10 Tage Neuseeland im Mietwagen
10 Tage Neuseeland im Mietwagen
vakantio.de/schnupperreiseneuseeland

Coromandel - Cathedral Cove - Hahei Hot Water Beach - Auckland 10. Tag in Neuseeland

Veröffentlicht: 21.08.2019

02.02.2014 Cathedral Cove und Auckland

Da Sonntag ist, geht mein Wecker erst um 8.00h, ich bin aber schon vor 7.00h wach. Die Sonne scheint durch sämtliche Fenster in mein Häuschen und um mich herum ist noch allgemeine Sonntagsruhe in Zelten, Wohnwagen und Cabins. Die Zikaden geben wieder ihr Bestes, ich chatte ein bisschen mit zuhause, mach mir einen Kaffee (natürlich gibt es wieder einen Viertelliter Milch im Kühlschrank) und sitze in der Sonne auf meiner Veranda und mag irgendwie gar nicht weg fahren. Aber es hilft ja nichts. Ich muss heute nach Auckland, denn morgen geht die Kreuzfahrt los. Vorher will ich aber noch zur Cathedral Cove, was hier ganz in der Nähe ist.

Ich fahre erneut Richtung Hahei Beach (nicht Hot Water Beach) und es gibt hier sogar etwas wie eine Tankstelle. 

Die besteht aus zwei Zapfsäulen, die im Freien stehen und man 30m weiter im Dorfladen vorher bezahlen muss, was man so tanken will. Direkt daneben kann man draußen frühstücken oder auch Kayak-Touren buchen. Leider kein Platz für mich am Frühstückstisch.


Klar ist das Tanken hier wie in einer Apotheke und für 2,41 $ den Liter tanke ich den teuersten Sprit meines Lebens und kriege für 30 Dollar gerade mal 12 Liter. Wenigstens ist der Tank nun soweit voll, dass ich bis nach Thames kommen werde, was Richtung Auckland liegt und etwa 65 km weit ist. Nach Cathedral Cove geht die Straße hinter dem Dorfladen und einer Eisdiele links den Berg hoch. Keine schlechten Häuser hier oben. Und viele Backpacker, die den Dorfladen und die Eisdiele reich machen. Nach drei Runden um den kleinen Parkplatz oberhalb der Steilküste habe ich einen Parkplatz und bin gleich mal von der Aussicht begeistert. 


Traumhafte Weitsicht über Inselchen, Steilküste und blauestes Meer! Das hat schon was von der Karibik, wenn die Temperaturen nicht so angenehm wären. Mit 25 oder 26 Grad trockener Wärme und leichter Brise ist es sehr gut auszuhalten, auch, wenn jetzt schon 11 Uhr ist. Ich mache mich auf den Weg Richtung Cathedral Cove, was bedeutet, dass man einen Trampelpfad immer bergab läuft. Nachdem man auch keine Sicht mehr auf die Küste, das Wasser und die vielen Inseln hat, dafür aber permanent über Steine und Wurzeln stolpert, habe ich die Nase voll und drehe um. Angesichts der Karawane, die sich nach unten begibt, wird es da voller sein, als auf dem Parkplatz. Und dann muss man wieder eine Stunde hochstolpern.



Unterhalb der Aussichtsfläche ist ein schöner Rasen auf dem ich mich nun für eine Stunde niederlasse. Das dürfte die erste Freistunde in diesem Urlaub sein. Ich habe heute nichts Großes mehr vor, endlich Zeit und welches Plätzchen wäre schöner als dieses hier mit dieser grandiosen Aussicht? Ich liege im Gras und gucke den Möwen zu, mache ein paar Fotos uns esse meinen Apfel aus dem Dorfladen, der mein Frühstück und Mittagessen ist.


So gegen 13.00h sattle ich dann doch mein gelbes Spielzeugauto, das nicht nur 158.000 km auf der Uhr hat, sondern dem die Radioantenne fehlt (weswegen man absolut nichts empfangen kann, außer über drei Kreuzungen in größeren Orten) und auch das Bänzel an der Tankabdeckung. Von der verbogenen Radkappe vorne links und dem massiven Rost auf den Rädern und dem aufgerissenen Sitzpolster des Fahrersitzes sowie der Flecken auf den Polstern will ich nicht reden. Was eine echte Pest ist, ist der Spritverbrauch von diesem Kleinstwagen.

