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2021 - Juni - Wallgau

Veröffentlicht: 19.06.2022

Eine Reisetante will auf Reisen gehen. Natürlich hat uns Corona nicht nur bei diesem Thema einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber wir persönlich können uns wirklich nicht beschweren. Uns geht es gut und seitdem wir nun auch zweifach geimpft sind, geht es uns gleich doppelt gut.

Und so haben wir uns kurz entschlossen, nach Wiederöffnung der Hotelbetriebe, einen Urlaub gegönnt. Das etwas Ungewöhnliche für uns: Wir haben diesen an nur an einem Ort verbracht! Aus einer gewissen Unsicherheit heraus, was denn nun wirklich alles geöffnet haben wird, haben wir sogar Halbpension gebucht. Das machen wir sonst nie, weil wir eher unabhängig sein wollen. Umso besser, dass unser Hotel in Wallgau in jeder Linie hervorragend war und wir durch unser tägliches Wiedersehen mit anderen Gästen sogar nette Urlaubsbekanntschaften gemacht haben.

Wallgau ist übrigens eine Gemeinde in Bayern in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen. Es ist herrlich grün hier. Aber dieses viele Grün der Landschaft hat auch einen Preis: Es regnet viel!

Der Wetterbericht für unsere Urlaubswoche sah sogar besonders heftig aus. Es war für jeden Tag Regen und Gewitter angesagt. Sonnenschein dagegen Fehlanzeige. Aber was ja jeder weiß ist, dass sich Wetter im Gebirge auch schnell mal ändern kann.

Und tatsächlich hatten wir wettertechnisch alles dabei: Es goss wie aus Eimern, es gewitterte oft und dann plötzlich schien aber auch wieder die Sonne. Und oben auf der Karwendelspitze lag sogar noch Schnee.

Dieser Beitrag soll deshalb ein paar Ideen liefern und nebenbei auch Mut machen, falls die Wettervorhersage, wie bei uns, 7 Tage durchgehend Regen anzeigt.

Deshalb Tipp Nummer Eins: Immer eine Regenjacke dabei haben. Aber das wisst ihr natürlich. Genauso wie

Tipp Nummer Zwei: Richtiges Schuhwerk.

Nun aber zu unseren Ausflügen, die wir wirklich sehr empfehlen können.

Wanderung über die Buckelwiesen

Wir hatten vor unserer Reise nach Wallgau noch nie von Buckelwiesen gehört. Sie sind eine geologische Besonderheit und entstanden durch Absenkung und Auflösung von kalkhaltigem Boden. Wer erst einmal den Blick für diese Landschaftsform geschärft hat, wird die Buckel im Gelände überall entdecken.

Für Wanderfreudige, aber auch für Radler, gibt es einen sehr gut ausgebauten Weg von Krün nach Mittenwald durch das Biotop der Buckelwiesen.

Dabei kommt man zum Beispiel an der wunderschönen Kapelle Maria Rast vorbei. Ansonsten gibt es jede Menge blühende Wiesen links und rechts zu bewundern und natürlich lohnt sich die Einkehr in der Goas Alm. Hier kann man sich zum Beispiel mit Ziegenkäse aus eigener Herstellung stärken (Montag Ruhetag!).

Wir haben die Verlängerung des Weges ab Wallgau gewählt und sind bis Mittenwald durchgelaufen.

Auf dem Rückweg nach Wallgau sind wir ab Mittenwald einfach mit dem Bus gefahren. Das ist sehr entspannt, zumal es bei unserer Wanderung auch auf den Buckelwiesen heftig geregnet hatte.

Mittenwald

Natürlich lohnt es sich immer, auch eine Runde durch die Geigenbauer-Stadt Mittenwald zu drehen.

Der kleine Ort hat ein ursprüngliches bayerisches Aussehen, das allerdings heutzutage touristisch ausgebaut wurde. Am Obermarkt finden sich in der Fußgängerzone viele kleine Häuser in Sraffelbauweise mit Malereien. Und natürlich gibt es hier die schon von weitem sichtbare Kirche.

Barmsee bei Krün

Nicht so bekannt, aber ein kleines Idyll ist der Barmsee. Ab Wallgau kann man wunderbar dorthin (Richtung Krün) wandern und dann den See umrunden. Natürlich gibt es auch eine schöne Einkehrmöglichkeit und wer will, kann die Badestelle nutzen.

Der See bietet ein herrliches Panorama, wie meine Bilder zeigen.

