Veröffentlicht: 27.12.2018
Nachdem ich es fasst geschafft hatte im Sommer in Afrika zu erfrieren, bin ich gegen 09:00 Uhr dann bei gemütlichen 20 Grad aufgestanden. Nach einem wilden Hin- und Her waren die Sachen dann doch endlich gepackt. Und los ging die Reise durch Namibia.
Am Anfang ging es noch schön entspannt über geteerte breite Straßen, bis es dann irgendwann hieß: „Hier jetzt rechts abdrehen“. Über endlose Schotter- und Sandpisten ging es dann Richtung Süden. Nach zwei guten Stunden und ca. 150km kamen wir an einem kleinen Sandsteinturm vorbei. Dieser war, so wie mir erklärt wurde, ein alter Kriegsturm aus ca. dem Jahre 1905. Durch das trockene Klima hat sich dieser in sehr gutem Zustand gehalten. Bei einem kleinen Rast an dem Turm habe ich auch einen Blick in das unterste Stockwerk gewagt. Nach einem kleinen stinkigen Gang voller Eidechsen und Spinnweben, kam ich in einen kleinen enttäuschenden Raum. Das einzige in diesem Raum, außer Sand natürlich, war ein vergilbtes Skelett einer Kuh oder ähnlich.
Kurz darauf wurde die Reise aber auch schon wieder fortgesetzt.
Nach noch einem Zwischenstopp und Mittagssnack an einem Baum mitten in der Prärie, waren wir endlich am Ziel angekommen. Auf der Uhr standen 5h und 370km.
Auf uns wartete der Hardap Damm. Ein malerischer Stausee, wo an der einen Seite sich eine Steinküste mit vielen kleinen Bungalows befand.Ein schöner Anblick für eine solch schlechte Lodge.Es fing alles damit an, dass wir an der Rezeption, an der wir uns anmelden wollten, gesagt bekommen hatten, dass unsere Namen nicht im System standen und keine Zimmer/Bungalows reserviert waren.
Nach einem viertelstündigen Einlauf durch Frauke, hat sich die Rezeptions-Dame dann doch dazu entschieden, uns 2 Bungalows zur Verfügung gestellt (Wir haben gesehen, dass die Schlüssel fast aller Bungalows im Kasten hingen, wobei die Rezeptions-Dame uns gesagt hatte, dass alle Rooms vergeben wären.)
Endlich den Schlüssel in der Tür von unserem Bungalow umgedreht stehen wir vor einem kleinen flachen Häuschen, was mit 2 Schlafzimmern, 1 Toilette, 1 Dusche, 1 Küche, 1 Wohnzimmer und einer kleinen Terrasse mit Steingrill.
Die Schlafzimmer waren ganz in Ordnung. Die Toilette war so klein, dass ich beim Draufsitzen mit den Knien an die Wand gekommen bin. Die Dusche war zwar groß, aber die Spinnenweben hingen in allen Ecken. Die Küche war weder sauber noch war irgendetwas, was in eine Küche gehört vorhanden. Es gab kein Besteck, keine Teller, keine Gläser oder Becher, noch nicht einmal die vorhandene Mikrowelle funktionierte. Der „Grill“ war lediglich eine Nische in der Hauswand, in der 5-6 lose Steine und ein versifftes Rost lagen.
Der „Pool“ war auch auf den ersten Schein sehr gut gemacht. Er lag teilweise über der Klippe mit schönem Ausblick. Als ich dann aber voller Vorfreude in den eiskalten Pool gesprungen bin, musste ich feststellen, dass in dem Wasser ein saures, leicht stinkendes Desinfektionsmittel hineingetan wurde. Da ich aber keine Lust hatte direkt aus dem Pool zu steigen blieb ich trotz unangenehmen Wasser noch ca. eine halbe Stunde dort und genoss etwas den Ausblick.
Wieder im Bungalow schnell unter die Dusche gehüpft und etwas frisch gemacht.
Den Abend haben wir mit den Röschlaus bei ein, zwei Bier und etwas Gegrilltem auf ihrer Terrasse ausklingen lassen.
Trotz 148 Grad im Schlafzimmer bin ich dann doch relativ schnell eingeschlafen.
Jan