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Christchurch Sightseeing Day 1

Veröffentlicht: 20.02.2017

Der 23.01. war unser erster ganzer Tag in Christchurch und den wollten wir gleich mit ein bisschen Sightseeing füllen. Also haben wir uns um 7:45 Uhr einen Wecker gestellt, waren froh zu sehen, dass das Wetter heute viiiiel besser war als gestern und sind um 9:45 Uhr los in die Stadt gegangen. Dort fand um 10 eine free guided tour statt, die jeden Tag von Freiwilligen auf Trinkgeldbasis veranstaltet wird. Das haben wir gestern von Jaci erfahren und natürlich ist das eine gute Gelegenheit die Stadt kennenzulernen.

Der Startpunkt der Tour war am Cathedral Square und danach ging es 2 Stunden durch die Stadt. Unser Führer war ok, kein besonders herzlicher Typ und wir haben leider auch einiges nicht verstanden, weil seine undeutliche Sprache durch das Mikro noch verstärkt wurde. Aber wir waren an allen wichtigen und besonderen Punkten der Stadt und haben einiges über die Geschichte und sogar ein paar Maori Wörter gelernt, die im alltäglichen neuseeländischen Englisch verwendet werden. Maori ist ja die zweite Landessprache und die Kinder lernen das auch in der Schule, aber manche Wörter haben die englischen sogar verdrängt.

Ein Hauptthema der Tour war die Erdbebenhistorie der Stadt. Erst im letzten November gab es ja ein Erdbeben, aber das war nicht so stark. In 2011 gab es eins, das sehr viele Gebäude zerstört hat und durch das über 150 Menschen ums Leben gekommen sind. Davon allein 115 in einem einzigen Gebäude, das komplett eingestürzt ist. An dem Ort, wo das Haus früher stand, gibt es jetzt eine Art Gedenkplatz und ein Stück weiter gibt es ein Denkmal aus lauter weißen Stühlen für alle Toten des Erdbebenunglücks. Auch das ehemalige Wahrzeichen der Stadt, die Cathedral, wurde bei dem Erdbeben schwer beschädigt. Eine Wand war danach einbruchgefährdet und wurde von einem Gerüst gestützt. Bei einem anderen Erdbeben hat genau dieses Gerüst leider die Wand eingedrückt anstatt sie zu stützen. Heute kann man die Ruine der Cathedral und das Gerüst anschauen. Es wird überlegt, ob die Kirche komplett abgerissen und neu gebaut oder restauriert wird. Keine Ahnung, wann da die Entscheidung fällt. Es gibt übrigens jetzt schon eine Art Ersatzkirche. Die steht ein gutes Stück entfernt und ist aus Karton gebaut. Deshalb heißt sie Cardboard Cathedral und ist inzwischen auch zum Wahrzeichen von Christchurch geworden. Hauptsächlich auch wegen den tollen bunten Fenstern. Ich fand die Kirche total schön, trotz ihrer sehr modernen Bauweise, und innen war es wirklich gemütlich.

Eine weitere und diesmal witzige Sache in Bezug auf die Erdbeben war, dass eine kleine Stadt aus Schiffscontainern errichtet wurde, die schnell umziehen kann. Es gibt dort Geschäfte, Friseure, Büros etc. und einmal sind alle Container schon umgezogen, weil auf dem ehemaligen Standort nun ein riesiges Vergnügungszentrum mit allem, was der Mensch so braucht, gebaut wird. Überhaupt hat die Stadt durch die Zerstörung der Gebäude einen sehr starken Bauboom erlebt, der bis heute anhält. Man kann keine Straße entlanggehen ohne an einer Baustelle vorbeizukommen. Es ist wie unser Guide gesagt hat: Wir erleben Christchurch im Wandel. So hat die Stadt nie ausgesehen und so wird sie auch nie wieder aussehen.

