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Tamri, Paradise Valley und Imouzzer

Veröffentlicht: 02.05.2023

Wir verlassen nachmittags den Gleitschirm-Spot, Basti per Schirm und Mia und ich sammeln ihn am unteren Landeplatz mit dem Auto ein. Von da aus fahren wir an den Strand, der von oben so schön aussah, aber beim Ankommen stellen wir fest, dass er total vermüllt ist, leider keine Ausnahme und es tut einem echt in der Seele weh, wie hier teilweise mit dem Müll umgegangen wird. 

Immer wieder beobachten wir, wie absolut normal es hier ist, Verpackungen, leere Wasserflaschen etc. einfach nur weg zu werfen. 

Die Unmengen an Glassplittern kommen wohl auch dadurch zustande, dass bei einer Alkohl- bzw. Polizeikontrolle jede leere oder halbleere Flasche immer zu Ungunsten des Fahrers ausgelegt wird, also entledigt man sich dieser immer schnellstmöglich…

Wir fahren enttäuscht weiter Richtung Massa Nationalpark und stellen uns in der schönen Dünenlandschaft in die Nähe von ein paar Französischen Campern, die wohl teilweise schon 1 Monat hier stehen. 

Am nächsten Morgen wachen wir - mittlerweile gewohnt- wieder mal von diversen friedlichen Hunden umringt auf. Wir gehen zum Strand hinunter und sehen, dass in den Höhlen unter den Dünen diverse Fischer leben. Hier ist der Strand recht sauber, aber an der Wasserlinie sieht man auch hier angeschwemmten Müll.

Wir machen uns auf, weiter durch den Nationalpark zu fahren, sehen allerdings keine Antilopen o.ä., aber dafür müssten wir wohl mit Guide ins Gehege fahren.

Wir nähern uns Agadir und haben erfahren, dass dort ein großer Carrefour ist - u.a. mit Alkoholverkauf - und wollen unsre Biervorräte auffüllen, denn einige Dosen haben (in der Pritsche gelagert), leider die ein oder andere Offroad-Strecke nicht überstanden 🤣.

Der Riesen-Supermarkt und die umliegenden Einkaufszentren mit Apple-Store & Co. überfordern uns etwas nach 4 Wochen einkaufen auf Märkten und in Mini-Supermärkten 🙈.

Der Alkoholverkauf ist im Supermarkt in einem abgeteilten Bereich, den Mia als Kind nicht betreten darf - dafür steht extra ein Security-Mensch davor. 

Ein weiteres Phänomen sind hier beispielsweise die Verfügbarkeit von Schafskäse und Ziegenkäse … die ganze Insel ist voll mit Schafen und Ziegen, aber ich entdecke Schafskäse nur im carrefour…das Paket für umgerechnet 12€!, statt 3€ wie in Deutschland; auch auf den Märkten haben wir bis jetzt nirgends Schafs- oder Ziegenkäse entdeckt…eine schlüssige Erklärung dafür habe ich trotz Google auch nicht gefunden. 

Wir machen uns auf, Agadir zu durchfahren, wollen die Stadt aber nicht extra besichtigen; die Stadt wurde nach einem Erdbeben 1960 wieder komplett neu aufgebaut und soll die westlichste aller Städte hier sein. Es gibt wohl sogar eine schicke Villengegend, für deren Durchfahrt man zahlen muss…crazy. 

Der riesige (gereinigte) Stadtstrand ist 5 km lang und gut besucht (es ist allerdings auch Sonntag) und am Straßenrand ist der Bär los, Essensstände überall, viel Verkehr, Familien in Zelten am Strand…es wirkt wie eine spanische Ferienhochburg. 

Wir fahren an traumhaften Küstenabschnitten vorbei und entdecken bei näherem Hinsehen überall Müll. 

Wir kommen nach Tamri, weil hier heute Wind zum Kiten sein soll und Basti geht noch eine Stunde auf‘s Wasser. Wir übernachten hier und wachen morgens mal wieder mit Hundebegleitung auf. 

Auch dieser Strand ist eigentlich sehr schön, aber leider sammelt sich auch hier der Müll an einigen Ecken. Wir fahren zum Wochenmarkt im Ort, kaufen etwas ein und fahren dann zu schönen Dünen etwas landauswärts, die wir durchwandern und überlegen unseren weiteren Weg. 

