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3303 km, 50 Std., 1 Abteil, 1 Toilette, 54 Personen, 27 Grad

Veröffentlicht: 09.06.2019

Die Transsibirische Eisenbahn - der erste Abschnitt 

Nach einem krönenden letzten Abend im historischen und edlen Café Puschkin war heute der letzte Tag für mich in der Hauptstadt. Beim Vorbeigehen an einigen älteren Zügen am Bahnhof Kazanskaya sagt Sasha, meine Kollegin, zu mir, dass es ihr Leid tue, denn sie glaubt, dass meiner nicht besser aussehen wird. Ich muss lachen und sage ihr, dass ich es ja so WILL! 😄

Generell stoße ich bei den Russen mit meiner Transsib-Reise eher auf Unverständnis. Warum mit dem Zug, wenn man in ein paar Stunden hinfliegen kann?

Als wir am Gleis ankommen, sehe ich den Zug und bin positiv überrascht. Ganz gut in Schuss!

Nach einer genauen Kontrolle meines Tickets und Passes des Provodnik (Schaffner) darf ich einsteigen. Es hat über 30 Grad und riecht streng... ich bin froh, dass ich noch Schnupfen hab und meine Nase nicht frei ist. 😄

Ich beziehe meinen Platz oben. Die beiden Omis unten sind nett, sprechen mit mir und halten mich an der Hand, aber ich verstehe kein Wort. Der Typ gegenüber entpuppt sich nach den ersten paar Brocken Englisch und meinen 5 Wörtern Russisch als doch nicht so streng und ganz nett. Als ich ihm erzähle, dass ich am Ende der Reise die Mongolei besuchen werde, sagt er ausdruckslos und mit russischem Akzent: extrem. Warum? Er kann es nicht erklären.

Er liest Fachbücher über das menschliche Gehirn. Ich hoffe er studiert Medizin!! 😉

Draußen sieht man Büsche und Bäume vorbeiziehen. Ab und zu lichtet sich das Grün und ich sehe Wiesen mit wunderschönen violetten Blumen.

Als ich essen will, räumen die beiden Babushkas den Platz am Tisch frei. Das ist wohl Gesetz. Wer isst, sitzt am Tisch und Fenster.

Danach muss ich allerdings wieder weg und darf dennoch auf der unteren Liege sitzen. Auf meiner Liege oben ist es zu niedrig, da obendrauf das Gepäck deponiert wird.

Der Zug fährt zu meiner Überraschung sehr leise und generell ist es eher ruhig im Abteil. Mehrere Kinder rennen auf und ab, eins davon mit Smartphone in der Hand und Badeschlappen falschrum an (also auf einer Seite von vorne nach hinten reingeschlupft). Die Toilette lässt, wie zu erwarten, etwas zu wünschen übrig...

Bin jetzt seit 8,5 Std unterwegs. Also nur noch 41,5 weitere bis Novosibirsk 😉 

Antworten (2)

Kaiser
Der gehirnchirurg macht mir bissl sorgen...😉 ansonsten klingt das echt sehr unterhaltsam👍👍👍

Silke
Das ist es! 😄

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