Veröffentlicht: 28.09.2016
Am 21.09., also an Tag 5 unserer Red Centre Tour, sind wir am Watarrka National Park angekommen, in dem der Kings Canyon liegt. Weil wir mittags im Ayers Rock Resort losgefahren sind, war es jetzt schon später Nachmittag (waren ja immerhin 300 km) und wir hatten eigentlich geplant auf einem kostenlosen Rastplatz vor dem Park zu übernachten. Aber irgendwie hat uns Wikicamps wieder mal verarscht und den eingezeichneten Platz gab es (wie schon beim Uluru) nicht. Ein Stück weiter war dann die Kings Creek Station, bei der wir mal nach den Preisen gefragt haben. Die wollten für zwei Leute für einen unpowered site 43 AUD!! Ziemlich heftig. Vor allem, weil dort alles ziemlich abgegammelt aussah. Das Benzin war mit über 2 AUD pro Liter aber auch sehr überteuert und sogar die Fliegennetze haben dort pro Stück 12 AUD gekostet. Also alles teuer. Die Frau war nicht mal nett, sodass wir wieder gegangen sind und zum Kings Canyon Resort weitergefahren sind. Schlimmer konnte es ja nicht werden und außerdem wären wir dann schon näher am Canyon für den Ausflug am nächsten Tag.
Das Resort sah dann ganz gut aus, wir haben 40 AUD pro Nacht gezahlt (wenigstens ein bisschen weniger) und es gab sogar eine sunset viewing area, wo man beobachten konnte, wie die untergehende Sonne die Gebirgskette des Kings Canyon rot färbt. Nach dem UIuru und der Kata Tjuta konnte uns das aber nicht mehr ganz so beeindrucken :D
Zum Abendessen gab es für mich dann eine Hühnersuppe mit in kleine Stückchen gebrochene Nudeln. Das tat voll gut. Andi hat Nudeln mit Tomatensoße gegessen. Die Nacht war Gott sei Dank auch nicht so kalt wie die davor nahe dem Uluru. Weil es mir ja nicht gut ging, konnten wir aber eh nichts mehr machen, sodass wir nach dem Essen ins Bett sind.
Am nächsten Morgen ging es mir tatsächlich schon besser. Zumindest tat mir nicht mehr alles weh (nur die Beine, aber ich glaub das kam eher von den langen Wanderungen der Tage davor). Der Schnupfen und der trockene Hals waren immer noch da. Es ging dann zuerst mal unter die heiße Dusche. Das hilft wirklich immer gut. Dann haben wir ganz gemütlich gefrühstückt, abgespült und unser Zeug zusammengepackt. Dann ging’s los zum Canyon.
Dort standen schon richtig viele Autos auf dem Parkplatz und wir mussten auf dem Overflow-Carpark parken. Dann sind wir vor zum dem Info-Shelter, wo es Free Wifi gab und ich hab mich über die Walks informiert während Andi noch Organisatorisches wegen seinem Bachelorzeugnis geregelt hat. Eigentlich hatten wir geplant den Rim Walk (ein Loop) zu machen, der an einer Seite des Canyons hochgeht, daran entlang und an einigen schönen Stellen in den Canyon führt und dann über eine Brücke und die andere Seite des Canyons wieder runter geht. Der war 6 km lang (3-4 Stunden) und sehr anstrengend, weil es ständig hoch und runter geht. Aber man hat supertolle Aussichten und kann den ganzen Canyon erkunden. Der Walk fiel dann aber aufgrund meines Gesundheitszustandes ins Wasser. Das hätte ich einfach nicht geschafft und hätte auch keinen Sinn gemacht.
Ich hab dann aber den South Wall Walk entdeckt, der an der Seite des Canyons hochführt, die nicht so steil ist, wo man oben trotzdem einen tollen Blick auf die Schlucht hat und dann einfach wieder runter geht. Der war auch nur 4 km lang und es sollte nur 2 Stunden dauern. Den haben wir also gewählt und haben halt langsam gemacht. Ging aber recht gut. Und der Walk war total schön! Beim Hochlaufen hatten wir eine tolle Aussicht auf die umgebende Landschaft und später dann eine super Sicht in den Canyon und auf die gegenüberliegende Wand. Der Kings Canyon ist die größte Schlucht in Australien und deswegen wahrscheinlich so berühmt. Er sieht auch ziemlich beeindruckend aus. Ich bin froh, dass wir ihn von oben sehen konnten. Besonders lang ist er nicht und am Ende verjüngt er sich zu einem kleinen Schlitz, über den man springen kann. Es zweigt dann auch noch ein anderer Canyon ab, wo es permanente Wasserlöcher gibt. Unten im Kings Canyon gibt es haufenweise Pflanzen, fast schon ein Urwald, und natürlich Tiere. Bei den Schluchten im Red Centre ist es so, dass sich dort unten oft viele und seltene Pflanzen häufen, weil dort das richtige Klima herrscht. Auf der Ebene bzw. oben an den Schluchten weht starker Wind, die Sonne brennt und Regen versickert im Boden. Am Grunde der Schlucht sammelt sich das Wasser, es ist schattig und alles kann gedeihen. Bei unserem Besuch war im Prinzip wieder alles sehr grün, also auch oben am Rand, aber man konnte trotzdem noch den Unterschied zu dem Wald am Grund erkennen.
Nachdem wir oben am Canyon Mittag gegessen haben und dann wieder runtergestiegen sind, sind wir noch ein kurzes Stück den Creek Walk entlang gegangen. Das wäre die andere Walk-Alternative gewesen, aber er führt halt nur unten im Canyon entlang und das ist nicht so spektakulär. Aber so haben wir auch noch das Feeling im Canyon miterlebt. Das einzige was irgendwie gestört hat waren die Helicopter, die gefühlt alle 10 Minuten über den Canyon geflogen sind. Üüüberall werden Helicopter-Rundflüge angeboten, man kann für einiges an Geld den Uluru, die Kata Tjuta, die MacDonnell Ranges etc. von oben anschauen. Aber wenn ständig diese Helis über einen fliegen ist das schon ziemlich laut und etwas nervig.
Als wir dann alles gesehen hatten, war es ca. halb 5 nachmittags und wir sind zurück zum Resort gefahren. Dort haben wir uns dann die permission für den Mereenie Loop geholt, jene Straße, die durch Aboriginal Land führt und für die man 5,50 AUD Gebühr zahlen muss. Die Nacht haben wir dann auf einem Free Campground die Straße weiter hoch verbracht, weil wir nicht nochmal 40 AUD für die Übernachtung im Resort zahlen wollten. Der Campground war an einem Lookout und die Aussicht dort war wirklich oberhammer. Die Nacht war diesmal sogar richtig warm und wir konnten supergut die Sterne sehen. Das war richtig schön. Einziger Nachteil war, dass es kein Klo gab, aber das kriegt man auch irgendwie hin :D Zum Abendessen gab es Pfannkuchen. Das wollten wir mal ausprobieren und es hat auch echt gut geklappt. Das Mehl war noch von unserem Vorgänger und es war so ein „selbstaufgehendes“, d.h. unsere Pfannkuchen sind voll fluffig geworden :D Dazu gab’s dann entweder Käse oder Zucker/Honig/Nutella. War sehr lecker :)
Am nächsten Tag ging die Reise dann weiter. Das erzähle ich im nächsten Eintrag :)