Veröffentlicht: 10.03.2018
Seit einer Woche sind wir nun auf dem Schiff. Die MS Zaandam hat Platz für 1.432 Passagiere und ist damit gar nicht soooooo groß. Aber es reicht natürlich und die Größe ist für die Passagen und Fjorde, durch die wir noch fahren werden, sicherlich passender. Wir haben eine schöne Kabine mit eingeschränktem Meerblick, was aber nicht so wirklich schlecht ist. Es gibt auch einen Fernseher mit zwei US-Sportkanälen. Wer sich darüber wohl am meisten freut?
😇😊
Außerdem wird man hier rund um die Uhr von unglaublich freundlichen Menschen betüdelt. Inzwischen finden wir uns gut zurecht auf dem Kahn, haben schon den ein oder anderen Vortrag angeschaut und diverse Kinofilme geschaut, die an einem Abend im Kino gezeigt und am Folgetag dann im Bordprogramm wiederholt werden. Wir haben also tatsächlich Filme wie „Evita“, sowie „Che - The Motorcycle Diaries“ - über beide hatte unser Lieblingsguide Nicolas gesprochen - aber auch den kürzlich mit einigen Oskars dekorierten Film „Dunkirk“, „I, Tonya“ und „Denial“ geschaut. Alles Filme, die wir uns zu Hause wahrscheinlich nicht angeschaut hätten. Mal sehen, wie das Programm so weitergeht in den nächsten Wochen. Bisher ist das alles recht vielversprechend, langweilig wird es uns nicht. Die Seetage verbringen wir auf verschiedenen Decks, schauen aufs Meer und lesen viel. Drei Stops hatten wir auch schon, nämlich am Montag in Montevideo, am Donnerstag auf den Falklandinseln und heute in Punta Arenas.
In Montevideo schlossen wir uns wieder einer Tour an. Wir lernten viel über das kleine Land Uruguay, das offensichtlich ein wenig anders ist als die anderen Länder hier unten. Betrifft Gesetzgebung und Politik, aber auch Einstellung und Lebensart. Unser Guide meinte, sie wären wie Argentinier, nur mit Flipflops - alles sehr entspannt. Damit zielte er auf den brasilianischen Einfluss ab. Von etwas mehr als 3,5 Mio Einwohnern leben ca. 2 Mio in der Hauptstadt. Trotzdem hatte die Altstadt mehr den Flair einer Kleinstadt. Den Ausflug schlossen wir noch in einem schönen Kaffeehaus ab.
Ganz anders die Falklandinseln. Das Schiff kann hier im Hafen aufgrund der Größe nicht anlegen und so mussten wir „tendern“. Das bedeutet, dass das Schiff weiter draußen vor Anker geht und die Passagiere in den Rettungsboten an Land geschifft werden. War auch irgendwie spannend. Dennoch hoffen wir, dass wir diese Boote wirklich nur zum tendern benutzen müssen. Die Falklandinseln sind immer noch britisch, auch wenn die Argentinier das gerne anders hätten. Und die Hauptstadt Stanley ist wirklich britisch. Die Häuser sehen britisch aus, es gibt Pubs und natürlich Bier und überhaupt, man hat ernsthaft das Gefühl, in einer Außenstelle von Great Britain zu sein. Es gibt sogar Linksverkehr. Nur das Wetter war nicht ganz britisch, denn es hat nicht geregnet, am Nachmittag kam sogar die Sonne heraus. Wir hatten nicht so viel Zeit, da wir erst mittags ein Tenderboot nehmen konnten, aber so groß ist Port Stanley ja auch nicht. Insofern reichten die wenigen Stunden, um die wesentlichen „Sehenswürdigkeiten“ (zwei Kirchen, zwei Kriegsmonumente, ein sehr schönes Museen und die Büste von Maggie Thatcher) anzuschauen.
Es folgte wieder ein Seetag, in dem wir durch die berühmte Magellanstraße fuhren. Leider nachts, so dass wir außer einem tollen Sonnenuntergang nicht viel davon mitbekommen haben. Jetzt sind wir wieder in Punta Arenas angekommen, wo wir vor unserem Ausflug in den Torres del Paine schon einmal kurz waren. Ein bisschen was haben wir uns aber angeschaut, so die Kathedrale, das Museum Tierra del Fuego und das Haus von Sara Brown. Ihre Familie war eine der reichsten und einflussreichsten hier in der Gegend. Und davon konnten wir uns in ihrem Haus überzeugen.