Mit dem Sessellift auf den Kranzberg und über den Lautersee zurück nach Mittenwald

Die wohl schönste Wanderung unseres Urlaubs ist sicher diese hier. Zunächst einmal macht es schon Spaß, wiedermal mit einem Sessellift zu fahren. Die Anlage bezeichnet sich selbst als Nostalgielift und tatsächlich geht es hier etwas langsamer zu. In geringer Höhe über dem Boden schwebt man im Einzelsitz über die Landschaft hoch zum Kranzberg.

Von dort aus kann man natürlich auch wieder mit dem Sessellift nach unten fahren oder über verschiedene Wege nach Mittenwald hinab wandern. Wir können euch nur wärmstens den Weg hinab zum Lautersee empfehlen. Er führt zunächst durch den Wald. Man hat immer wieder tolle Aussichten, ehe man dann unten am See bei der kleinen Kapelle Maria Königin landet.

Definitiv lohnt sich die Umrundung des Sees. Es gibt hier auch Badestellen, einen Bootsverleih und mehrere schöne Gasthäuser.

Auch vom Lautersee aus gibt es mehrere Möglichkeiten zurück nach Mittenwald, aber der wohl schönste ist der durch das Laintal. Man läuft hier immer direkt am Lainbach entlang in einer herrlichen Landschaft. Es gibt auf der Strecke dann sogar Wasserfälle und eine Klamm.

Alles in allem sehr romantisch!

Die Fahrt mit der Karwendelbahn

Das Karwendelgebirge liegt nur zu einem kleinen Teil in Deutschland, aber immerhin kann man von Mittenwald aus mit der Karwendelbahn auf 2.244 m hinauf auf die westliche Karwendelspitze. Damit gilt die Bahn als die zweithöchste in Deutschland.

Oben angekommen könnte man nach Österreich laufen, was aber sicherlich sehr beschwerlich wird. Aber der Blick in die Berge unseres Nachbarlandes ist schon grandios genug.

Immer bedenken sollte man natürlich, dass hier oben anderes Wetter herrscht als unten. Wir mussten bis zu unserem letzten Tag des Urlaubes warten, bis die Sicht klar genug war, um die Ausgabe in ein Ticket Richtung Bergspitze zu wagen. Immerhin kostet ein Kombi-Ticket für eine Berg- und Talfahrt 34,50 Euro.

Und außerdem ist es deutlich kälter auf über 2.000 m. Wir haben einige leichtgekleidete Ausflügler frieren sehen und waren selbst froh über unsere Jacken. Denn trotz Sonnenschein liegt hier oben noch Schnee und der Wind weht eisig.

Sehr wohl dagegen fühlen sich hier oben die Dohlen. Die schwarzen Vögel sind sehr erfinderisch in der Nahrungsbeschaffung und haben mitbekommen, dass Touristen gerne mal ein paar Krümel fallen lassen. Wir hatten auch ein paar Kleinigkeiten dabei und für diese Bröckchen vergessen Dohlen fast jede Scheu und setzen sich direkt neben einen. Dumm nur, wenn sie einem dann zum "Dank" auf den Rucksack kacken, wie wir das erlebt haben.

Zum Gipfelkreuz sind wir diesmal übrigens nicht gewandert. Das hätte man nämlich nur mit richtiger Kletterausrüstung bewältigen können. Und auch den Panoramaweg Pasamani haben wir nicht komplett bewältigt. Wir haben einige andere Touristen vor uns im verschneiten Teil des Weges am Berg scheitern sehen und wollten uns das nicht antun.

Dafür sind wir dann in die Gasträume der höchsten Brauerei Deutschlands eingekehrt. Auch ohne hier ein Bier getrunken zu haben, fanden wir es hier sehr angenehm.

Wer will könnte hier oben sogar heiraten!

So meine Lieben, das war schon mein kleiner Bericht aus Wallgau. Als Abschlusstipp kann ich noch jedem die Gästekarte ans Herz legen.

Diese wird ja jedem Gast gleich im Hotel ausgestellt. Ehrlicherweise ist man zwar gerade in dieser Gegend mit dem Auto oft besser dran, aber wer auf dieses verzichtet, kann mit der Gästekarte alle Busse kostenlos nutzen.

Zusätzlich gibt je nach Anzahl der Übernachtungen entweder Vergünstigungen oder Freifahrten für den Sessellift zum Kranzberg.

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