Bevor ich nach Auckland fahre, fahre ich noch nach Hahei Hot Water Beach. Ich habe Glück, dass um 15.00h ca. die Ebbe war, denn das ist die Zeit (2 Stunden davor und danach) sich an einer bestimmten Stelle am Strand eine Kuhle zu buddeln und sich dort in das warme Wasser zu legen. 

Schaufeln kann man überall leihen, mein Holiday Park von letzter Nacht machte das auch umsonst, gegen Pfand. Es ist viel los in der entsprechenden Ecke. Große Felsen und von Schwefel gelb-gefärbte Steine liegen auf dem Strand und viele Leute in ihren Löchern. Manche haben sich mit ihren besten Freunden eine etwas größere Kuhle gegraben und gleich mal ihre Drinks mitgebracht. Bei Flut ist dieser Strand komplett überspült, so dass dieses Spektakel nur bei Ebbe möglich ist. Ab und an kommt dann doch eine der großen Wellen bis an die Löcher heran und überspült die Leute von oben mit kühlem Wasser, während man von unten erwärmt wird.




Ich laufe durch einen Ablauf von warmem Wasser, der so heiß ist, dass ich hopsend in den Spülsaum flüchte, um meine Füße zu kühlen. Die Brandung ist hier heftig und es ist - bis auf einen sehr schmalen Strandabschnitt - Baden verboten. Einige Wellenreiter und wagemutige Schwimmer sind unterwegs, aber außer Wellenhopsen ist auch kein wirkliches Schwimmen möglich.



Ich fahre noch kurz nach Hahei Beach, laufe ein paar Meter am Strand, halte meine Füße in den Pazifik und da man auch hier nicht schwimmen darf, mache ich mich auf meinen Weg.




Meine Fahrt Richtung Auckland führt zunächst auf dem Highway 25 nach Süden. Ich mache kurz an den Kauri-Zwillingsbäumen halt und fahre nach 2min weiter. Kauri-Bäume sind indigene Geschöpfe Neuseelands. Diese Bäume sind mächtig, bis zu 50m hoch und fallen durch eine belaubte Krone auf, die auf einem dicken und hohen Stamm sitzt. Der älteste Kauri-Baum in Neuseeland soll über 2000 Jahre alt sein. Leider sind sie mittlerweile selten geworden und so ist die Sichtung von Kauri-Bäumen etwas Schönes, Erhabenes und Wertvolles.


Die Landschaft kenne ich ja schon. Ich fahre quer durch den Coromandel Forest Park mit vielen hohen Bäumen, Hügeln und jeder Menge Kurven, bis ich irgendwo nach Westen abbiegen muss, um auf den Highway 2 zu kommen. Diese Highways hier sind Landstraßen, die alle 5-8 km mal eine Überholspur haben. Aufgrund der vielen Kurven komme ich mit bestenfalls 50-60 km/h voran und wenngleich Auckland nur 170km weit von Hahei weg ist, ereilt mich die Kombination von geringer Geschwindigkeit und dann auch noch des sonntäglichen Rückreiseverkehrs nach Auckland und Umgebung. Auckland hat die Ausdehnung von Paris, wenngleich hier nur 300.000 Menschen leben. 

Auf dem Weg nach Auckland entscheide ich mich noch schnell einen anderen Ort anzufahren, namens Birkenhead. Gepriesen für die europäisches Architektur von vor 100 Jahren bis zu dem schönen Blick auf Auckland und die Auckland Harbour Bridge. Vorher gibt es noch ein Eis auf die Faust. ¨Real fruit ice cream¨ heißt: man nimmt Eis vom Großhersteller und presst tiefgefrorene Früchte mit einem Spezialpresser zusammen und macht daraus eine Art festeres Softeis. Schmeckt gut.

Auckland - Blick auf die Harbour Bridge und Skyline von Birkenhead

Birkenhead bietet ein paar ganz nette alte Holzhäuser, aber der Blick auf Auckland ist das eigentliche Highlight, nachdem ich die Auckland Harbour Bridge überfahren habe.