Die neuen Gebäude der Stadt werden fast alle erdbebensicher gebaut und deshalb haben wir uns auch mal angeschaut wie so ein erdbebensicheres Auflager eines Gebäudes aussieht. In der Tiefgarage der Art Gallery konnten wir auf den Säulen die Mechanismen sehen, die dafür sorgen, dass die Erdbebensschwingungen abgefangen werden und das Haus somit nicht einstürzt. Echt faszinierend!

Nach der Tour sind wir zurück in die Innenstadt gelaufen, da wir etwas außerhalb aufgehört haben. Dort haben wir uns eine Circus Show angeschaut, die gerade vor der Art Gallery stattgefunden hat. Im Moment läuft das World Buskers Festival in Christchurch, bei dem verschiedene Straßenkünstler an verschiedenen Locations in der Stadt auftreten und ihr Geld durch das verdienen, was die Zuschauer am Ende geben. Ein ziemliches cooles Konzept und die beiden Artisten, die wir gesehen haben, waren echt gut. Eigentlich wollten wir während ihrem Auftritt zu Mittag essen, aber wir hatten keine Gabeln dabei und Nudeln mit Lachs-Sahne-Sauce lassen sich schwer mit den Händen essen. Also mussten wir uns nach dem Auftritt Plastikgabeln von einem Imbiss besorgen und haben dann am Cathedral Square gegessen.

Um 2 Uhr nachmittags ging es dann mit dem Bus zum Willowbank Wildlife Reserve, das wir unbedingt aufgrund der dortigen Kiwis besuchen wollten. Ginge ja gar nicht, wenn wir in Neuseeland gewesen wären und gar keine Kiwis gesehen hätten! Der Eintritt war mit 24$ für einen Studenten ok und wir haben uns gleich am Eingang noch ein Eis und Tierfutter gekauft. Das Futter konnten wir für Emus, Rehe, Ziegen, Lamas und Schafe benutzen, die wir alle gefüttert haben. Das war echt spaßig, weil die Tiere teilweise sehr gierig waren und man zum Beispiel einen Emu sonst ja nicht unbedingt füttern kann. Nur in einem Fall war es kein Spaß, weil ein Lama durch das Futter so aufgeregt war und es mich dann angespuckt hat, als es nicht schnell genug mehr bekommen hat. Igitt, war das eklig!! Gott sei Dank hat es nur meine Haare getroffen, aber das Tier hat danach trotzdem nichts mehr von mir bekommen.

Die ganze Anlage des Reserves war richtig schön gestaltet und man konnte ganz gemütlich den Rundweg entlanglaufen und alle Tiere sehen. Schon eher am Ende unseres Besuchs sind wir dann zu den Kiwis gekommen, die wir in einem Nachthaus gesehen haben. Die scheuen Vögel sind ja nachtaktiv und so hat man als Besucher die Möglichkeit, sie auch am Tag zu sehen. Die Kiwis sahen echt witzig aus und es war toll zu beobachten, wie sie mit ihren langen Schnäbeln in den Blättern wühlten und unter Ästen und Steinen nach Insekten suchten. Schade, dass man die Tiere in freier Wildbahn so selten zu Gesicht bekommt!

Um 7 machte das Wildlife Reserve dann zu und wir sind zur Bushaltestelle gelaufen. Nachdem wir eine Weile auf den nächsten Bus warten mussten, dann ein Stück fahren und dann nochmal ein Stück heimlaufen, war es schon 8 Uhr, als wir in unserem Air BnB ankamen. Zu Abend gab es Würste mit Pommes, was einfaches aus Kühlschrank und Tiefkühl. Danach haben wir uns ins Bett verkrochen und sind bald in den wohlverdienten Schlaf gefallen. Das war mal wieder ein sehr langer und laufintensiver Tag, wobei er auch sehr viel Spaß gemacht hat und wir viel neues gesehen haben :)

Antworten (1)

Gabriele
Kann man von Europa aus immer gar nicht glauben mit den Erdbeben in NZL!

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