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Coromandel Peninsula

Veröffentlicht: 29.01.2017

Am Morgen des 08.01. sind wir nach einem Frühstück im Auto (weil es zu kühl war) nach Thames gefahren. Diese kleine Stadt liegt an der Westküste der Halbinsel Coromandel und gilt laut Reiseführer als Hauptstadt der Region. Leider war das Wetter an diesem Vormittag nicht so toll wie wir gehofft haben und wir waren uns nicht sicher, was wir unternehmen sollten. Deswegen sind wir zur i-site gegangen. Dort haben wir uns auch gleich über den Hot Water Beach an der Ostküste informiert, von dem wir gelesen hatten und den wir uns unbedingt anschauen wollten. Leider muss man da wohl auf die Tide achten, sodass sich ein Besuch dort nur 2 Stunden vor und nach der low tide lohnt. Low tide war an diesem Tag allerdings schon um 8 Uhr morgens, sodass wir es nicht mehr rechtzeitig zum Strand geschafft hätten. Die zweite Ebbe an diesem Tag würde um 10 Uhr abends sein, sodass man ab 8 Uhr hingehen könnte. Also haben wir beschlossen den Strand abends zu machen, auch wenn der ursprüngliche Plan war, zu dieser Zeit schon wieder weiter nach Süden zu fahren.

In Thames selbst haben wir uns dann noch ein paar der alten Holzhäuser angeschaut und sind ein kleines Stück an der Küste entlang und zu einem Vogelbeobachtungshäuschen gelaufen. Es war aber nichts los und auch fast keine Vögel zu sehen, sodass wir uns wieder ins Auto gesetzt haben und weitergefahren sind. Richtung Norden gab es eine tolle Straße, die direkt am Meer entlang geführt hat und dort sind wir ungefähr eine Stunde gefahren. Dann sind wir nach rechts ins Landesinnere abgebogen und einer Gravel Road durch die Berge gefolgt. Gott sei Dank haben wir die all inclusive-Versicherung abgeschlossen und durften Gravel Roads fahren! Die Strecke durch die Berge war wunderschön und es gab immer wieder tolle Ausblicke ins Tal. Einmal haben wir angehalten und sind einen kleinen Weg hoch zu einer Square Kauri gelaufen, einem großen Baum, der typisch für die Region, aber von einer Krankheit bedroht und deswegen nicht mehr so oft zu finden ist. Der Wald war richtiger Regenwald und von der kleinen Aussichtsplattform neben der Square Kauri hatte man einen tollen Blick auf das Grün und die vielen Farne.

Nach bestimmt einer weiteren Stunde Fahrt auf der äußerst kurvigen Gravel Road, hatten wir die Westküste der Halbinsel erreicht und die Straße Richtung Hahei eingeschlagen, wo wir uns die Cathedral Cove anschauen wollten. Weit sind wir auf der geteerten Straße allerdings nicht gekommen, als unser Van plötzlich ziemlich stark angefangen hat zu ruckeln und wir an die Seite gefahren sind. Was war passiert? Ein platter Reifen. Na super. Bevor wir diesen auswechseln konnten, mussten wir erst nochmal das Auto ein Stück weiter von der Straße weg und auf einigermaßen ebenes Gelände fahren. Das mit dem ebenen Gelände war allerdings etwas schwierig, weil sich am Straßenrand nur Dreck und Steine befanden. Irgendwie würde es schon gehen. Bei der Übergabe des Campervans hat der Mitarbeiter auch ein paar Worte über das Reifenwechseln verloren und so wussten wir zumindest, wo sich die Anleitung zum Reifenwechseln, der Ersatzreifen und das Werkzeug befand. Schwierig war jetzt nur, die englische Anleitung mit den ganzen Fachbegriffen zu verstehen, den Reifen ohne sich einzuquetschen unter dem Auto hervorzubringen und das Auto hochzuhebeln. Hat aber letztendlich alles geklappt, wir haben den Ersatzreifen montiert, das Werkzeug wieder verstaut und den platten Reifen hinten ins Auto gestellt. Weiter ging die Fahrt!

Unser nächster Stop war der Park’n’Ride Parkplatz für die Cathedral Cove. Laut der Parkplatzwächterin war der Parkplatz direkt dort, wo der Walk zur Cathedral Cove anfängt, viel zu klein und schon um 9:00 Uhr morgens voll. Deswegen gibt es den Park’n’Ride Platz, von dem man entweder zu Fuß über eine halbe Stunde einen Berg hoch zum Beginn des Walks laufen oder einen Bus für 5$ pro Person nehmen konnte. Wir fanden das etwas blöd, dass man quasi gezwungen wird, diese 5$ zu zahlen, aber andererseits ist es ja auch gut, dass sie diesen Platz haben und die Touristen nicht einfach irgendwo parken und laufen lassen. Bevor wir aufgebrochen sind, haben wir dann erstmal was gegessen (wir hatten dermaßen Hunger!) und haben Spaceships angerufen, was wir bezüglich unseres Reifens machen sollen. Nach einigem Hin und Her sollten wir uns schließlich einfach selbst einen Mechaniker suchen, der uns einen neuen Reifen gibt, in Vorkasse gehen und das Geld später bei der Rückgabe des Vans zurückverlangen. Das Ganze war halt etwas doof, weil natürlich Sonntag war und wir erst am nächsten Tag einen Mechaniker suchen konnten. Mit dem Ersatzreifen durften wir auch nicht mehr so schnell und nicht mehr so weit fahren, sodass wir auch die Möglichkeit verworfen haben, nach dem Besuch des Hot Water Beach noch ein Stück zu fahren. Die Nacht würden wir also auf dem Campingplatz in der Nähe des Strandes verbringen.

