Veröffentlicht: 01.09.2023
In letzter Zeit wache ich morgens auf und weiß nicht wo ich bin. Es dauert ein Stück, bis ich mich orientiert habe. So auch heute morgen in Tromsø. Ich bin in Tromsø! Verrückt.
Die Unterkunft ist ein für diese Reise typisches Gästehaus mit Zimmern, in denen geschlafen wird und gemeinschaftlich genutzten Räumen wie WC's, Dusche, Küche und Aufenthaltsraum. Der Zugang zum Haus und den Zimmern ist diesmal mit einem Zahlenschloss kodiert. Frühstück macht sich jeder selbst, Geschirr ist vorhanden. So kommt man mit den anderen Mitbewohnern schnell ins Gespräch und erfährt Neues und Tipps für den Weg.
Heute saß ich mit einer 86 jährigen Frau in der Küche. Sie konnte einiges zur Geschichte Norwegens erklären und zog dann weiter, um an der Universität Tromsø einer Vorlesung zu folgen. Mit viel neuem Wissen zum Verdauen stieg ich auf Hildegard, fuhr auf Irrwegen durch die stark in Bau befindliche Stadt, schaute mir den Arktisch-Alpinen Botanischen Garten an und setzte dann endlich auf richtiger Fährte die Reise Richtung Nordosten fort.
Zweimal kamen wir an Fjorde, die nur mit der Fähre zu überwinden waren; eine Überfahrt erfolgte bei starkem Seegang, so dass mir empfohlen wurde beim Motorrad zu bleiben.
Die Aurora Spirit Destillerie im Gebiet Lyngseidet wurde mir von einem ihrer Teilhaber während der 2. Fährfahrt zur Besichtigung empfohlen; leider ist jedoch am Freitag nicht geöffnet und ich reise ja weiter... Also ist auch das etwas für später. Die Gegend um die Destille ist fantastisch, wenn sich die Wolken etwas verziehen kann man es ahnen. Das hat für einen Moment geklappt und ein fast alpinen Panorama hat sich mir auf Lyngseidet gezeigt.
Endstation für heute ist auf dem Kvænangsfjellet, im zur Zeit dichten Nebel.
Es wird merkbar frischer. Der Tag startete bei ca 10 bis 12°Celsius und die Wolken hängen hier nun teilweise so tief, dass ich durchfahren muss. Die Regenjacke hält zwar Feuchtigkeit und Wind ab. Morgen werde ich jedoch noch zusätzlich das Wärmefutter einknöpfen.