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Eine große Enttäuschung

Veröffentlicht: 18.02.2017

Am 21.01., einem Samstag, ging es für uns um 8 Uhr aus dem Bett und direkt nach dem Frühstück ins Auto. Heute, am vorletzten Tag mit unserem Campervan, hatten wir nochmal eine lange Fahrt vor uns. Von unserem Campingplatz ging es zuerst nach Christchurch, wo wir um 12 Uhr am Flughafen angekommen sind. Dort gab es eine kostenlose Dusche, die wir genutzt haben und danach ging es noch im Supermarkt nebenan einkaufen. Der Flughafen in Christchurch ist wirklich nicht groß und jetzt waren wir sogar schon mal vor unserem Abflug am Mittwoch da.

Nach einem kleinen Mittagessen ging es am Nachmittag weiter Richtung Norden. Kaikoura war unser Ziel, eine kleine Stadt, die für die Wale, Seehunde und Delfine vor der Küste bekannt ist. Ein perfekter Spot für eine Whale Watching Tour. Unsere sollte am nächsten Tag um 9:15 Uhr losgehen. Am heutigen Tag wollten wir noch ein paar kleine Walks um Kaikoura machen und uns abends einen schönen Übernachtungsplatz suchen.

Die Autofahrt nach Kaikoura war etwas mühsam, da lange Straßenabschnitte vom Erdbeben 2 Monate zuvor stark beschädigt wurden und immer noch viel repariert wurde. Einige Bereiche mussten wir umfahren, bei anderen war nur eine Spur frei und wir mussten an Ampeln warten. Vor allem der Abschnitt der Straße, der direkt an der felsigen Küste entlangführt und der normalerweise ein beliebter Scenic Drive für Touristen ist, war stark betroffen. Es war wirklich krass zu sehen, wie immer noch der Schutt am Rand der Straße lag und wie zerbeult und zerlöchert die Geländer und der Asphalt von den herabbrechenden Felsbrocken war. Da konnte man sich gut vorstellen, welche Gewalt die Natur bei einem Erdbeben entwickelt!

Um halb 5 sind wir schließlich in Kaikoura angekommen und direkt mal wieder zum Visitor Centre gefahren. Dort hat uns die Frau einen kurzen Walk an der Küste empfohlen und den haben wir dann auch gemacht. Die Landschaft sah echt cool aus, mal wieder was völlig anderes und wir haben viele Seehunde auf den Felsen gesehen. Leider war es sehr sehr windig, sodass wir nicht so lange unterwegs waren, wie wir es vielleicht ohne den Wind gewesen wären.

Unsere nächste Station war dann unser kostenloser Campingplatz, der direkt am Strand lag. Auch hier war die Landschaft sehr schön, aber auch hier war es sehr windig. Ich bin froh, dass ich unsere Hühnerkeulen mit Gemüsereis noch draußen hinbekommen habe und es nicht ständig das Gas ausgeblasen oder Kochzeug runtergeweht hat. Gegessen haben wir dann wie üblich im Auto, draußen konnte man wirklich nicht sitzen.

In der Nacht hat sich der starke Wind dann zu einem richtigen Orkan ausgeweitet und unser Auto ist hin und her geschwankt. Es war wirklich heftig, wir hatten echt Angst umgeweht zu werden! Aber eine Googlesuche nach den Windstärken, die nötig sind, um ein Auto umzuwehen, hat uns dann etwas beruhigt. Wobei ich gar nicht genau weiß warum, wir hatten ja keine Ahnung welche Windstärke gerade herrschte. Die Nacht war jedenfalls trotzdem sehr unruhig und wir haben nicht sonderlich gut geschlafen. Da war es auch nicht schlimm, dass der Wecker schon wieder so früh ging, damit wir rechtzeitig zu unserer Whale Watch Tour kommen.