Etwas landeinwärts gibt es das Paradise Valley, dass uns mehrfach empfohlen wurde, aber wir haben uns bewusst dagegen entschieden, es am Wochenende anzufahren, weil es DAS Ausflugsziel von Agadir ist. 

Basti würde auch gerne noch kiten unterhalb von Essauira, aber dort wird der Wind erst Ende der Woche kommen. Also beschließen wir, die Küste wieder ein Stück runter zu fahren und dann eine Schleife durch das Landesinnere am Paradise Valley entlang zu drehen, bevor wir dann wieder oberhalb an die Küste kommen. 

Essaouira soll dann unser nördlichstes Ziel an der Küste sein, weil wir einerseits von einigen Leuten gehört haben, dass sich der Abschnitt oberhalb nicht wirklich lohnt und andererseits wollen wir ins Landesinnere, nach Marrakech und in den hohen Atlas, wo noch einige Offroad-Touren auf uns warten 🤩. 

An der Küste springen wir nochmal ins Wasser und Basti hätte gerne noch etwas frischen Fisch. In einem belebten Ort halten wir an und stürzen uns ins Getümmel. An einem Stand kauft Basti den fangfrischen Fisch, der dort direkt gewürzt (und gezahlt) wird.

Einen Stand weiter ist dann die Grillbude, wo der Fisch zubereitet wird und man sich mit kleinem Salat zum Verzehr hinsetzt. Basti gönnt sich ein paar Sardinen als Vorspeise und eine Scholle als Hauptspeise mit Salat. 

Mia probiert alles - ihr Urteil: ‚mittel‘ und ich kämpfe als Nicht-Fisch-Esserin mit den diversen Gerüchen und Anblicken 🤪. 

Dann fahren wir ins nur 40 Minuten entfernte Paradise Valley, ein tiefes, enges Tal, in dem sich durch den Fluss kleine Gumpen gebildet haben, in denen man in regenreicher Zeit richtig baden kann. 

Das Tal ist echt hübsch, überall, wo Wasser ist, haben geschäftstüchtige Marokkaner kleine Cafés und Stühle ins Wasser gestellt.

Wir übernachten oben am Berg und wandern am nächsten Tag 400 Höhenmeter bei ordentlicher Hitze ins Tal, in der Hoffnung, vielleicht sogar baden zu können. Das klappt zwar nicht so richtig, aber wir trinken einen O-Saft in einem der schönen Cafés am Fluss und wandern dann alles wieder hoch. 

Mia wandert hoch motiviert alles alleine bei der Hitze. Wir haben die Kraxe für den Notfall dabei, aber sie erklärt uns, dass wir die jetzt wirklich abgeben können 🤓.  

Von da aus fahren wir dann weiter Richtung Imouzzer, wo es noch ‚Wasserfälle‘ geben soll - allerdings eher tröpfelnde, denn in der Region hat es seit drei Jahren nicht mehr geregnet. 

Am Parkplatz angekommen, haben wir sofort einen Guide (ob wir wollen oder nicht, denn ausländische Touris sind jetzt rar gesät) und er geht einfach die 12 Minuten voraus zu den Wasserfällen und wartet dort auf uns, bis wir zurück gehen. 

Die Wasserfälle tröpfeln tatsächlich nur, aber das dahinter liegende Becken ist tief und gefüllt mit kaltem Wasser. Basti und Mia gehen direkt ins Wasser und ernten den Beifall der anderen Besucher. 

Es sind nur Marrokaner hier und wie immer in diesen Situationen, erscheint es komplett unpassend, wenn ich jetzt hier im Bikini hinein springe, während alle anderen Frauen komplett verhüllt ins Wasser gehen. 

Also springe ich in kompletter  Montur ins Wasser, denn meine Wanderklamotten können ein Bad auch sehr gut gebrauchen 🤣. 

Das Wasser ist super erfrischend und wir machen uns auf den Rückweg zum Auto - natürlich nicht, ohne den Guide und den Parkplatzwächter zu bezahlen 🤪. 

Danach fahren wir weiter und halten an einem ruhigen Platz mitten im Nirgendwo. 

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