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Abflug und Landung in Jeju Si

Veröffentlicht: 25.05.2018

Tag 2

Weil wir beim Buchen der Tickets etwas voreilig nur nach dem Preis geschielt hatten, musste ich am darauffolgenden Tag gegen Mittag schon weiterfliegen. Da ich aber vorhatte zum Ende der Reise noch einmal ausgiebig Seoul zu besuchen, war das nur eine kleine Unannehmlichkeit. Seoul besitzt noch einen weiteren Flughafen, der vor allem für Inlandsflüge genutzt wird. Denn obwohl Südkorea nur in etwa so groß ist wie die ehemalige DDR, mit der das Land auch die Teilung gemeinsam hat, gibt es eine Vielzahl von Inlandsflüge, insbesondere in die Urlaubsregionen im Süden des Landes, die sich durch viele Strände auszeichnen.



Eine nahezu autonome Selbstverwaltungszone stellt die Urlaubsinsel Jeju da.Sie ist als eine der wenigen Inseln Koreas vulkanischen Ursprungs. Dieser Ursprung manifestiert sich auch in der Tatsache, dass der Vulkan, der den Mittelpunkt der Insel darstellt, Hallasan, von nahezu jedem Punkt der Insel den Blick in Richtung des Zentrums der Insel dominiert. 

Der Vulkan stellt mit seinen 1950 m die höchste Erhebung Südkoreas dar und ist ein beliebtes Ziel von Bergwanderern. Diesem Hobby sind sehr viele Koreaner anheimgefallen. Das wird aber, wer Korea sieht, niemanden wundern. Berge überall!

Nachdem ich zum 2. mal mit einer asiatischen Billig-Airline fliege und mich etwa 1 h lang wundere wo ich bloß meine Knie lassen soll, befinden wir uns im Landeanflug auf Jeju-si, der Hauptstadt der Insel. Sie dominiert den nördlichen Teil und sieht aus wie eine Mischung aus Fischerdorf und asiatischer Mega Metropole. Der Süden wird vom beschaulicheren Seongwipo dominiert.

Der Flughafen befindet sich direkt am Meer und verbreitet mit seinen Palmen sofort Inselflair. Dort befindet sich auch die Touristeninformation, die mir freundlich kompetent verrät, wie ich zu meinem Hostel gelange, das sich an der Cityhall-Haltestelle befindet. Eine der wenigen Haltestellen die auf Jeju mit einem englischen Namen im Plan stehen. Denn anders als Seoul ist hier fast keiner auf Touristen, die des Koreanischen nicht mächtig sind, eingestellt.

Ich beobachte eine Weile die Leute an der Bushaltestelle und sehe wie viele sehr hektisch aufstehen, sobald ein Bus das Terminal erreicht. Diese halten mehr widerwillig in 1-7 m Entfernung von der Bordsteinkante. Die Busse haben alle am Ein- und Ausgang kleine Geräte für elektronische Bezahlkarten wie etwa T-Money. Aber auch Handys können via NFC mit ihnen kommunizieren.

Bei Intracity-Bussen genügt es, beim Ein- und Aussteigen die Karte vorzuhalten. Sie besitzen feste Preise unabhängig von der individuellen Zielhaltestelle. Vergisst man das Vorhalten beim Aussteigen so verliert man seinen Rabatt gegenüber den Fahrkarten, die man direkt beim Fahrer lösen kann.

Die Intercity-Busse nutzen ein kategorisiertes Preislistensystem, entsprechend der Entfernungen fällt der Preis in eine Kategorie zwischen 1 und 5, dazu muss man aber dem Fahrer entsprechend sein Fahrziel in koreanischer Sprache nennen. Damit der diese Kategorie für die Kartenzahlung freischaltet.

Auf Grund meines Gepäcks bin ich verhältnismäßig träge bei der Ergreifung eines Busses. Trotz dieses Handycaps gelingt es mir, einen Bus von Ausgang 3 aus zu erreichen, der an einem anderen Ausgang, mutmaßlich 2, hielt und nur der Nummer nach mit dem von mir angestrebten Bus übereinstimmt. Der Bus der Gegenrichtung, da der Flughafen scheinbar nicht das finale Ziel dieser Linie ist.

