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Von Tempeln, Tuk Tuks und Touristen! - Siem Reap

Veröffentlicht: 19.10.2017

17/10 - 19/10

Nach einigen sehr tollen Tagen in Vietnam war es an der Zeit, das Land zu wechseln - unsere Wahl fiel auf den Nachbarstaat Kambodscha! Dazu mussten wir erneut zurück nach Hanoi, dort eine Nacht verbringen und am folgenden Nachmittag den Direktflug nach Siem Reap nehmen. Spät abends landeten wir in Kambodscha, ließen die Einreiseprozedur über uns ergehen und uns im privaten Tuk Tuk, welches uns freundlicherweise von unserem Hotel geschickt wurde, zur Unterkunft kutschieren.


Am Tag nach unserer Ankunft in Siem Reap haben wir mal einen Tag "freigemacht" - keine Ausflüge, keine Aktivitäten, keine Weiterreise. Stattdessen kümmerten wir uns um so banale Dinge wie Wäsche waschen (es ist erstaunlich, wie viel Freude ein Sack frischer Kleidung in mir ausgelöst hat), kleine Einkäufe (seit Ha Long hatte ich keine offenen Schuhe mehr) und Organisatorisches in Bezug auf unsere weitere Reiseroute. Obwohl wir erst 11 Tage unterwegs sind, fühlt es sich schon deutlich länger und dadurch auch intensiver an - eine kleine Auszeit von der Auszeit tat echt gut! :)


Etwa 8 km außerhalb von Siem Reap steht der wohl bekannteste und mit über 400 km² auch größte Tempelkomplex der Welt - Angkor Wat. Dieses religiöse Monument wollten wir uns nicht entgehen lassen, weshalb wir für den nächsten Tag eine sogenannte 'Sunrise-Tour' buchten. Um 4.40 Uhr ging esschon mit unserem persönlichen Tuk Tuk-Fahrer los: Tickets checken, zum Eingang fahren und den empfohlenen Fotospot aufsuchen. Das frühe Aufstehen war eine extreme Challenge für uns, wir konnten natürlich nicht früher einschlafen und Luki hatte sich zudem am Vortag irgendwie den Nacken verrissen und war entsprechend gehandicapt. 


Am Areal angekommen liefen wir mit unzähligen anderen Touristen zum Fotospot - es war sicherlich etwas naiv von mir zu glauben, dass sich nicht viele Leute das frühe Aufstehen antun werden. Weit gefehlt: hunderte andere Menschen tummelten sich dort, um ebenfalls den Sonnenaufgang zu fotografieren oder einfach zu erleben. Deshalb war es gar nicht so leicht, einen Platz zu finden, wo der Ausblick auf Angkor Wat nicht von dutzenden Menschen verdeckt wurde. Wir fanden dann doch ein Plätzchen und ich widmete mich dem Fotografieren. Dank den Fotokursen, die ich vor der Reise gemacht hatte, und sehr wertvollen Tips meines Freundes Manuel konnte ich ein paar zufriedenstellende Fotos schießen.







Im Anschluss an das Sunrise-Spektakel fuhr uns unser Tuk Tuk-Fahrer zu einigen der anderen Tempelruinen auf der Anlage. Es war alles andere als leicht, Fotos zu machen, ohne fremde Personen darauf zu haben! :)









Um etwa 11.00 Uhr gaben wir dann nach einigen Besichtigungstouren auf - es war einfach zu heiß, wir viel zu müde und für unseren Geschmack viel zu viele andere Touristen unterwegs. Nach einem dringend notwendigen Power-Nap über Mittag gönnten wir uns nachmittags eine einstündige Massage (ich zusätzlich Pediküre) und ließen bei einem leckeren Abendessen den bereits sehr langen Tag ausklingen.


Fazit:
Siem Reap ist eine kleine, wahnsinnig touristische Stadt. Wenn Leute nicht wegen der Tempelanlagen hierher kommen, dann um für sehr wenig Geld Party zu machen (hiermit eine Empfehlung an alle Partysuchenden)! Der Place-to-be ist dabei die sogenannte "Pub Street". Naiverweise haben wir uns die Locations dem britischem Original nachempfunden vorgestellt. Tatsächlich versuchen sich die Bars allerdings gegenseitig mit lauter Electromusik zu übertönen - "Club Street" wäre ein treffenderer Name. Außerdem trifft man auf und um die Pub-Street lauter mobile Barwägen von Einheimischen, die mit Getränkeaktionen die Touristen locken. Neben westlicher Kulinarik gibt es auch 0815-Attraktionen wie Schlange oder Spinne am Spieß.


Angkor Wat selbst wird in vielen Reiseberichten und -führern als magischer, spiritueller und beruhigender Ort beschrieben. Diese Erfahrung konnten wir leider trotz aktueller Vorsaison nicht machen, dafür waren einfach  schon viel zu viele andere Menschen (vorallem riesige chinesische Reisegruppen) da. Die Bauwerke bzw. Tempel sind mächtig und beeindruckend, das steht außer Frage! Dennoch kommen wir zu einem eher ernüchternden Conclusio: "Kennst einen, kennst alle". Luki wurde bewusst, dass ihn Landschaften mehr begeistern als Architektur, ich für meinen Teil habe mir auch mehr von dieser Destination erwartet, wobei ich von der Freundlichkeit der Kambodschaner sehr angetan bin!



Obwohl dieser Trip nun nicht ganz unseren Erwartungen entsprochen hat, haben wir auch hier etwas dazugelernt: wir fühlen uns in ruhigeren und weniger frequentierten Gegenden deutlich wohler und werden in Zukunft versuchen, offensichtliche Tourismushochburgen zu meiden.


Hasta pronto!

E&L


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