Leider hat sich auch am Morgen der Wind noch nicht gelegt und ich hatte schon eine böse Vorahnung, was unsere Tour betrifft. Als wir dann an dem Häuschen am Meer ankamen, wo man eincheckt, hat sich die Ahnung bestätigt: unsere Tour war abgesagt. Wegen zu stürmischen Wetterverhältnissen. Ich meine, es war logisch, das Meer war so unglaublich aufgewühlt wie ich es selten gesehen hab und der Wind war sehr stark, aber enttäuscht waren wir natürlich trotzdem. Wir sind ja extra am Tag zuvor nochmal 200km nach Kaikoura gefahren, nur für das Whale Watching, und jetzt fand das nicht statt und wir konnten den ganzen Weg zurück fahren. Außerdem hatten wir noch nie Wale gesehen und uns da echt drauf gefreut. Ganz schön blöd und sehr schade.

Letztendlich konnten wir ja nichts ändern, haben gleich mal Peter Pans kontaktiert, um unser Geld zurück zu verlangen und haben uns dann wieder auf den Weg nach Christchurch gemacht. Nach knapp 3 Stunden Fahrt sind wir in der Stadt angekommen und haben unser Air BnB gesucht. Das Wetter war wieder scheußlich und es hat die ganze Zeit geregnet. Das Einchecken hat sich leider etwas verzögert, weil wir unseren Gastgeber nicht erreichen konnten, aber letztendlich hat alles geklappt und wir haben unser ganzes Zeug nach oben gebracht. Die Wohnung war eigentlich ganz nett und unser Zimmer auch ok. Das Haus war eine alte Villa und die Wände sehr dünn und wahrscheinlich nicht gedämmt. Gott sei Dank hatten wir einen kleinen Elektro-Heizkörper, unsere Bettdecke bestand nämlich auch nur aus einer dünnen Kuscheldecke.

Nachdem wir also das Auto leergeräumt hatten, haben wir uns was zu Mittag gemacht und sind danach nochmal mit Auto für die letzten Tage einkaufen gefahren. Dann hieß es Abschied nehmen von Rafiki. Wir haben nochmal getankt, gesaugt und sind dann zu Spaceships gefahren, wo alles gepasst hat und wir nach 10 Minuten wieder gehen konnten. Leider hatten wir grade einen Bus in die Stadt verpasst und mussten jetzt eine halbe Stunde warten. Aber zum Glück hat es nur ganz leicht genieselt. Wir waren mitten in einem Industriegebiet und hatten nicht wirklich was zum unterstellen.

Als der Bus endlich kam, stand uns noch eine einstündige Fahrt zurück bevor, da wir natürlich nicht direkt zu unserer Wohnung fahren konnten. Mit dem Auto hat die Fahrt nur 17 Minuten gedauert. Mit dem Bus konnten wir aber schonmal einen Eindruck der Stadt gewinnen und die vielen Baustellen bewundern, die sich in der ganzen Stadt ausbreiten. Viel muss wegen des Erdbebens wieder aufgebaut werden.

Als wir wieder in unserem Zimmer waren, hatten wir noch ein bisschen Freizeit, bis wir es auch schon wieder Abendessenzeit war. Es gab Nudeln mit Lachs-Sahne-Sauce. Das hatten wir ewig nicht und es war sooooo lecker!! Den Abend wollten wir dann eigentlich gemütlich mit einem Film verbringen, aber es hat sich spontan eine andere Aktivität aufgetan: Jaci und Alina vom Tomatenpflücken in Bowen waren gerade in einem Hostel in Christchurch nur 300m von unserem Air BnB entfernt und so sind wir um halb 10 nochmal zu denen rübergegangen. Es war echt cool die beiden mal wieder zu sehen und wir hatten uns einiges zu erzählen. Auch die anderen Hostelbewohner waren witzig und wir hatten einen netten Abend. Eine Sache fand ich besonders lustig. Jaci und Alina haben sich ein Auto gekauft, um damit jetzt in Neuseeland rumzureisen und anstatt sich ein Bett reinzubauen haben sie einfach ein altes Hostelbett reingestellt. Es hat perfekt gepasst und sie mussten nur die metallenen Teile an den kurzen Bettseiten abschneiden. Wie witzig ist das denn! :D

Gegen 11 waren wir dann wieder daheim und im Bett, wir waren doch ziemlich müde. Es war ein langer und aufregender Tag mit Hochs und Tiefs. Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf die letzten Tage in Neuseeland und auf Christchurch :)

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