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Erster Tag im faszinierenden Vulkangebiet

Veröffentlicht: 01.02.2017

Am Morgen des 09.01.17 sind wir direkt nach dem Frühstück und dem Auschecken aus dem Campingplatz nach Tairua gefahren. Der Ort liegt 23 km vom Hot Water Beach entfernt und ist so groß, dass es dort laut der netten Frau hinter der Rezeption einen Mechaniker geben sollte, der uns einen neuen Reifen verkaufen kann. In Tairua gab es eine i-site und dort haben wir uns nach einem Mechaniker erkundigt. Glücklicherweise gab es einen direkt um die Ecke und dort haben wir gleich mal nachgefragt. Die Frau dort hat unseren alten Reifen aufgepumpt und dann gesagt, dass man ihn nicht reparieren kann. Wir sind anscheinend doch noch zu lange mit dem platten Reifen gefahren und jetzt hatte er so komische Beulen, die irreparabel waren. Einen passenden neuen Reifen hatte sie aber da und nachdem wir nochmal mit Spaceships gesprochen hatten, dass das mit der Versicherung alles hinhaut, hat sie ihn für uns montiert. In der Zwischenzeit waren wir in dem kleinen Supermarkt gegenüber einkaufen und haben nach einem Friseurtermin für den Andi gesucht. Ein Salon hatte leider montags zu und der andere war ausgebucht. Naja, würde schon noch eine Gelegenheit kommen. Nach einer halben Stunde hatte unser Auto einen neuen Reifen, wir haben den Ersatzreifen wieder unters Auto geschnallt, die 120$ für den neuen Reifen und die Entsorgung des alten bezahlt und haben uns auf die Weiterreise gemacht.

Nach 200 km und fast 3 Stunden Fahrt sind wir dann in Rotorua angekommen. Die Stadt liegt im nördlichen Inland der Nordinsel und ist bekannt für ihre stinkenden Schwefellöcher, die heißen Quellen und das faszinierende vulkanische Gebiet in der Umgebung. Wir sind zuerst zum Visitor Centre gefahren und haben uns bezüglich der ganzen Attraktionen beraten lassen, weil wir schon viele Ideen aus dem Reiseführer gezogen hatten, aber keine Zeit für alles haben würden. Mit vielen Infobroschüren und Flyern haben wir das Centre verlassen, wobei wir nicht wirklich schlauer waren, was sich nun zu besuchen lohnt und was nicht. Im Auto haben wir dann aber einen groben Plan erstellt und wussten so, was uns heute und am nächsten Tag erwarten würde.

Als erste Station sind wir zum Kuirau Park in der Stadt gefahren. Dort sollte es laut der Visitor Centre-Frau einige Schwefelquellen und Schlammlöcher geben, die man bewundern konnte. Wir waren natürlich neugierig, haben unser Auto abgestellt und sind dann einfach mal ein bisschen im Park rumgewandert. Schon von weitem konnte man die Dampfwolken sehen, die von einigen der heißen Quellen aufstiegen und natürlich konnten wir sofort nach dem Aussteigen den penetranten Geruch von verfaulten Eiern riechen. Dieser Gestank ist wirklich eklig und wir mussten uns erstmal daran gewöhnen. Leider kann man ihn nicht vermeiden, wenn man sich die Wunderwerke in der vulkanischen Region anschauen möchte. Und wir waren wirklich fasziniert von den heißen Gewässern, den blubbernden Schlammtümpeln und den gelb-orange farbenen Ablagerungen. Sowas hatten wir noch nie gesehen!

Nach einem entspannenden Fußbad in einem heißen Becken im Kuirau Park sind wir durch die Stadt zu einem Redwood Wald gefahren und dort ein bisschen rumspaziert. Eine Empfehlung der Info-Frau war der Walk auf Holzstegen zwischen den Stämmen, aber für uns war das nicht so besonders und dafür zu teuer.

Nach einer halben Stunde sind wir weitergefahren und der nächste Halt war ein Lookout, von dem man den Green und den Blue Lake sehen konnte. Beide Seen haben sich in Vulkankratern gebildet, wobei die Böden von unterschiedlicher Beschaffenheit sind und deshalb der eine See grünlich und der andere bläulich schimmert. Der Green Lake ist heilig und darf deshalb nicht fürs Schwimmen genutzt werden, aber im Blue Lake konnten wir einige Boote und Wassersportler ausmachen.

Nach diesem Zwischenstopp ging es zum Lake Tarawera und zu einem Lookout, von dem man auf den See, die grünen Hügel außenrum und natürlich den Mount Tarawera schauen konnte. Im Jahre 1886 ist der Vulkan Tarawera zum letzten Mal ausgebrochen, hat damals über 100 Menschen getötet und die umgebende Landschaft maßgebend verändert. So wurde zum Beispiel die damalige Touristenattraktion der White and Pink Terraces versenkt, da der Wasserspiegel des Lake Rotomahana so stark angestiegen ist. Andererseits wurde aber auch ein neues geothermisches Tal mit Schlammlöchern und dampfenden Schwefelseen geschaffen, das heute als Touristenattraktion gilt. Ziemlich interessant finde ich!

Inzwischen war es schon später Nachmittag geworden und wir haben uns auf den Weg zu unserem letzten Ziel des Tages gemacht. Das waren die Hamurana Springs am nördlichen Ufer des Lake Rotorua. Dort gab es auch einen kostenlosen Campingspot, wo wir die Nacht verbringen wollten. Der Walk zu den Quellen war nicht sehr lang und führte durch eine hübsche Landschaft. Das Wasser, das aus den Quellen sprudelte und in einem Bach in den See führte, war total klar und hat uns sofort an das warme Quellwasser in Mataranka im Northern Territory erinnert. Nur dass das Wasser hier ziemlich kalt war! Die erste Quelle, der wir über den Weg gelaufen sind, war die Dancing Sands Quelle, die recht klein war, aber deshalb nicht weniger faszinierend. Ich war noch nie direkt am Ursprung eines Baches und dort sprudelt das Wasser einfach aus dem Boden. Noch faszinierender war aber dann die Hangarua Spring, die 15m tief ist und bei der einem irgendwie schwindlig wird, wenn man reinschaut. Seltsame Vorstellung, dass an diesem Punkt einfach Wasser aus dem Boden quillt, das laut Infotafel zuvor Jahrzehnte durch‘s Erdinnere geflossen ist. Viele Leute schmeißen wohl auch Münzen in die Tiefen und vor einigen Jahren haben Taucher mal „aufgeräumt“ und über 5000 Geldstücke rausgeholt. Der Wahnsinn!

Der Rückweg zum Auto führte uns dann nochmal durch einen idyllischen Redwood Forest und schließlich über eine Brücke mit mega vielen Schwänen und Enten im Wasser. Am Auto angekommen, haben wir unser Abendessen gemacht und dieses dann mit Blick auf den See genossen. Leider war es ziemlich windig und deshalb recht kalt, obwohl der Tag schön warm war. Wir haben uns dann halt bald ins Bett verkrochen und am nächsten Morgen war der Wind auch schon wieder vorbei und es sollte erneut ein wunderschöner Tag werden.

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