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5 Wochen auf See - Unser Segeltrip von Malaysia nach Thailand

Veröffentlicht: 02.02.2019

Hi Leute,

Wir hoffen euch geht es allen gut! Die letzten 5 Wochen waren sehr aufregend für uns und eine ganz neue Erfahrung auf unserer Reise... wir sind als Crew auf einem Segelboot Katamaran die malayische Westküste nach Thailand hoch gesegelt... es war schon immer Sergis Traum auf einem Segelboot mit zu fahren da für ihn die weite offene See Frieden und Unabhängigkeit bedeutet und die ganzen Seefahrer Geschichten die er in der Vergangenheit verschlungen hat ihn schon immer inspiriert haben. Ich fand die Idee super und war natürlich direkt dabei! 😊

So hat er während der ganzen letzten Monate unserer Reise, eifrig auf einem online Portal (www.findacrew.net) nach einem passenden Schiff für uns gesucht dessen Route best möglich zu unseren Reiseplänen passt. Das Portal funktioniert vom Prinzip her wir eine Dating App. Man legt ein Profil mit Foto und persönlicher Beschreibung an und das Portal sagt Dir welches Boot bzw. welche Crew prozentual am ehesten zu Dir passt. Wenn man dann einen „Match“ gefunden hat geht es in die nächste Runde... Der eine sagt dem anderen, dass man an ihm interessiert ist, der andere erwidert dein Interesse oder lehnt ab... Match or no Match... wenn das Interesse erwidert wird, schreibt man erstmal hin und her (natürlich nur wenn einer der beiden Parteien die Mitgliedsgebühr beglichen hat, in den meisten Fällen ist das die Crew und nicht der Captain) und wenn der erste persönliche Kontakt beiderseits dann auch als positiv empfunden wird, trifft man sich im nächsten Schritt auf einen Kaffee oder Bier um zu schauen ob die Chemie auch im real life stimmt... als wir in Kuala Lumpur waren hat Sergi erfolgreich unseren Captain Gilles „gematched“ und ihn direkt mit seinem unverkennbaren Charme „an Land gezogen“ 🤓. Da KL eh nicht so unsere Stadt war haben wir uns direkt dafür entschieden, Gilles in seinem derzeitigen Hafen Port Dickson zu besuchen der mehr oder weniger um die Ecke lag... ein paar Bierchen und ein Lamm Curry später hatten wir alle Bock miteinander segeln zu gehen... HAPPINESS!!! 😊 


Weil Gilles noch ein paar Dinge am Boot zu erledigen hatte, haben wir die Zeit genutzt und sind 2 Nächte nach Melakka gefahren um unseren Landteil in Malaysia seelisch und geographisch abzuschließen... dann ging’s auch schon los... am 13. Dezember sind wir mit Gilles und der schönen Samara ll in die malayische See gestochen!

Unsere Segel Route 13.12.18 - 23.01.19

Malaysia:

Port Dickson (Marina) - Klang (Marina) - Pangkor Marina Island (Marina)- Penang (Anker/Marina) - Langkawi (Anker/Marina)

Thailand:

Ko Tarutao (Anker) - Koh Pethra (Anker) - Koh Muk (Anker) - Koh Lanta (Anker)- Koh Phi Phi (Anker)- Phuket (Anker/Marina)

  • Wir hatten noch mehrere Stops haben hier aber nur die geläufigsten Orte aufgenommen!

Mit unserem Captain hatten wir richtig Glück, Gilles ist ein toller und sehr interessanter Kerl! Man weiß ja nie was man bekommt bevor man 5 Wochen gemeinsam auf kleinstem Raum zusammen leben muss! ;) Er kommt ursprünglich aus Frankreich und lebt bereits über 10 Jahre auf See. Vorher hat er für 20 Jahre in Indien mit seiner Frau und seinen Kindern gelebt, musste dann jedoch das Land verlassen und hat sich nach einiger Zeit dafür entschieden das weite Meer zu seinem zu Hause zu machen.

Anfangs waren wir etwas aufgeregt ob unser Magen mit der See klar kommt oder wir seekrank werden, sowas kann dir nämlich ganz schnell den ganzen Trip versauen... glücklicherweise haben wir beide anscheinend robuste Seefahrer Mägen und hatten bis auf eine kleine anfängliche Eingewöhnung garkeine Probleme... wie schon gesagt ist das Leben auf dem Boot eine ganz andere Art zu reisen als auf dem Land... du bist von niemandem abhängig außer dem Boot, der See und Dir selbst und ab und zu einer Marina um zu tanken oder Wasser aufzufüllen... aber wenn du durchgängig guten Wind hast und wie in unserem Fall einen Wasseraufbereiter der Salzwasser zu Süßwasser umwandelt, wird sogar das auf ein Minimum reduziert... wir haben viel darüber gelernt ein Segelboot zu steuern, Windverhältnisse richtig zu interpretieren und Karten zu lesen... wir sind zwar immernoch weit davon entfernt ein Segelboot komplett eigenständig zu navigieren aber wir haben einen guten Einblick bekommen was es alles braucht und mit sich bringt auf einem Boot zu leben. Neben den ganzen navigations relevanten Dingen braucht man natürlich auch ein handwerkliches Geschick um alle Maschinen instand zu halten und alle anfallenden Reparaturen selbst zu erledigen. Wenn du dafür jedes mal einen Mechaniker braucht bist zu erstens lange einen Ort geheftet und zweitens eine Menge Geld los... dafür müssten wir also nochmal einen Kurs belegen denn in unseren 5 Wochen ist ständig irgendwas kaputt gegangen. Lags an uns...? who knows... 🤓

Aber wir waren ja erstmal „nur“ Crew... Unsere wichtigste Aufgabe während der Navigation war, das Boot durch die unzähligen Fischernetze zu lotsen die sich durch bunte Flaggen über die ganze Straße von Malakka bis nach Thailand ziehen. Eigentlich überall! Wenn so ein Netz in den Propeller der Motoren gerät kann dir das schonmal das Boot zerlegen. In Asien gibts es so viele Fischerboote wie an keinem anderen Ort an dem Gilles jemals gesegelt ist, deswegen war er doppelt froh eine Crew mit an Bord zu haben. 


