David und Lotti auf großer Fahrt
David und Lotti auf großer Fahrt
vakantio.de/rosti-frosti

Sus talpa domestica parva

Veröffentlicht: 29.03.2017

Mittwoch, 29. März 2017

Wie vom Wetterbericht versprochen, hatte es von Donnerstag bis Sonntag letzter Woche geregnet. Nur in der Regenmenge hatten sich die Wetterfrösche dieses Landes glücklicherweise etwas vertan! Denn es regnete nicht von morgens bis abends und die ganze Nacht hindurch. Wir bekamen in angemessenen Abständen immer mal ein paar Trockenpausen, die David und mich im wahrsten Sinne des Wortes "über Wasser" hielten.

Aber auch der Campingplatz in Apt, auf dem wir uns seit Mittwoch Nachmittag befanden, bot uns einige Annehmlichkeiten, die uns über die Schlecht-Wetter-Periode hinweghalfen. Strom, Wlan und Duschen wissen wir nach diesem Urlaub wahrhaft zu schätzen. 

Und auch außerhalb dieser Blase bot Apt eine wirklich schönes Bild.

Trotz allem saßen wir die meiste Zeit in Rosti, der alten Tropfsteinhöhle, werkelten an Portfolio, Bewerbung und Medizinertest und nutzten die kurzen Feuerpausen um zu einem der nahegelegenen Supermärkte zu spurten und die Ernährung der nächsten Tage sicherzustellen. 

Als der Regen endlich aufhörte, starrten wir erst einmal stoisch zur Sonne, der schönen Fremden. Irgendwann gelang es uns dann doch, uns loszureißen und das einzige Ziel, das uns nach vier Tagen Regen noch im Gedächtnis geblieben war, anzusteuern. 

La Mer

Eine kurze Google-Suche später konnten wir dann schon mit einem Strandstellplatz aufwarten, den wir dann auch prompt ansteuerten.

Die Fahrt bot (zumindest der Beifahrerin) eine faszinierende Aussicht auf l'Ètang de Berre, eine riesige Meeresbucht, an der die Stadt Martigues liegt. Die ganze Gegend erinnerte mich stark an meine – nicht allzu lang zurückliegende – Begegnung mit der kalifornischen Küstenregion um San Francisco. Pinien und Kiefern, Klippen und Strände, viele Fahrradwege... meiner Meinung nach ziemlich ideal. Und es weckte in uns beiden die Lust, irgendwann (wenn Trump nicht mehr Präsident ist) auch erneut einen Abstecher nach Frisco zu wagen. Schließlich sind da auch eine Menge Spiele-Entwickler versammelt. 

Auf jeden Fall siedelten wir uns etwas abseits von Hafengebieten und Autobahnen in Carro (das aber noch zu Martigues gehört) auf einem Wohnmobil-Stellplatz direkt am Meer an. Die Aussicht und das Licht waren Balsam für die Seele und die Seeluft hat mich die Ostsee- und Mittelmeer-Urlaube der Kindheit wirklich vermissen lassen. Trotz "nur" 16°C Außentemperatur wurde man in Rosti gut gegrillt und ich glaube meine Haut nimmt langsam einen gesunden Ton an!

Umgeben von ca. 78 anderen Wohnmobilen hatte die ganze Situation allerdings eher Völkerwanderung-trifft-Parkplatz Charakter. Die Bewohner der Mobile in verschiedensten Farben (weiß) und Formen (vorne Rund, hinten Eckig) sind natürlich ein interessantes Völkchen. Ruhrpott-Rentnerpaar mit Zwerghund trifft es ganz gut. Oder wie das Pärchen neben uns, mit einem Haustier mit der Statur eines Ferkels und dem Augenpaar eines Maulwurfs (ihm oder ihr zu Ehren habe ich übrigens diesen Blogeintrag benannt). 

Aber alle unsere Nachbarn waren natürlich nett und zurückhaltend wie immer, etwas eingeschüchtert davon, dass sie nicht sicher waren, ob wir schon alt genug zum Autofahren sind.

Ab und zu ernten wir aber auch mal Bewunderung. Beispielsweise heute vormittag, als wir uns – in unserem jugendlichen Leichtsinn – in die Fluten des noch eiskalten Mittelmeers stürzten (wir haben Beweisfotos!). Da klatschten uns anwesende französische Touristen sogar Beifall. 

Noch haben wir keine Erkältung, Blasenentzündung oder ähnliches! Uns geht es richtig gut. Vor allem jetzt, da wir wieder im allzeit warmen Saint-Rémy residieren und endlich mal das örtliche Museum besucht haben. 

Langsam werd ich müde... bevor man das auch in meinem Schreibstil bemerkt, mache ich hier wohl lieber mal einen Punkt.

Ihr hört sicher bald wieder von uns. Vielleicht sogar aus Deutschland. ;)

Bis dahin,

David, Lotti und Rosti

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