachtungsgebühr für eine Person abdecken. Wir beschließen noch einmal umzuziehen und bewohnen kurze Zeit später im Osh Guesthouse für 9 $ eine eigene Wohnung. Wir wärmen uns auf (draußen ist es kalt geworden), ich drehe noch ein Ringel mit Rango und anschließend lassen wir uns zum Käffchen etwas Kuchen schmecken. Dann kümmere ich mich etwas um die Dokumentation meiner Reise und Marcus zaubert in der Küche. Bevor wir uns die leckere Kürbissuppe schmecken lassen, steht wiedermal der Besuch einer Banja an. Von unserem Vermieter Nurlan, ein studierter Germanist, holen wir uns einen Tipp und verbringen dann knapp 2 h mit Schwitzen unter nackten Kirgisen in der empfohlenen Sauna. Anschließend geht es gut durchgewärmt zurück ins Hostel, es gibt Abendbrot, ich drehe noch eine Runde mit Rango und dann ist für den Tag Schicht im Schacht.

Am Freitag ist es wieder gegen zehn, als ich mit Rango entlang der Plattenbauten rund um unser Appartment mäandere. Es ist nieselig trübes Wetter, mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen und gehen zum Büro des Osh Guesthouses, wir wollen unseren Aufenthalt um ein paar Nächte verlängern, wissen aber noch nicht ob wir im selben Appartment bleiben können. Kurze Zeit später können wir dann zurück auf Stube. Draußen wechselt der Niederschlag von Niesel- zu Schneeregen, ansonsten passiert über den Tag nicht mehr viel. Ich drehe hin und wieder eine Runde mit Rango, es gibt Kaffee mit Biskuitrolle, Unmengen Bilder finden ihren Weg Richtung Heimat und zum Abendbrot bereite ich Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln und gebratener Rinderleber zu. Vom Schwein waren in der Gegend keine Leckereien zu bekommen. Schmeckt sowohl Marcus und mir, als auch Rango ganz gut.

Am Samstagmorgen (23.11.2019) liegt noch etwas Schnee, als ich mit Rango die obligatorische Morgenrunde drehe. Nach den Eierkuchen und der Erdbeermarmelade, die wir uns zum Frühstück schmecken lassen, stellen wir unseren Krempel im Hostelbüro ab (wir müssen das Appartment tauschen) und machen uns auf den Weg in die Stadt. Es ist nach wie vor eher trübe, aber zumindest regnet es nicht mehr. Über den Basar gehen wir zum Suleyman Berg, der mit seinen gut 1000 m einen guten Überblick über die Stadt verspricht. Das neblige Wetter schränkt die mögliche Sichtweite zwar enorm ein, dass die Stadt Osch größtenteils aus Einfamilienhäusern besteht, wird trotzdem ersichtlich. Lediglich ein paar Plattenbauten, Moscheen, Universitäten, Bibliotheken, Krankenhäuser und andere öffentliche Gebäude stechen aus dem Meer an Blechdächern heraus. Nachdem wir wieder von dem Hügel abgestiegen sind, latschen wir gemütlich zurück ins Hostel, trinken zum Marmeladebrot ein Käffchen, datteln etwas rum und lassen den Abend bei einem Kürbiscurry an Reis ausklingen.

Über den Sonntag ist wieder nieselig trübes Wetter bei niedrigen Temperaturen. Wir legen noch einen Ruhetag ein und lassen am Mittag einen von Schrottis Reifen flicken, der in letzter Zeit regelmäßig schlapp gemacht hat. Eigentlich wollten wir die Karre nach der Reparatur umparken, die Kiste springt aber nicht an. Teil des Problems scheint die leere Batterie zu sein. Wir vertagen die Problemlösung auf morgen. So verbringen wir wieder den Großteil des Tages in einer Plattenbauwohnung, die sich vermutlich noch im Originalzustand von anno dazumal befindet.

Nachdem wir am Montagmorgen (25.11.2019) gefrühstückt haben, gehen wir zu Schrotti und versuchen unseren Russen auf Touren zu bekommen. Die eingebaute, alte Batterie ist offensichtlich fast leer, der Starter quält sich hörbar beim "Anlassen". Anschieben und Batteriewechsel fruchten auch nicht so recht. Mit eingebauter neuer, eigentlich aufgeladener, Batterie, lässt unser Moskvich nicht mehr als ein Klacken hören und anschließend liegt gar keine Spannung mehr an. Wir brauchen Hilfe. Mit Nurlan und unseren beiden Bleiakkus fahren wir zu einem Batterieonkel der die Dinger prüft und die Alte zum Aufladen behält. Die Neue ist voll und funktionsfähig. Zwar können wir unseren Akkumulator bereits am Nachmittag wieder abgeholen, wir beschließen trotzdem noch einen Tag im Osh Guesthouse zu verlängern. Nach Kaffee und etwas Gebäck, geht Marcus mit Rango den Akku abholen und ich schreibe einen Reisebericht. Am Abend wollen wir nochmal in der Sauna vorstellig werden, kehren aber ungeschwitzt wieder zum Hostel zurück. "Heute kein Saunatag." So klingt unser letzter Abend in sowjetischem Wohnambiente bei lokalen Salatspezialitäten und etwas Brot aus.

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