Veröffentlicht: 08.12.2019
Gefühlt gerade erst in Neuseeland angekommen, hat mich jetzt der Arbeitsalltag wieder eingeholt. :-(
Um sechs klingelt der Wecker; aufstehen, fertig machen, frühstücken, Zähne putzen und los gehts auf Arbeit!
Auf der Kiwifarm in Awakeri sind wir zuständig für das "Bud Thinning", d. h. wir pflücken die Kiwis ab, welche zu klein oder beschädigt sind. Dadurch können die anderen Kiwis besser wachsen. Ich bin für den Job eigentlich zu groß, ganz oft arbeite ich mit gebeugten Knien und krummen Rücken, um an die Kiwis zu kommen. Aber so geht es einigen. ;-) Es ist teilweise ganz schön anstrengend, und die Sonne bruzzelt einen ordentlich durch. Ohne Kopfbedeckung und Sonnencreme geht da gar nichts. Aber tot macht man sich bei der Arbeit nicht. Unser Chef und die Supervisor (also die Leute, die uns sagen, was wir zu tun haben) sind alle Inder, und man hat das Gefühl, dass die - genau wie wir - auch keinen Bock auf ihre Arbeit haben. Im Großen und Ganzen lassen sie einen eigentlich in Ruhe.
Es ist jedoch alles ziemlich unorganisiert und chaotisch. Ständig müssen wir dem Chef wegen dem Geld oder den Arbeitszeiten hinterher rennen, von alleine passiert da nichts. Auch die Toiletten-Situation lässt zu wünschen übrig. Auf der ganzen Farm gibt es nur zwei Toiletten, die unglaublich dreckig und meistens verstopft sind.
Wir übernachten meistens auf Campingplätzen in der Umgebung von Whakatane. Hier gibt es auch ein paar Freecamps, wo wir umsonst mit dem Auto parken können. Ganz oft sind wir in Ohope, einem kleinen Küstenort mit traumhaft schönem Strand. Hier wohnt auch Dani, eine Bekannte von mir, die ich vor ein paar Jahren in Bali kennen gelernt habe.
Mit meinem Auto hatte ich in der letzten Zeit viele Probleme. Ich hatte einen Platten, der Schlüssel ist mir im Schloss abgebrochen, zweimal war die Batterie tot und irgendwann ist er gar nicht mehr angesprungen. Dadurch war er öfters in der Werkstatt, ich konnte mehrere Tage nicht auf Arbeit gehen und hab somit auch kein Geld verdient. Insgesamt habe ich jetzt nochmal $1500 dafür ausgeben müssen. Auch die Versicherung ist ziemlich teuer. Ich denke nun schon darüber nach, das Auto wieder zu verkaufen.
Pascal und Cori haben sich mittlerweile eine andere Arbeit gesucht, weshalb ich im Moment wieder alleine bin. Zu Weihnachten treffen wir uns dann aber wieder.
Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit! :-)
(Hier kommt, wie zu erwarten war, keine richtige Weihnachtsstimmung auf. Als ich letztens bei Dani und ihrem Freund zu Besuch war, haben sie gerade den Weihnachtsbaum geschmückt, während draußen schönstes Sommerwetter war. Da fehlt dann doch de Kälte und der Glühwein! ;-) )