An einem Tag als wir näher Richtung Thailand kamen haben wir das erste (und letzte) Mal während der Fahrt die Angel ausgeworfen... alle waren total aufgeregt und aufs Fischen konzentriert und haben kurz den Blick abgewendet, da taucht so ein verfluchtes Netz aus dem Nichts direkt vor unserem Boot auf; der Captain geht voll auf die Eisen und setzt rückwärts und auf einmal schlägt die Angel aus... „krass was ein riesen Fisch da dran sein muss“... wir verfolgen die Angelschnur und stellen ernüchternd fest, dass sich die Schnur inkl. Blinker im Propeller verfangen hat ... ja ja von wegen big fish 😂 ... die Jungs haben 2 Std. gebraucht um die Schnur da wieder raus zu friemeln... 🙉 


Neben dem Fischernetz-Watching haben wir natürlich bei gutem Wind auch mal das Segel ausgepackt wo Sergi eigentlich immer mit angepackt hat, Mine hat dann eher für kalte Getränke gesorgt und das Watching übernommen 😆.


Sonst waren die Touren immer sehr entspannt und man konnte auf der Fahrt die Sonne genießen und das wunderschöne Meer in all seinen Facetten erleben. Sogar als wir einmal in einen kleinen Sturm geraten sind war das Meer wunderschön und seine gewaltige Kraft war buchstäblich spürbar ... 


... und die Sonnenuntergänge die den Himmel und das Meer in die sattesten rot und orange Töne getaucht haben waren der Wahnsinn!


An den meisten Ankerplätzen haben wir das Kanu von Gilles ausgepackt und sind zu den kleinen Stränden in der Umgebung gepaddelt, haben die Gegend erkundet und am Abend vom Kanu aus den Sunset angeschaut.


Man glaubt es kaum weil das Essen in Asien einfach der Hammer ist aber das Kochen an Bord haben wir nach so einer langen Backpacker Zeit auch total genossen... wir lieben das asiatische Essen total aber manchmal ist eine einfache Spaghetti Bolognese oder eine selbstgemachte Gemüsepfanne eben der Shit! 😋  Gilles hat es natürlich auch sehr gut gefallen mal wieder lecker bekocht zu werden! ;)


Mit Gilles und Li, eine süße Malayin mit chinesischen Wurzeln die uns für ein paar Tage auf dem Boot besucht hat, haben wir nochmal Georgetown und die clan jetty’s besucht die wir das letzte mal nicht geschafft hatten. Langkawi haben wir auch intensiver erkundet weil wir auch hier längere Zeit vor Ort waren und der Alkohol einfach unverschämt günstig ist.


Das schönste an dem Turn waren aber die verschiedenen wunderschönen abgelegenen Orte die wir sonst wahrscheinlich nicht besucht bzw. gefunden hätten... vor allem die Umgebung um Langkawi mit seinen gewaltigen Felsen die aus dem Wasser ragen hat uns positiv überrascht (weniger die Insel selbst) oder die kleine paradiesische Insel Koh Muk auf dem Weg Richtung Phuket die wir auf jeden Fall nochmal ansteuern werden. 


Sergis persönliches Highlight war unter anderem die Besteigung des 15 m hohen Boots Masts in Pangkor... 😅


Allgemein waren wir am Ende wieder happy in Thailand zu sein da hier (unter anderem) das Wasser einfach um einiges klarer und sauberer ist als in Malaysia. Da macht es umso mehr Spaß vom Boot aus ins Wasser zu springen weil man wenigstens sehen kann ob da unten fiese Quallen unterwegs sind oder nicht ... 😅

Weihnachten haben wir in Pangkor Marina Island verbracht, Silvester waren wir in Langkawi und haben das Feuerwerk vom Boot aus betrachtet - auch eine super schöne und neue Erfahrung sogar für den Weihnachtsmuffel Sergi 🎅🏼.


Die letzen 3 Nächte in Phuket ist unser lieber Freund Sascha auf das Boot dazu gestoßen mit dem wir zurzeit auf dem Weg über Ko Tao Richtung Chiang Mai sind! Wir freuen uns! Dazu dann mehr im nächsten Post.


Mehr gibts eigentlich garnicht zu sagen... Schaut euch einfach die Bilder an... ;)

Jetzt sind wir wieder an Land und sind froh, dass das Backpacker Leben weiter geht. So erlebt man das Land und die Kultur doch nochmal um einiges intensiver... :)

Wir drücken euch alle fest und schicken viel Liebe in die Heimat! ❤️


Sergi & Mine 

Antworten (2)

UWE
Wünsche Euch weiterhin eine schöne Reise. Bleibt Gesund. Eure Erzählungen sind Super.

Josephine
Danke lieber Uwe! Freut uns sehr, dass du so treu dabei bist! :) lass es dir gut gehen!

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