Bis ich das bemerke, vergeht einiges an Zeit. Nach 4-5 Haltestellen, die sich alle nicht auf meinem englischen Plan befinden, beschließe ich, bei nächster Gelegenheit umzusteigen. Letzten Endes sind es 120 m eine Ampel und ein Besuch in einem Kleinhandel um ein Getränk zu kaufen, die mich von der anderen Haltestelle trennen.

In diesen Klein- und Kleinsthandelswarenläden bekommt man Lebensmittel und Drogerieartikel auf ca. 16 m². Auch kann man die T-Money Karten hier aufladen. Allerdings nur gegen Bargeld!

Mit dem 2. Bus , diesmal in die richtige Richtung finde ich heraus, das die Haltestelle, die als nächste Haltestelle angezeigt wird, irgendwie immer eine Haltestelle des nächsten Bereichs darstellt. Diese Bereiche sind meist eine Straße lang. Auf ihr befinden sich 2-4 der tatsächlichen Haltestellen.Ich steige also 3 Haltestellen zu früh aus und muss 750 m bei prallster Sonne mit 27 kg Gepäck überwinden.

Auch stimmt natürlich die Beschreibung zur Erreichung des Hostels nicht mit der Umgebung dieser Haltestelle überein. Läuft irgendwie heute! Finde aber letzten Endes das Hostel dank Google Maps, ohne dabei von der Cityhall Haltestelle, die gerade eine Baustelle ist, Notiz zu nehmen und beschwere mich bei der wirklich netten Dame, die mir mein Zimmer zeigt über die vermeintlich fehlerhafte, tatsächlich aber korrekte Wegbeschreibung.

Das Hostel befindet sich im Night-Life-Bezirk von Jeju-si. Auf drei Stockwerken befinden sich die Zimmer, im 2. Stock eine Terrasse und im Keller ein Aufenthaltsraum, inklusive Küche, TV, Klavier und Gitarre.Die nette Dame weist mich auf WLAN und die verschiedenen Tür-codes hin, denn alle Türen sind schlüssellos mittels Zahlencode zu öffnen. Mein Zimmer, in dem sich 6 Betten befinden, 3 x Doppel-stockbetten, weist darüber hinaus ein Fenster, welches die einzige Barriere zwischen dem angenehm durch Klimaanlage temperierten Innen und dem sehr warmen Draußen darstellt und das deswegen stets verschlossen und von Vorhängen verdeckt ist, und 6 mini-Safes auf. Ich bekomme eine Flasche eisgekühltes Wasser, von der, der Insel ansässigen Marke, geschenkt. Und auf Nachfrage verbindet sie mir das Bettzeug, da die Decke nur einseitig mit einem Bezug verbunden wird, der über diverse Schnüre verfügt.

Unser Zimmer besitzt für die maximal 6 Leute ein eigenes Bad mit großzügiger Dusche und Toilette. Auch hier gibt es ein Fenster, welches es ermöglicht, den Raum binnen Minuten durch die eindringende Hitze von Wasserdampf zu befreien.

Ich schließe meine Wertsachen in den Safe und erkunde gemeinsam mit meinem Reiseführer (Buch), die nähere Umgebung.Es gibt einen offenen Lebensmittelmarkt mit vielen kleinen Ständen, ein in die Jahre gekommenes Museum für irgendeinen Krieg und einen großen Olympia-Stadtpark, in dem sich auch Sportgeräte befinden und einen ausgetrockneten Flusslauf, zu entdecken. Auf dem Rückweg finde ich einen Laden, der den Saft der Insel-Mandarinen, Tanguinen, verkauft, in Flaschen der Form der Inselzwerge.

Ich weiß nicht, ob ich spinne oder mir die Hitze so zu schaffen machte, aber der Saft schien mir mit Abstand der leckerste Saft zu sein, den ich jemals hatte und das bei 100% Fruchtgehalt.

Den Abend habe ich dann noch am Klavier und mit meinem Koreanisch-Lehrbuch ausklingen lassen.

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