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Einmal um den Globus

Veröffentlicht: 08.07.2023

Was ist hier eigentlich los? Hier geht ja gar nichts mehr. Wahrscheinlich hat mir fürs Schreiben einfach die Reiseluft gefehlt. Vielleicht hatte ich auch einfach andere Dinge im Kopf, vielleicht hatte ich keine Lust und mal ganz ehrlich, was soll ich schon sagen über meinen Zwischenstopp in Deutschland. Es war schön! 

Leute, wir waren in den letzten Monaten in ständiger Bewegung. Um es genauer zu formulieren, sind wir einmal um den Globus gereist. Klingt das nicht krass? Ja, es ist krass. Das muss man erst Mal realisieren. Wir haben so viel erlebt, viel gesehen und viel gefühlt. Und doch geht die Zeit so schnell vorbei, dass ich es kaum fassen kann. 5 Monate gehen rum wie nichts und doch waren es die besten 5 Monate in meinem bisherigen Leben.

Die letzten 3 Wochen verbrachten wir zu Hause bei unseren Familien. Es ist schön Menschen wieder in die Arme schließen zu können, die man gerne hat. Es ist schön wieder im Bekannten zu sein, Straßen fahren zu können, die man kennt. Mit Menschen reden zu können, die man kennt und es ist einfach schön wieder hier zu sein. Und trotzdem vermisse ich die Ferne, das Unbekannte und die Meeresluft. Und mir wird bewusst, dass man gar nicht ankommen muss, um sich zu Hause zu fühlen. Oder das Zuhause nicht unbedingt ein Ort sein muss.

In den letzten 3 Wochen hatte ich Zeit um all das verarbeiten zu können, was in den letzten Monaten passiert ist. Manchmal ist man so im Reisen drin, dass man vergisst zu verarbeiten oder gar nichts dazu kommt, weil schon das nächste auf einen wartet.

Auf alle Fälle hatten Wir einen grandiosen Trip. Eine Zeit, an die ich mich stets gerne zurück erinnern werde und zu mir sagen kann " ich habs gemacht und es war verdammt geil!"

Ich bin echt glücklich, Euch heute mitteilen zu können, dass wir genau heute den 2. Teil unserer Reise gestartet haben. Also Leute, es geht wieder los! Ich hoffe, ihr seid wieder dabei!

Wir steigen also in Bob, unser Camper, und fahren einfach los. Ich kann es kaum fassen, dass wir nochmal los ziehen in die Ferne, in das Unbekannte. Und das ganze auf unbestimmte Zeit. Aber Leute, ich freu mich riesig! 

Unser Abenteuer ist noch nicht vorbei !

Bei der Gelegenheit stell ich Euch Bob direkt mal vor.

Bob ist 12 Jahre alt, stammt aus der Familie Ford Transit und diente erst als Transportmittel für Kaminöfen.

Seit Dezember 2019 ist er in unseren Händen und muss endlich keine schweren Öfen mehr schleppen, dafür muss er gemeinsam mit uns lange Strecken meistern.

Anfang 2020 haben wir mit dem Ausbau von Bob begonnen. Wir hatten das Ziel vor Augen, ihn in einen Camper zu verwandeln. Und seht ihn doch selber an. Das Ereignis kann sich sehen lassen oder ?

Aber ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viel Zeit, Schweiß, Liebe und auch Verzweiflung wir dafür in Kauf genommen haben. Mal ganz davon abgesehen, dass wir auch ein paar Groschen in ihn gesteckt haben. Aber all das hat sich gelohnt, denn er hat uns auch schon ganz viel Freude bereitet. Ein ganz großes Lob möchte ich hiermit an meinen lieben David aussprechen, denn er hats ganz schön drauf ! Da er der Technik begabte von uns ist, hat er wirklich wahnsinnig viel Arbeit in Bob gesteckt. Er hat alles selber gemacht, egal ob das Bett, die Bremsen oder die Elektrik. David ist einfach ein Alleskönner und kann wirklich sehr stolz auf sich sein. Der Bus ist also ein richtiger Handmade Van.

Anfangs war der Ausbau für uns beide sehr Anstrengend, da es noch einiges zu erledigen gab, die mit dem Ausbau an sich erstmal gar nichts zu tun hatten. So musste zum Beispiel erst ein riesiges Rostloch  begradigt werden. Nach weiteren Reparaturen und einigen Putzaktionen konnte es dann endlich los gehen.  Zuerst wurde der ganze Bus isoliert, quasi von Kopf bis Fuß. Zum größten Teil mit selbstklebenden Armaflex. Ich sags euch Leute, ich kann dieses Material nicht mehr sehen. Das hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht. Eine Arbeit, welche zu Beginn endlos erschien und sich auch ganz lang endlos angefühlt hat. Als ich das letzte Stück zurecht geschnitten und aufgeklebt hatte, hätte ich schreien können vor Freude. Danach gab es erstmal ein Glässchen Wein als Belohnung. Gut, vielleicht gab es auch schon ein paar dazwischen, schließlich muss man sich ja irgendwie motivieren. Leider ist es halt so, dass der Technisch Unbegabte die elendige Arbeiten übernehmen muss. Nein, alles okay. Ich bin froh, dass David den Rest übernommen hat, sonst wäre sicher einiges mehr schief gegangen. Ich und ein Dachfenster ins Auto einbauen ? Vergiss es.

Auf alle Fälle konnten wir die Isolierung abhaken, der Boden war auch schon drin und so konnten Wir uns der Wand - und Deckenverkleidung widmen. Danach ging es an den Innenausbau und die Elektronik. Bob besteht aus einem ausziehbaren Bett, welches zusätzlich zu einem Sofa umfunktioniert werden kann. Ist das Bett zusammen geschoben, ergeben sich zwei Sitzgelegenheiten mit Tisch, darunter ist Platz für Stauraum. Stauraum gibt es zusätzlich unter dem Bett, außerdem gibt es ein Regal und eine Küche mit allem was man braucht. Über der Küche ist unser Kleiderschrank.

Versorgen tun wir uns mit einer eigenen Solaranlage. Darüber haben wir genügen Strom für Licht und Kühlbox. Außerdem können wir darüber unsere Elektrogeräte aufladen und uns die Hände unter fließendem Wasser waschen.

Ein paar zusätzliche Spielereien versüßen das Campen mit Bob. So hat er zum Beispiel noch eine Markise bekommen, ein ausklappbares Brett mit Windschutz beim Kochen und ein paar weitere Kleinigkeiten.

Ich kann euch nur sagen, dass ganze kann sich echt sehen lassen! Unser Bob ist zu einem wahren Schmuckstück geworden. Ein riesiger Vorteil ist übrigens, dass wir in Bob stehen können. Danach haben wir uns im Camper in Neuseeland oftmals gesehnt! Auch gesehnt haben wir uns danach im eigenen Camper zu reisen, ohne an Tag A wieder zurück zu sein müssen. Einfach los fahren, so wie man Lust hat und zurück kommen so wie man Lust hat. Sich treiben lassen, das Leben spüren, sich Freiheiten erlauben können und dabei die wunderschöne Welt entdecken können.

Da steht er also vor uns. Unser Baby. Wir steigen ein und fahren los. Bob, du bist unser Zuhause.

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