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Grüße aus San Francisco

Veröffentlicht: 07.02.2017

Golden Gate Bridge


Gespannt und mit großer Vorfreude erwartet, aber erst einmal wieder mit 70 Minuten Schlange stehen bei den Immigration Officers erreicht, war der Aufenthalt in San Francisco wirklich von schönen Momenten geprägt.

Die QE2 machte ganz dicht an Fisherman’s Wharf am Pier fest und man konnte wirklich auch noch spät abends einmal schnell von Bord und in einem der vielen kleinen netten Restaurants die lockere Atmosphäre dieser Stadt genießen. Durch die tolle Lage am Pier 35 habe ich dann mit Blick auf die Golden Gate Bridge im Lido-Restaurant des Schiffes gefrühstückt, allein das war schon die Reise wert. Aber auch die noch längere Bay-Bridge bot während meines Besuches einen wunderbaren Blick, besonders abends, da die Brücke seit einem Jahr mit einer LED-Lichtanlage ausgestattet ist, die immer wieder neue Motive durch „laufende Lichterketten“ hervorzaubert.

Das Wetter war leider am ersten Tag nur mäßig, mit „nur 13 Grad“ und mit einzelnen kräftigen Regenschauern, natürlich genau, als ich am Aussichtspunkt die „Golden Gate Bridge“ fotografiert habe. Aber es kamen dann immerhin auch ein paar Nebelschwaden, was auch seinen Reiz hatte. Am nächsten Tag wurde das Wetter besser und ab mittags schien die Sonne und es wurde ein warmer Frühlingstag (Tulpen und Narzissen blühen hier schon).

Fisherman‘s Wharf, ursprünglich von Fischern aus Sizilien und Genua Ende des 19. Jhs. für die beginnende Fischindustrie gegründet, ist heutzutage neben der Fischverarbeitung mehr ein buntes Viertel mit vielen Imbissen und Restaurants aller Preisklassen, dazu vielen Geschäften und Unterhaltungsmöglichkeiten, besonders am Pier 39. Am Ende dieses Piers liegen auf Holzpontoons ganz viele Seelöwen, die aber keine Zootiere, sondern wild und freilebend sind. Sie kommen im Januar (also gerade beste Zeit für meinen Besuch) hierher und bleiben bis zum Mai, um dann südlich zur Paarung ziehen. Es sind überwiegend männliche Tiere, und so friedlich es zunächst auch aussieht, wie die da alle vor sich hindösen, geben einige ziemlich an und brüllen ganz schrecklich oder beißen oder schubsen einen anderen, bis der mehr oder minder freiwillig ins Wasser fällt. Das sind schon lustige Szenen. Den Tieren gefällt das hier jedenfalls gut, so dass ein kleiner Teil zu faul ist, im Sommer wegzuschwimmen, allerdings sind die Segler, die ihre Schiffe hier im Hafen liegen haben, nicht sehr erfreut über diese Gäste.

Am Ende der Fisherman´s Wharf ist dann auch der Wendepunkt der berühmten Cable Cars, die jeder mit San Franzisco verbindet und mit der ich natürlich gefahren bin, denn bei den steilen Straßen ist das Laufen ziemlich anstrengend. Autofahren möchte ich hier nicht, Anfahren oder Stoppen am Berg lässt den Blutdruck steigen. Aber entlang der steilen Straßen stehen viele der schönen alten viktorianischen Häuser, heute bevorzugte Wohngegend, wobei ein Haus schöner als das andere erscheint. Der untere Teil San Franciscos ist wegen der Erdbebengefahr nicht sehr hochgebaut, meist mit 3 Stockwerken, nur das Finanzviertel hat ein paar Wolkenkratzer, der höchste mit 260m ist die „Transamerica Pyramide“, mit 48 Etagen 1972 extra erdbebensicher konstruiert mit verstärkten Trägern und Hohlräumen für Schwankungen. Immerhin war 1989 das letzte Erdbeben hier in der Stadt, was auch einige Opfer gefordert ha. Es ist also schön, aber doch gefährlich.

