Veröffentlicht: 13.11.2024
Das aktive geothermische Gebiet am südlichen Ende des Okataina Volcanic Center, gleich nördlich der Reporoa-Caldera in der Taupo-Vulkanzone, ist heute unser Ziel. Das Gebiet mit den Thermischen Quellen nennt sich Wai-O-Tapu und gehört einer Maori-Holding, einem lokalen Stammesunternehmen.
Wir fahren in das Gebiet etwa 30 km südlich von Rotorua. Neben den Quellen, die wir uns ansehen wollen, gibt es hier auch einen Geysir, den Lady Knox-Geysir. Dieser Geysir wird täglich um 10:15 Uhr mit einem „Entspannungsmittel“ zur Eruption gebracht. Das Ganze dauert etwa 5 Minuten.
Wir finden uns in einem Rund vor dem Ausbruchskegel in einer Art Arena mit mindestens 200 Leuten ein. Alle sind zunächst wegen des Geysirs hier.
Nach ein paar Minuten kommt ein offizielles Team, erzählt über den Geysir und einer der Bediensteten schüttet dann ein Tensid, also Waschmittel, in den Kegel, worauf einige Minuten später der Geysir seine Fontäne „ausspuckt“, begleitet von einer live vorgetragenen Maori-Weise. Man sagt, diese Fontäne erreicht eine Höhe von etwa 20 Meter Höhe. Siliziumdioxid hat den Kegel im Laufe der Jahre weiß anwachsen lassen.
Nach ein paar Minuten ist der ganze Spuk vorbei und alle Besucher fahren zum Eingang des geothermischen Gebiets, dem Wai-O-Tapu. Von hier aus führen Stege rund um die vielen „Pools“ und Quellen. Leicht schwefeliger Geruch ist wahrnehmbar und begleitet uns während des etwa 3-km-langen Spaziergangs entlang der vorgegebenen Strecke.
Wir erinnern uns schnell an das geothermische Feld innerhalb des Yellowstone NP in USA und dürfen hier keinen Vergleich heranziehen. Alles ist kleiner und ein wenig unspektakulärer. Aber dennoch gibt es einen Pool, den Champagne-Pool, der in schönen Farben leuchtet. Er ist einer der größten Thermalquellen Neuseelands und hat seinen Namen von den vielen Gasperlen, die aufsteigen und an ein Glas Champagner erinnern.
Gleich um die Ecke befindet sich die Artists-Palette. Dieser Pool wird vom Champagne-Pool gespeist und verändert sein Aussehen tagtäglich. Abhängig vom Sonnenlicht, Wind und Wasserstand.
Neben diesen farbenfrohen Pools gibt es aber auch unzählige graue, schlammige Pools, die vor sich hin brodeln.
Kleine Wasserfälle unterbrechen die Pool-Landschaft und führen uns zurück zum Ausgang. Kurz davor lenkt noch ein Pool unsere Aufmerksamkeit auf sich. Dieser Pool, der Roto Karikitea hat die krasseste Farbe, die wir je gesehen haben. Ein richtig sattes Schleimgrün … Das sieht so unnatürlich aus, dass man kaum glauben kann das es aber so ist.
Nach einer kurzen Mittagsrast (obligatorische Plätzchen mit Wasser) in der Nähe des Visitor Centers fahren wir zurück nach Rotorua.
Wir beziehen heute ein anderes Hotel, das Thorsten für 45 NZ$ (25 Euro) vor langer Zeit gebucht hat. Normalerweise zahlt man in diesem Hotel, dem Princess Gate-Hotel, das zehnfache. Aber booking.com bot die Suite inkl. Frühstück, das alleine für uns beide zusammen 60 NZ$ kosten würde, für diesen Hammerpreis an. Da kann man nicht Nein sagen … Die junge Frau an der Rezeption schien sich auch nicht sicher zu sein, ob der Preis stimmt und hielt zunächst Rücksprache mit ihrem Chef. Auch kamen leichte Zweifel in ihrem Gesicht auf in Bezug auf das inkludierte Frühstück. Sie wollte uns zunächst darauf hinweisen, dass dies mit 30 NZ$ pro Person noch zu zahlen wäre, wenn wir Frühstück wollten. Aber wir wiesen darauf hin, dass das bereits im Zimmerpreis inbegriffen ist. Wir glauben, dass sie das ganz schön günstig fand …
Die Suite ist geräumig aber auch ein wenig abgeranzt und hat auffällig sind die sehr tief liegende Türöffner. War das früher mal ein Hobbit-Haus?
Das Alter des Hauses, über 100 Jahre, erkennt man auch daran, dass es keinen USB-Anschluss an Steckdosen gibt, um Geräte aufzuladen. Das war bislang nie ein Thema. Da Neuseeland andere Stecker für die Steckdose hat als USA oder Europa, haben wir leider nur einen Adapter, um aufzuladen … Naja, es gibt Schlimmeres.
Wir machen noch einen Spaziergang durch die Stadt zum Window-Shopping. Uns fällt auf, dass hier gerade die touristischen Souvenirs sehr günstig sind. Magnete für wenige NZ$ und T-Shirts für 15 bis max. 20 NZ$. Aber alleine das kann kein Grund sein, noch mehr Magnete und T-Shirts zu kaufen, als man für notwendig hält – und so hält sich der Kaufrausch in Grenzen.