Nachdem das Organisatorische geklärt war, sind wir vor zur Bushaltestelle gegangen und es kam auch direkt ein Bus mit dem wir zum Walk der Cathedral Cove fahren konnten. Gott sei Dank sind wir nicht gelaufen, die Straße war echt steil! Auf dem Hügel angekommen, haben wir erstmal die Aussicht genossen und sind dann losgegangen. Der Walk bis zu dem berühmten Strand mit dem Felstunnel war 2,5 km lang und führte uns bergab und bergauf ans Ziel. Dort angekommen, haben wir die schöne Umgebung bewundert und sind den Strand einmal rauf und runter gelaufen. Der Felsdurchgang ist wirklich beeindruckend und sieht toll aus! Auch die anderen Felsen am Strand sind sehr malerisch. Leider war es schon so spät, dass die Sonne bereits hinter der Felswand verschwunden war und es somit zu kalt zum baden war. Stattdessen saßen wir einfach ein bisschen auf einem Felsen und haben uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Der letzte Bus zurück zum Parkplatz ging um kurz vor 6 und den wollten wir noch erwischen, weil wir doch keine Lust mehr hatten wie ursprünglich geplant das Stück vom Beginn des Walks zum Parkplatz zu laufen. Eigentlich war es uns nämlich zu stressig, den Bus noch zu erreichen, weil wir etwas mehr Zeit am Strand wollten. Aber da wir eh nicht baden wollten und es sonst nicht viel zu sehen gab und die Rückfahrt im Busticket sowieso schon enthalten war, sind wir halt so zurückgelaufen, dass wir den Bus noch erreicht haben.

Nachdem wir wieder am Park’n’Ride Parkplatz angekommen waren, haben wir uns ins Auto gesetzt und sind 10 Minuten weiter zum Hot Water Beach gefahren. Dort wollten wir dann im Holiday Park einchecken, da von diesem der Hot Water Beach fußläufig zu erreichen ist und wir somit nach unserem Besuch dort nicht mehr weit fahren mussten. Einen günstigeren oder gar kostenlosen Campingplatz gab es in der Nähe eh nicht und so haben wir uns diesen Platz gegönnt, wo wir auch gleich warm duschen könnten. Allerdings ließ uns der Preis von 50$ die Nacht für einen unpowered site ganz schön schlucken. Echt teuer!

Nachdem wir uns einen Platz auf der Wiese gesucht haben, die vom Holiday Park für unpowered sites genutzt wird, haben wir uns was zum Abendessen gemacht. Gegen halb 9 haben wir dann unsere Badesachen angezogen, einen Spaten von der Rezeption ausgeliehen und sind vor zum Strand gelaufen. Dort war schon ziemlich viel los und wir mussten uns erstmal orientieren und schauen wo die besten Plätze für ein selbstgebuddeltes Spa sind. Nachdem wir ein verlassenes Wasserloch mit erstaunlich warmem Wasser beschlagnahmt haben und es verbessern wollten, habe ich entdeckt, dass die Plätze direkt am Meer viel schöner sind und vorallem einen direkten Zufluss des 60°C heißen Quellwassers unter dem Sand haben. Also sind wir in die erste Reihe und haben uns dort aus dem Nichts unser persönliches Spa gegraben. Als das Loch passend groß und ausreichend tief war, haben wir uns reingelegt und konnten gar nicht glauben wie schön warm das Wasser war. Natürlich haben wir es ein bisschen auskühlen lassen und keinen ständigen Zufluss eingebaut, denn ansonsten hätten wir uns verbrüht. Allerdings dachten wir, dass uns wahrscheinlich bald kalt wird, da das Loch aufgrund des weichen Sandes nur sehr flach war und es ja langsam Nacht wurde. Das Wasser war aber so warm und wir konnten ständig frisches heißes Wasser in unser Loch einlassen, dass uns eher zu heiß als zu kalt war. Es war einfach wunderschön und mit der Kulisse des Meeres und des leuchtenden Mondes ein ganz besonderes Erlebnis. Wir haben uns schon gefreut, dass so spät am Abend zumindest keine nervigen Kinder da sein werden, aber dabei hatten wir feierfreudige und kreischende Jugendliche nicht bedacht, die uns ungefähr eine Stunde von hinten beschallt haben. Aber was soll’s. Durch unsere gute Lage hat uns zumindest vorne niemand gestört oder die Sicht versperrt.

Nach einer Ewigkeit haben wir uns dann aufgerafft und sind zurück zum Campingplatz gelaufen. Wir waren bestimmt 2 Stunden im Wasser gelegen! Nach einer reinigenden Dusche (man hat ja dann überall Sand...) sind wir ins Bett gefallen und haben sehr gut geschlafen. Der Tag war ein Hoch und Tief der Gefühle, aber am Ende auf jeden Fall superschön!

Antworten (2)

Gabriele
So eine Reifenpanne ist doch immer Mist! Aber gut gemeistert

Silvia
Ja stimmt... danke :)

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