2019 South East Asia
2019 South East Asia
vakantio.de/singapurundmalaysia

Wie man an einem Tag 5 Kilo zunimmt oder: Tag 2 in Georgetown

Veröffentlicht: 22.07.2019

Ratatouille, Brotpudding, Reis, French Toast, Frühlingsrollen, Pasta mit Pilzen...versüßen uns den Morgen und geben Energie für den Tag.

Auch wenn ich den heutigen Montag theatralisch mit der Aussage einleite: „es ist okay, lässt mich zurück. Rettet euch selbst“, denn es kneift und ärgert mich wieder. Mein Bauch. Tabletten rein in den Schlund und auf geht’s ... per Teksi zum Kek Lok Si Tempel.

Ich liebe das Treiben auf den Straßen und was man alles mit den Rollern transportieren kann. Von mindestens 500 Eiern bis hin zum Rasentrimmer über die Schultern gehangen beim Fahren... alles ist möglich. Da sagt die Polis (und wieder: man schreibt, wie man spricht) nix, aber wehe man hat eine Durian im Fahrstuhl.

Wir kommen an und sind von dem gepflegten und riesigem menschenleeren Areal (ist ja auch in aller Herrgottsfrühe) der Tempelanlage fasziniert. Der auch als „Tempel des höchsten Glücks“ bekannte Kek Lok Si gilt als der größte buddhistische Tempel Südostasiens und ist sicherlich einer der berühmtesten in  Penang. Er befindet sich in Air Itam, einem Vorort von Penang, dessen Hügel, von den Einheimischen „He San“ (Kranich-Hügel) genannt, traditionell als geomantisch bedeutsam und vorteilhaft im Sinne des Feng Shui betrachtet werden. In der Tat genießen sie große Beliebtheit als Rückzugsort für Mönche und Taoisten, die nach Unsterblichkeit streben. Und es steigt wieder in meine Nase: der Duft bekannter Räucherstäbchen...hach....in Memory of Bali.

Weiter geht’s in der brütenden Hitze zu Fuß zur Penang Station. Von da aus fahren wir auf den Penang Hill. Zuvor werden wir jedoch von der chinesischen Presse - zur Verbesserung des Tourismus in Penang - informiert.

Der Penang Hill, auch Bukit Bendera auf Malaysisch genannt, liegt etwa 6 Kilometer von George Town entfernt und ist mit 830 Metern der höchste Berg der Insel. Eigentlich ist der Penang Hill ein Zusammenschluss aus mehreren Hügeln, wird jedoch oft nur als ein Berg angesehen. Der Penang Hill hat aber noch mehr zu bieten, als nur die tolle Aussicht über Penang und dem Festland von Malaysia. Es gibt außerdem den hinduistischen Tempel Sri Aruloli Thirumurugan zu entdecken, sowie eine Moschee, die ebenfalls auf dem Gipfel erbaut wurde.

Und ich habe einen Flashback hier auf dem Hügel: vor uns laufen Mutter und Kind (an der Leine) und das Kind hat ein Loch in der Hose? Wozu? Ist sie gerissen ? Nein! Denn 2009 habe ich in China gelernt, dass viele Kids keine Windeln tragen und das Loch dazu dient, überall sein Geschäft verrichten zu können. 

Michi und ich beschließen das Penang Hill Habitat - ein Regenwald Habitat - zu besuchen und können den Rainforest noch mal, aber ohne die stickige Hitze wie im Teman Negara- genießen. Wir laufen den Canopywalk lang, schaukeln, geniessen den Ausblick auf Penang und andere Inseln und freuen uns über Flora und Fauna.

Wir sind schockiert als wir in der Schlange stehen, um vom Berg runterzukommen. Im TV der Wartestation werden Szenen von weglaufen, schreienden Menschen während eines Erdbebens und Tsunamis - reale Aufnahmen - gezeigt. Schnell bekommen wir mit, dass es sich um Werbung für einen Erdbeben-Taifun-Simulator hier oben auf dem Hill handelt. Was für eine kranke....!

Und dann ist es soweit: wir treffen Jesse und Baptist zur Penang-Food-Street Tour. Jesse... so eine gute, offene und humorvolle Seele, sie ist 60, indische-Malaysiern, spricht mindestens 4 Sprachen fließend, arbeitete für eine deutsche Firma und macht nun nebenbei die Foodstreettouren.

Vier Stunden kulinarische, authentische Küche, ganz viel erfahren über Penang und seine (kulinarische) Geschichte, schlendern durch die Straßen, lachen, und stöhnen:“oh mein Gott, ich platze“ warten auf uns. Insgesamt gibt es nur vier Stationen, um das Essen zu probieren... und keine Sorge, die Portionen sind immer nur Probierportionen... Wir glauben Jesse dies, als sie uns das Versprechen zu Beginn der Tour gibt. Und wissen nun, dass Begriffe wie „klein“, „nur probieren“, „wenig“ im Indischen eine ganz andere Bedeutung haben. Das hätte wir uns gleich zu Beginn denken können, denn sie erzählt uns von der Anzahl der festen Mahlzeiten bei den Malaysiern. Es sind mindestens sechs am Tag, wobei die Gerichte zeitlich austauschbar sind. Heißt: man isst zur Tea Time kaum was anderes, als zum Frühstück zb.

Wir grasen die verschiedenen Hawker-Stalls ab (zur Info: Hawkers sind Familienunternehmen, die auf der Straße Essen für kleines Geld verkaufen. Sie geben ihre Rezepte nicht preis und müssen 1x im Jahr ihre Lizenz erneuern und einen Ganzkörpercheck machen), essen uns quer durch die Stadt (von wegen nur mal probieren) und erhalten einen Lacher von Baptist, als ich ihm sagte, wir hätten gehofft in den Ferien bisschen abzunehmen. In Penang abnehmen ? No way! Georgetown - eine UNESCO Weltkulturerbestadt - ist legendär und die Menschen kommen aus der ganzen Welt, um es sich hier mit dem Streetfood gutgehen zu lassen.

In einem Hawkerviertel der Einheimischen - auch hier weit und breit keine Touristen - parken wir in zweiter Reihe und parken gleich zwei Autos zu. Im Weggehen frage ich, was passiert, wenn der Zugeparkte rausfahren will. Na ist doch logisch: man als Zuparkender lässt man seine Handbremse unten und der andere, der raus will, schiebt das zuparkende Auto einfach etwas zur Seite oder nach vorne. Klar, ich Dummie, hätte ich mir ja denken können.

Die Mägen werden gedehnter und wie erreichen recht schnell - für indische Verhältnisse zu schnell - den Moment, in dem wir das für den Abend unaussprechliche F-Word sagen müssten: FULL! (aber keine Sorge ... wir essen weiter) 

Aber wir haben die beste Zeit. Danke Jesse und Baptist (http://www.foodtourpenang.com/). 

Antworten (1)

Marika
Caro, bei dir muss doch nach den Tagen fast ohne Nahrung richtig Luft nach oben sein