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Insel Senja

Veröffentlicht: 31.08.2023

Die Erwartung an den heutigen Morgen war hoch. Die Fährverbindungen von Andenes Richtung Tromsø werden als stark ausgelastet beschrieben. Am 4.9. ist sogar schon das Ende der Saison um auf dem Seeweg von Andenes nach Gryllefjord zu kommen. Zwei Fähren pro Tag können ca. je 40 Fahrzeuge transportieren. Wenn das also heute früh nicht klappt, wäre der Landweg mit 470 km gefragt. Am Abend zuvor hatte ich beim Spaziergang schon zwei Camper in der Wartelinie 1 gesehen. Heute 5.55 Uhr war ich vor lauter Aufregung putzmunter. Frühstück, packen, Hildegard satteln und los. Ich stehe an 8. Stelle in der Wartschlange, puh. Das sollte reichen. Fast zwei Stunden Warten, dann geht es los. Diesmal muss das Motorrad verzurrt werden, da die Fähre in die offene See raus fährt. Die Überfahrt dauert 1 h 40 Minuten bei angenehmer Seestärke.  Gestern noch dachte ich, dass es länger dauern würde.

Gryllefjord liegt schon auf der Insel Senja.  Diese Insel ist - so habe ich erlesen -  eine weitere landschaftliche Perle in Norwegen. Ich lerne Senja leider nur vom Fuß bis zur Taille kennen, der Rest nach oben bleibt in den Wolken. Den ganzen Tag lang. Es sind ungefähr 12 °Celsius ohne Regen. Das ist gut, kein Regen. Aber die Sonne hat nicht mehr die Kraft,  um die Dunsthauben der Berge aufzulösen.

So bleibt mir eine Fahrt über die schmale Straße 86 mit einigen dunklen, langen Tunneln. Die 86 ist hier auf Senja gleichzeitig der Europa-Radweg 1. Teilweise gibt es frisch gemachte Straßenecke, die einen Höhenunterschied von ca. 30-40 cm zur Straßenböschung. Hier sehe ich das erste Mal auf der Reise einen verunfallten Wagen. Da zum Ausweichen oft nicht genug Platz ist und die nächste dafür vorgesehene Bucht zu weit entfernt war, hängt er nun halb über dem Abgrund.

Senja verlasse ich in Botnhamn mit einer weiteren Fähre. Junge Leute machen mich auf eine Straßensperrung auf dem nächsten Teilstück aufmerksam. So nutze ich auf der Strecke von Brensholmen nach Tromsø die Straße Nr. 7764.

Hier nun kommen Jugenderinnerungen auf, wie Straße so war, damals. Hildegard freut es; jedenfalls springt sie wie ein junges Fohlen über Bodenwellen, Schlaglöcher, Risse im Asphalt, meistert enge Kurven und murrt nicht einmal. 

In Tromsø parken wir am Hang nahe der heutigen Unterkunft - irgendwie sind in Norwegen viele Küstenstädte sehr bergig. 🤪

Ich gehe die Stadt etwas erkunden und bin ganz froh, dass nach sehr viel Landschaft nun auch mal wieder Menschen und Häuser um mich sind.

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