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Welcome to the jungle! - Koh Rong Samloem

Veröffentlicht: 27.10.2017

23/10 - 26/10

In der Nähe von Sihanoukville gibt es ein paar Inseln, die man recht gut mit einer Speed Ferry erreichen und wo man noch mehr Abgeschiedenheit genießen kann. Wir haben uns für Koh Rong Samloem entschieden, da diese Insel im Vergleich zu der etwas größeren Koh Rong ruhiger und naturbelassener sein sollte. Auf der Insel selbst gibt es eigentlich kaum Infrastruktur und Hauptverkehrsmittel ist das Boot. Bis auf ein paar wenige Treppelwege durch den Dschungel kann man seinen Standort also nur per Fischerboot wechseln.

Wir haben uns für das Mad Monkey Hostel in einer eigenen abgeschiedenen Bucht entschieden. Dieses Hostel gehört zu einer Kette die 4 Standorte in Kambodscha betreibt und deshalb auch schon recht bekannt ist unter Backpackern.




Als wir in Koh Rong Samloem mit der Speed Ferry ankamen, hat bereits ein Holzboot vom Hostel auf uns und einige andere neuen Besucher gewartet. Mich hat vorallem der Kapitän von unserem Boot fasziniert, der an Coolheit kaum zu überbieten war. Ein kleiner durchtrainierter Kambodschaner mit freiem volltattoowierten Oberkörper, eine Goldkette um den Hals, ein verfärbter Schneidezahn, abrasierte Haare und einem Blick, bei dem man sich kaum hinsehen traut. Er startete gekonnt die beiden Motoren, leerte noch ein wenig Kühlwasser hinein und ab ging die Fahrt. Als ich das nächste Mal zu ihm hinüberblickte, schlürfte er schon gemütlich von seiner Bierdose und zündete sich eine Zigarette an.


Das Hostel selbst ist mehr ein kleines Dorf aus Holzhütten direkt zwischen Meer und Dschungel. Das Publikum dort waren eigentlich hauptsächlich Backpacker im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Es gab außerdem kein Internet, der Leitspruch lautete also: No wifi - make friends!





Beim Beziehen unserer Hütte wurden wir sofort darauf hingewiesen, ja kein Essen mit in den Bungalow zu nehmen - wir sind ja schließlich im Dschungel. Essen lockt Ratten an und diese in weiterer Folge Schlangen. Wir durchsuchten die Hütte und fanden von unseren Vorgängern hinterlassene Bierdosen unter dem Bett. Nebenbei lagen alte Zitronen, die wir auch gleich entsorgten (die Zitronen hatten allerdings durchaus einen Sinn, wie wir später erfuhren: Schlangen mögen keine Zitronen und sollen dadurch ferngehalten werden). Kurze Zeit später entdeckte ich, dass vom Dach unserer Terrasse eine komplette Schlangenhaut herunterhängt. Emi inspezierte daraufhin den gesamten Bungalow und entdeckte schließlich in einer dunklen Ecke irgendein Tier, das uns mit glänzenden Augen anstarrte. Besser kann der Aufenthalt für einen Menschen mit leichter Schlangenphobie ja gar nicht starten...



Später stellte sich heraus, dass unser Mitbewohner nur ein großer Gecko ist. Einen solchen möchte man auf jeden Fall in seiner Hütte haben, da er Mosquitos, Spinnen und manchmal auch Schlangen erlegt. Er fiel uns einzig durch seine Fäkalien unangenehm auf, die überall herumlagen und um die wir im Zickzack-Style herumlaufen mussten (täglichen Putzservice gab es selbstverständlich nicht). 



Der Mix aus etwa 70 Backpacker, kein WLAN und einer gewissen Angst davor, in der Nacht von einer Schlange wachgezischt zu werden, führte zwangsläufig dazu, dass wir uns betranken.

In der ersten Nacht konnten wir dank einigen Bieren doch überraschend gut schlafen, wodurch wir unsere Furcht ein wenig ablegen konnten. Am zweiten Tag war allerdings das Wetter so schlecht, dass man in unserem Hostel eigentlich kaum etwas unternehmen konnte. Dementsprechend früh begannen wir also wieder zu trinken. Wir lernten außerdem zwei walisische Pärchen kennen, mit denen wir uns gemeinsam für die abendlichen olympischen (Trink)Spiele anmeldeten. Da galt es Disziplinen wie menschliche Scheibtruhenfahren mit anschließendem Extrinken einer Dose Bier oder Limbotanzen zu meistern. Überraschenderweise waren wir gut, sehr gut sogar - wir machten den ersten Platz! Als Belohnung gabs...klar, gratis Cocktails! :)



Emi gab danach irgendwann bekannt, dass sie Geburtstag hat und der Abend wurde noch feuchtfröhlicher. Einige Geburtstagsvodkashots später war es dann aber leider zu viel und wir mussten vorzeitig die Partyrunde verlassen.


Am nächsten Morgen sahen wir den Walisern an, dass der Abend für sie offensichtlich noch länger gedauert hatte. Ich amüsierte mich über die Geschichte von einer leicht peinlich berührten Emily, die erzählte, wie ihr Freund Jimmy gestern zu später Stunde noch auf den Strand spazieren wollte, um Acid aufzutreiben. Briten...


Emi litt an diesem Tag leider an den Folgen der Geburtstagsnacht. Aus irgendeinem Grund hielten wir es aber für eine gute Idee, einen Bootsausflug zu unternehmen. Mit einem Hangover und daraus resultierender Seekrankheit ist das allerdings keine! Sie kämpfte den ganzen Ausflug lang mit Übelkeit und flauem Magen...


Der restliche Tag verlief dann wieder wie gewohngt...Abhängen, Karten spielen, trinken und viel (!) Smalltalk.


Fazit:

Nach drei Tagen Hüttenleben freuten wir uns dann schon riesig auf eine warme Dusche und ein klimatisiertes Zimmer. Außerdem machten sich drei Tage Alkohol schön langsam bemerkbar.

Das war's mit Südostasien: es war anders, es war spannend, es war schön! Allerdings wird es jetzt trotzdem Zeit für einen Kontinentenwechsel...




Hasta Pronto

E&L


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Antworten (2)

Elisa
Haha wie großartig 😄😄😄

Thomas
Hey Lukas! Tolle Berichte, danke :) - und eine gute Weiterreise nach NZ.

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