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Von Lissabon bis zur Algarve

Veröffentlicht: 01.11.2023

Achherje, schon wieder sind 2 Wochen vorbei. Weihnachten rückt doch echt schon wieder näher und ist es wirklich schon ein Jahr her, an dem ich meinen Job und meine Wohnung gekündigt habe? Die letzten Monaten lebte ich irgendwie in einer „Blase“. Zeit, welcher Monat oder welcher Wochentag es war spielte überhaupt keine Rolle. Wie oft sind wir vor dem Supermarkt gestanden und haben nicht bemerkt, dass Sonntag ist, weil die Läden in vielen anderen Ländern auch an diesem Wochentag geöffnet haben. Das gehört wohl zum sich treiben lassen dazu und ja, es fühlt sich gut an. Doch in den letzten Tagen habe ich zurück gedacht und mit erstaunen festgestellt, dass die Zeit unfassbar schnell vorbei geht. Und so schön es ist, merke ich, wie doch die Freude auf zu Hause etwas steigt.

Es wird bald Zeit nach Hause zu kommen. Und das ist keinesfalls negativ, denn ich habe in den letzten Monaten so viel erlebt und gesehen, konnte meinen Traum leben und so reisen wie ich das mochte. Irgendwie bin ich durch das Reisen so erfüllt, dass ich jetzt für die nächste Phase in meinem Leben bereit bin und mich auf etwas Alltag freue. Aaaaber eines war falsch, denn ich lebe noch immer meinen Traum und glaubt ihr mir, dass ich es wirklich noch keinen Tag bereut habe? Also genieße ich noch unsere letzten Wochen im wunderschönen Süden von Europa und lebe weiterhin in meiner wunderbaren Blase. Portugal erfüllt wirklich viele meiner Vorstellungen. Nette Menschen, gutes Essen und wahnsinnig schöne Landschaften. Und ist es nicht einfach genial, im November nicht einmal an eine Winterjacke zu denken ? Ach, es ist einfach herrlich.

Das Klima hier in Portugal genießen wir wirklich sehr, denn während in Deutschland Winterjacke angesagt ist, kann man hier noch locker im T-Shirt und kurzer Hose aus dem Haus gehen. Auch wenn sich das Wetter in den letzten Tagen sehr unbeständig verhält und es öfters regnet, ist es mit milden 22 Grad absolut nicht kalt. Sobald sie Sonne scheint, laden die Temperaturen nach wie vor zum Sonnenbaden ein. Übrigens haben wir das heute ausgiebig gemacht. Der Strand an dem wir waren war wie im Paradies. Aber sind wir mal ehrlich, dass ist hier an der Südküste von Portugal fast jeder Strand.

Aber fangen wir mal von vorne an. Ich rede wieder viel zu viel um den Brei herum, auch wenn der Brei durchaus erwähnenswert ist. Nachdem wir zwei Tage in Lissabon verbracht haben, ging es für uns weiter an der Küste entlang Richtung Süden. Übrigens ist auch Lissabon eine sehr sehenswerte Stadt. Tatsächlich hat mir aber Porto noch ein Stück besser gefallen. Warum ? Die Stimmung in Porto, die Lage am Hang, das rustikale, die Menschen, die süßen Restaurants und Cafés an jeder Ecke und die wirklich schmalen Gassen. Lissabon ist natürlich nochmal größer, lauter, bunter und mit ihrer süßen Straßenbahn definitiv ein Hingucker. Aber das Gesamtpaket fande ich in Porto nochmal einen Tick besser.

Apropos Straßenbahn. Gott sei Dank gibt es die in Lissabon. Stellt euch mal vor, ihr müsste die steilen Straßen mit einem halben Liter Sangria und unendlichen Tapas im Bauch nach oben laufen. Mit der Bahn ist das hingegen eine deutlich entspannte Nummer.