Viele gepflegte Parkanlagen, hochwertig ausgestatte Museen für moderne Kunst (z.B. auch ein Gerhard Richter), eine repräsentative City Hall und noch ein wenig Flair der Hippie- und Flower Power- Bewegung der 60er Jahre in Haight Ashbury zeigen ein vielfältiges Bild. Aber wie in allen Städten weltweit schreitet auch hier die Gentrifizierung voran, Wohnraum innerhalb einer Stadt wird immer teurer und verändert. Übrigens hat die Jeans- Firma Levis hier ihr Headquarter (denn hier wurde die Jeans erfunden und produziert). Ich habe hier auch den ersten doppelstöckigen „Google- Bus“ gesehen: das sind Busse von Unternehmen, die ihre Mitarbeiter von ihrem Zuhause zur Firma hin- und zurückfahren. Sie sind mit Internet ausgestattet, so dass die Mitarbeiter im Bus noch/schon arbeiten können. Das machen wohl inzwischen ganz viele Firmen hier an der Westküste, aber da Google die ersten waren, heißen die Busse so. Das wäre doch ein Tipp an Herrn Deutschmann, dann könntet ihr eure Unterrichtsvorbereitung im Bus machen und bräuchtet euch nicht über Parkplatzprobleme zu ärgern!

Es gab hier also viel zu entdecken, so dass mein Zeitplan gut gefüllt war. Ich war auch im ehemaligen Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz, das auf einer Insel in der Bucht vor der Stadt liegt und fast jeder Ausbruchsversuch unmöglich war. Irgendwie schon eine kleine Stadt für sich. Furchtbar kleine Zellen, dennoch war ich aber erstaunt, dass die Insassen echt gutes Essen bekommen haben, und auch eine Bibliothek hatten, die stark genutzt wurde. Robert Kennedy als Justizminister wollte das Gefängnis schließen, weil er meinte, die Kosten wären genauso hoch, als wenn man die Gefangenen im „Waldorf Astoria“ einquartiert hätte. 1963 wurde es dann tatsächlich geschlossen.

Interessant war auch ein Besuch von Chinatown, der größten Community von Chinesen im Ausland, also größer als die in New York. Durch die im chinesischen Stil gehaltenen Straßenlaternen und vielen roten und bunten Dekorationen sowie chinesischen Schriftzeichen an Läden und Gaststätten steigt man in einer ganz andere Welt ein. In einem Glückskeks-Geschäft, reiner kleiner Familienbetrieb, sah ich, dass es neben den normalen Keksen auch eine Sorte nur für Erwachsene gab (x-rated). Da muss man schon aufpassen, dass man nicht die falsche Tüte ergreift und möglicherweise verschenkt!

Überwiegend wohnen Kantonesen in Chinatown, besonders unterstützt von Taiwan, aber ich sah auch einige Fahnen aus der Volksrep. China. Im ganzen Viertel wurde gerade das chinesische Neujahrsfest für 10 Tage gefeiert, es wurde viel geknallt und wild getrommelt, um die Geister vom neuen Jahr des Hahnes fernzughalten.

Am zweiten Tag bin ich dann aus San Francisco rausgefahren über die Golden Gate Bridge nach Sausalitos, einem wunderschön gelegenen kleinen Ort, der für seine Künstler und Galerien und Antikläden, aber auch durch seine schönen Häuser am Hang und seine Hausbooten bekannt geworden ist.

Also insgesamt viele verschiedene und vor allem einzigartige Eindrücke, die zum Wiederkommen auffordern. Es gibt hier noch viel mehr zu sehen.

Inzwischen sind wir wieder auf See, ziemlich rauer See sogar, denn die Strecke nach Hawaii gilt als relativ unsicher, was die Wetterlage angeht. 5m hohe Wellen sind jetzt wieder normal, Temperatur weiterhin auch erst bei 18 Grad. Es ist doch eine ziemlich lange Strecke von insgesamt 4 Seetagen bis Honolulu zu fahren, die mir aber sehr recht sind, denn es gibt viele Eindrücke zu verarbeiten, Fotos zu sortieren und zu speichern und auch die Schränke und Schubladen für die bevorstehende Südseestrecke umzuorganisieren. Also langweilig wird es nicht.

Bis in Kürze seid alle gegrüßt! Eva


Antworten (1)

Wolfhart
Da macht sich so ein Weltenbummler auf dem Weg nach Honolulu Gedanken darüber, wie man unseren Schulbetrieb optimieren könne. Na vielen Dank! Trotzdem weiter gute Reise durch raue See! Wolfhart

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