Mein nächster Punkt ist das Hotel, das eigentlich ein Apartment ist. Es war mit 142 $ das Billigste in der Innenstadt und hat den großen Vorteil, dass ich morgen zu Fuß zum Schiff gehen kann. Selbst mit Gepäck.

Auckland hat etliche Hügel und ist umzingelt von jeder Menge Wasser auf beiden Seiten. Die Lage ist also wirklich toll, was sicher eine gute Lebensqualität hat. In der Stadt gibt es einige kleine Vulkane, natürlich inaktiv, die alle begrünt sind. Aber auch im Straßengewirr der Innenstadt gibt es jede Menge Straßen, die hoch und runter gehen. Dank Navi habe ich das sehr unauffällige Gebäude dann gegen 20.00h gefunden. Mit Gegensprechanlage komm ich rein, in einem Fach wartet mein Schlüssel, ich befördere all meinen Plunder aus dem Auto in die Wohnung, die sehr schön ist. Nur der Blick nach hinten ist nicht so toll, wenngleich später im Dunkeln die Lichter der umgebenden Hochhäuser ganz nett aussehen. Allerdings ist bis etwa zum 2. Stock unter mir ein Haus mit einer Abluft, die sehr nach asiatischem Essen riecht. Meine Wohnung hat einen Balkon, den kann man aber nicht wirklich nutzen. Es gibt auch keinen Stuhl dafür und das permanente Rauschen von dem Abluftdings und mehrerer Klimaanlangen ist störend.





Ich muss nun noch eine Tankstelle finden, um das Auto vor der Abgabe ein letztes Mal zu befüllen. Ich kurve etwas rum, bis ich eine finde und tanke für 84 Dollar dieses Mist-Auto auf. Was für ein Schluckspecht für in Auto, das kleiner als ein Polo ist und etwa so groß, wie der Suzuki Swift, den ich auf der Südinsel hatte, das aber nicht ansatzweise so viel verbraucht hat, dafür aber wenigstens die Berge mit mehr als 60 km/h hochkam. Mit diesem Auto wurde ich mehr als einmal zum Stauverursacher, wenn es bergauf ging. Nun noch die Autoabgabe finden, was nur 2 km weg sein soll.

Ich weiß, dass die bereits geschlossen haben, aber dass die ihren Hof verriegelt haben, ist etwas idiotisch - denn wo soll man das Auto abstellen? Ich parke das in der Einfahrt, es ragt etwas in den Gehweg, versperrt komplett die Pforte zum Parkplatz. Egal - ich schmeiße den Schlüssel in die Dropbox und bin froh, diese Mistschüssel los zu sein.


Ich fühle mich befreit vom Auto und bin auch froh, dass ich nun nach mehr als 3.500 km in Neuseeland innerhalb von nicht einmal 9 Tagen vorerst nicht mehr fahren muß. Ich hab mir die Strecken ja selbst ausgesucht, um maximal viel zu sehen und freue mich auch, dass ich das gemacht habe und dabei so unfassbar viel Schönes gesehen habe und die Fahrerei, abgesehen von den tausenden Kurven, auch wirklich super lief.



Ich gehe Richtung Hotel/Wasser und finde am Yachthafen im allgemeinen Getümmel ein Restaurant mit einem ganz anständigen Chicken Curry im Sonderangebot für 13,50$ plus einem Bier und bin um 22.00h im Hotel. Da das Apartment eine Waschmaschine mit Trockner hat, werfe ich eine Maschine an. Leider geht der Trockner dann nicht und so drapiere ich mehrere T-Shirts und zwei Hosen an Türknaufen und der Balkontür. Dann noch etwas Internetten, Bilder auf dem Tablet sichern und um Mitternacht bin ich im breiten, bequemen Bett.

Fahrtstrecke: 250 km

Gesamte Fahrtstrecke Nordinsel 31.1.-2.2.2014: Gut 1.000 km

Gesamte Fahrtstrecke Süd- + Nordinsel gut 3.500km in 10 Tagen

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland
#neuseeland#auckland#hahei#hotwaterbeach#cathedralcove