Die Westküste erschien mir noch etwas wilder. Weniger Menschen, mehr wilde und vor allem lange Strände. Mittlerweile befinden wir uns an der beliebten Südküste von Portugal in der Region Algarve. Die Region bildet sich aus der ganzen Südküste und ein Stück von der Westküste. Eine zerklüftete Küste, die schönsten Strände Europas, raue Buchten, tolle Wanderwege und viele viele Treppenstufen. ABER auch viel Tourismus. ABER auch wunder - wunderschön! Ich kann durchaus verstehen, warum diese Küste als einer der schönsten in Europa oder sogar weltweit ausgezeichnet worden ist.

Ein erster Eindruck holten wir uns bei einer Wanderung an der Küste von Luz bis nach Lagos. Vor allem der erste Teil der Wanderung konnte sehr überzeugen. Der Weg war sehr naturbelassen, wilder, Menschenleer und mit wunderschönen Ausblicken auf die Steilküste. Bei Lagos angekommen ging dann der Trubel los und die ersten Hotelbetten kamen zum Vorschein. Der Weg ging über einen Steg weiter. David erzählte, dass er seinen ersten Besuch in Portugal vor einigen Jahren etwas anders in Erinnerung hatte. Naja, vermutlich hat sich hier in den letzten Jahren was Tourismus an geht einiges verändert.

Auch würde ich nicht behaupten, dass Portugal sehr Camper freundlich ist. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir das etwas anders erhofft. An den meisten Orten ist das Campen strikt verboten. Die Polizei kontrolliert regelmäßig, schickt die Leute weg und wer Pech hat bekommt noch ein Bußgeld mit auf den Weg. Naja, so wie ich das verstanden habe, ( die Erläuterung ist sehr undeutlich) darf man zwar auf Parkplätzen 48 Stunden parken aber nicht campen, das heißt, keine Stuhl und Tisch vor dem Auto aufstellen, keine Markise ausfahren und auch auf keine Keile fahren. Okay, kein Problem, also für uns zumindest. Aber eigentlich ist die ganze Küste davon ausgenommen und somit komplett verboten für Camper. Vor ein paar Jahren war das Wildcampen in Portugal offiziell erlaubt, leider gab es irgendwann für Anwohner keine freien Parkplätze mehr am Strand, der Müll häufte sich und man musste auf Grund von naja Häufchen (nicht von Hunden) aufpassen wohin man tritt. Und da muss ich sagen, ja ich kann es verstehen und ja es gibt einfach zu viele Menschen, die sich nicht benehmen können. Da musste in zurück an Neuseeland denken, nicht nur aus dem Grund, dass es dort wirklich überall Toiletten gab, sondern weil dort klare Regeln für Camper herrschen. Wer wirklich campen will, erfüllt die Regeln und hat seine Ruhe. Die Regeln in Neuseeland sind: die Plätze für Wohnmobile sind auf einem Parkplatz begrenzt, der Camper muss eine vorgegebene Ausstattung besitzen, wofür man eine sichtbare Erlaubnis bekommt und man darf maximal 2 Tage an einem Ort stehen. Das wünschte ich mir Europaweit. Apropos Neuseeland. Auf einem Parkplatz in Portugal trafen wir auf zwei Neuseeländer, das Ende vom Lied war, dass David und ich über 3 Stunden in deren Wohnmobil saßen und gequatscht haben. Ja die Neuseeländer, ich mag sie und deren herrliche Offenheit einfach.


Zurück zum Thema. Wie immer machen wir unseren Mix und stehen mal frei und mal auf Campingplätzen. Wobei die Tage auf dem Campingplatz überwiegen. Meistens kosten die hier in der Nebensaison aber auch nur 15 Euro oder weniger pro Nacht.

Die nächsten Tage werden wir uns die Algarve weiterhin unter die Lupe nehmen, auf jeden Fall nochmal an der Küste wandern gehen und eventuell eine Bootsfahrt unternehmen. 

Achso und noch ein kleiner Tipp am Rande. Pizza kann man auch in der Pfanne machen. Funktioniert wunderbar. In diesem Sinne adios!

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