Horní Planá

Am Dienstag morgen (06.06.2017) humpelt der Dicke wieder. Diesmal ist wenigstens klar warum: auf der ersten Etappe hatte er sich eine Blase gelaufen, deren Haut sich über Nacht abgelöst hat. Darunter frische Lederhaut, nur noch nicht richtig belastbar. Mit Pfotenschützer gehts gleich besser. Beim Tierarzt wollte ich wegen einer wunden Stelle unter dem Fell eh mal vorstellig werden, also auf nach Waldkirchen. Gegen eins bin ich beim Dok wieder raus und gut 100€ ärmer. Verband für die Pfote (im Pfotenschutz würde er schwitzen), Mitex für die wunde Stelle sowie Entzündungshemmer und natürlich Antibiotika (beides als Spritze und in Tablettenform). Das volle Programm also. Leider fehlt mir die Erfahrung um einschätzen zu können was davon wirklich sinnvoll war...

Laut Ärztin kann der Verband, wenn er trocken bleibt, 3 Tage dran bleiben und Rango ist belastbar. Etwa 10min. nach verlassen der Praxis beginnt es zu nieseln, zum Glück nur kurz und wir können uns unterstellen. Nach dem Mittag beim Fleischer (Weißbier und Schlachtteller) beschließe ich heute noch bis zum Moldaustausee vorzustoßen. Während des Wartens beginnt es zu regnen. Der Bus verkehrt regulär bis Haidmühle und Rango darf gratis mitfahren (macht der Verband vielleicht doch Sinn?). Beim Schwatz mit dem Fahrer stellt sich heraus, dass dieser in der Nähe des Lipno Stausees aufgewachsen ist. In Haidmühle bietet er mir an, mich noch über die Grenze an die Bahnstation zu fahren, was ich dankend annehme (es schüttet mittlerweile). Die gut 2km lange Strecke bis über die Grenze hat so Ihre Tücken. Ich bin mir mehrmals unsicher ob der Bus da überhaupt durchpasst, aber der gute Mann weiß was er tut. Nach der ein oder anderen ignorierten Sperrscheibe kann ich in Tschechien aussteigen und stehe quasi vor dem Zug der mich nach Horní Planá bringt. Gegen 18.00 Uhr komme ich am Zeltplatz, direkt am Stausee gelegen, an und baue während der ersten Regenlücke unser Zelt auf.

Das Plätzchen bei Horní Planá gefällt mir sehr gut, viel gibt es in der Stadt nicht zu sehen, aber gemütlich ist es. Leider akzeptiert der hiesige Geldautomat meine Kreditkarte nicht, weswegen ich nach kurzer Zeit abgebrannt bin. Bis dahin nutze ich die Zeit, während Rango seine Wunden leckt, zum entspannen am See und den ersten Gehversuchen in Sachen Reiseblog. Da wiedermal ein Waschtag anstand, war auch der Dicke erneut mit dran. Diesmal führte uns eines unserer Gassiringel zufällig ein Stück in den Stausee. Bestärkt durch Leckerlies hat das eigentlich ganz gut geklappt. Ein deutlicher Fortschritt!