Ein Abenteuer

Als ich die heutige Etappe geplant habe, war sie als Entspannungsetappe vor der morgigen Königsetappe geplant. Daraus wurde nichts. Das Wetter wollte es definitiv anders. Ich bin gegen 9:30 Uhr in Bad Ragaz gestartet. Da machte der Regen gerade Pause, aber es war stürmisch, also nichts für Angsthasen. Die Radfahrer, die ich in der ersten Stunde getroffen habe, konnte man jedenfalls an einer Hand abzählen. Sturm kann aber auch von Vorteil sein, denn ich hatte Rückenwind. Als ich Chur, die "Hauptstadt" Graubünden passierte und nun das Tal den Blick in Richtung Westen ermöglichte, wusste ich, mich erwartet nichts Gutes, denn genau da musste ich hin. Zwischendurch habe ich ein militärisches Gelände durchfahren und hörte in unmittelbarer Nähe (1km rechts von mir?) Einschläge. Ich tippe auf Schiessübungen, aber ich durfte das Gebiet definitiv befahren. Als ich das Militärgelände verlassen hatte, habe ich kurze Zeit später einen Blitz gesehen und dann erste Versuche unternommen einen Unterschlupf zu finden. Nach vielleicht 10 Minuten war ich dann erfolgreich, es schüttete und stürmte, und bin in einem ganz kleinen Holzverschlag, den sonst ein einzelner Jäger nutzt, am Waldrand untergekommen. Dort verbrachte ich die nächsten rund 90 Minuten. Währenddessen donnerte es in der Umgebung und bei dem Regen wollte man eh nicht raus. Ich war aber nicht allein: da war ein ganz kleines Bienennest, sie schienen zu ruhen/schlafen, und Mäuse oder Ratten waren auch an "Board". Wir haben einander in Ruhe gelassen. Da ich meinen "Kleiderschrank" bei mir hatte, nutze ich die Chance, mich umzuziehen. Nass und kalt ist auf die Dauer ungünstig. Mein Plan war eigentlich die S-Bahn zu nehmen, aber ich gab dem Wetter noch eine Chance, bin weitergeradelt und wurde definitiv belohnt als ich vom Berg fast senkrecht runter ins Tal des Hinterrheins blicken konnte. Eine Wahnsinns Aussicht. Das gab tolle Fotos (Kamera), aber da das Wetter mir ganz und gar nicht geheuer war, habe ich mich auf wenige beschränkt. Es nieselte leicht und die Abfahrt hat Spaß gemacht. Um 14:00 Uhr bin ich dann im Hotel angekommen ohne weitere Vorkommnisse. Das waren heute 47 km, 410 Höhenmeter und ich hatte einen Schnitt von 18,7 km/h.

Zu den Quizfragen von gestern:

1 A,

2 Chur,

3 Westlich von Chur treffen sich Vorderrhein und Hinterrhein.