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Zwischen Europa und Asien: Istanbul

Veröffentlicht: 04.09.2019

Nach Plovdiv ging es mit dem Nachtbus weiter nach Istanbul, einer Stadt, die überwältigend, spannend, aber vor allem auch laut und überfüllt mit Menschen ist. Istanbul ist die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei und deren Zentrum für Kultur, Handel, Finanzen und Medien. Im Jahr 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet, diente die Stadt über 1000 Jahre lang nacheinander dem Römischen, dem Byzantinischen und dem Osmanischen Reich als Hauptstadt. Als Sitz des ökumenischen Patriarchen und – bis 1924 – des osmanischen Kalifats war Istanbul zudem jahrhundertelang ein bedeutendes Zentrum des orthodoxen Christentums und des sunnitischen Islams.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt kam ich morgens bei meiner Unterkunft an. Dort musste ich zuerst einige Stunde warten bis ich einchecken konnte. In der Zwischenzeit erkundete ich die Gegend und frühstückte. Nachdem ich mich im Appartement einrichtete und ausruhte, besuchte ich die Süleymaniye-Moschee und das anliegende "Alliance of Civilizations Institute" der "Ibn Haldun University". Auf der Busfahrt nach Istanbul lernte ich einen dortigen Mitarbeiter kennen, der mir das Institut, die Moschee und das umliegende Gelände zeigte. Am Abend holte ich Saskia, eine Schulfreundin aus Deutschland, vom Taksim-Platz ab. Wir liefen dort durch die belebten Einkaufsstraßen und aßen in einem kleinen Restaurant zu Abend.

Am nächsten Tag ging es morgens zum Galata-Turm. Von diesem hatten wir einen fantastischen 360 Grad Blick über Istanbul. Anschließend liefen wir durch die schmalen Gassen über die Galata Brücke zum Gewürzmarkt und dem Großen Basar, der einem Labyrinth an Einkaufsstraßen gleichkommt. Danach ging es mit der Straßenbahn zum Dolmabahçe Palast, den wir nur von außen besichtigten. Der Palast war ab 1856 die Residenz der Sultane und dementsprechend prächtig gebaut. Nach einer Mittagspause besuchten wir die Sultan-Ahmed-Moschee, in Europa auch bekannt als die Blaue Moschee. Nach der Säkularisation der Hagia Sophia ist die Sultan-Ahmed-Moschee heute Istanbuls Hauptmoschee und ein Hauptwerk der osmanischen Architektur. Beeindruckt von der Moschee und dem umliegenden Gelände, liefen wir durch den Gülhane-Park, der im Vergleich zu den Menschenmassen und lauten sowie überfüllten Straßen in der restlichen Stadt wie eine Ruheoase wirkte. Den Sonnenuntergang und Istanbuls nächtliche Skyline bewunderten wir darauf vom Boot aus. Als grönender Abschluss des Tages, aßen wir bei einem Rooftop-Restaurant mit Live-Musik und wunderbarem Ausblick auf Istanbul, zu Abend.

Am dritten Tag ging es zum Topkapi-Palast, der jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches war. Der Palast besteht aus mehreren Gebäuden in einem großen Garten und war mit einer Fläche von über 69 Hektar und bis zu 5000 Bewohner*innen eine eigene Stadt. Leider fing es kurz bevor wir gehen wollten heftig an zu regnen und zu gewittern, weshalb wir fast zwei Stunden länger als geplant im Palast verbrachten. Istanbul schien für Unwetter wohl nicht so gut gerüstet zu sein, da nach einiger Zeit der Strom im gesamten Palast ausgestellt wurde und die Stadt generell wohl in einen kleinen Ausnahmezustand geriet. Dennoch unterhielten wir uns wieder einmal mit einem türkischen Einheimischen, der uns viel über den Palast erzählte und später in die Hagia Sophia begleitete. Als der Regen somit nachließ, besichtigten wir die Hagia Sophia, eine von 532 bis 537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche, die später eine Moschee wurde und heute als Museum genutzt wird. Sie ist die letzte der spätantiken Großkirchen, die seit Konstantin dem Großen im Römischen Reich errichtet wurde und gilt in ihrer architektonischen Einzigartigkeit oft als eine Kirche ohne Vorbilder und ohne Nachahmung. Die Kuppel der Hagia Sophia bleibt mit ursprünglich 33 Metern Spannweite bis zum heutigen Tag die größte über nur vier Tragepunkten errichtete Ziegel-Kuppel der Architekturgeschichte und gilt mit der gigantischen Umsetzung und ihrer besonderen Harmonie und Proportionen als eines der bedeutendsten Gebäude aller Zeiten. Zuletzt besuchten wir die Cisterna Basilica, die auch als Versunkener Palast bekannt ist. Die Zisterne wurde von Kaiser Justinian zwischen 532 und etwa 542 als Wasserspeicher für den Großen Palast angelegt. Außerdem spielt sie in vielen bekannten Filmen wie "Inferno" oder dem James-Bond Film "Liebesgrüße aus Moskau" sowie in der Literatur eine bedeutende Rolle. Anschließend ging es zu Istanbuls bestem Süßspeisenladen: Karaköy Güllüoğlu. Dort waren wir quasi im "Baklava-Himmel" und probierten verschiedene türkische Desserts aus. Am Abend aßen wir am Galata-Turm bei einem italienischen Restaurant zu Abend, bevor es dann am nächsten Tag mit dem Bus nach Izmir ging. 



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