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Klagemauer

Veröffentlicht: 14.05.2023

Während Ihr heute von der Geocacher-Gruppe in Israel viel Fotos von Petra, Jordanien, sehen könnt, nahm ich mir ausführlich Zeit für die Klagemauer in Jerusalem. 

Wie es so ist, wenn man viel Zeit hat, kam ich viel zu spät los und so war schon die Mittagshitze deutlich zu spüren, als ich das Hotel verließ. 

Die wenigen Meter von unserer traditionellen Unterkunft bis zum Damaskustor, einem der vier Eingänge in die Altstadt, versuchte ich im Schatten der Häuser zu laufen. 

Nach dem Betreten der Altstadt wurde es merklich kühler. Und im Gegensatz zum gestrigen Samstag waren deutlich weniger Touristengruppen unterwegs. Heute ließ es sich gemütlich an den Ständen entlangschlendern. Aber das war ja heute nicht mein Ziel. 

Ich nahm den Weg ab Damaskustor immer geradeaus, um an die Klagemauer, den Western Wall, zu gelangen. 

Nach einem kurzen Sicherheitsscann stand ich auch schon auf dem großen Platz vor der Klagemauer. 

Hier war deutlich mehr an Touristen zusehen, als ich erwartet hatte. Und das Mauer Stück, dass sich Männer und Frauen für ihr Leid teilen, ist enorm viel kleiner als ich es vermutet hatte. 

Etwas unschlüssig stand ich auf dem Platz. Es gibt wenig Anleitung, wie man sich zu verhalten hat. Einem Schild vor dem Sicherheitscheck hatte ich noch ein paar Informationen entlockt. Essen und Rauchen verboten, angemessene Kleidung, keine Cellphones und Fotos am Sabbat und jüdischen Feiertagen nicht erlaubt. Okay, heute war Sonntag, also darf ich fotografieren? 

Was immer hilft ist ja zu schauen, was Einheimische so tun. Oder eben andere Touristen, in diesem Fall möglichst gleichen Geschlechts. Und es half wirklich. Fotos, selbst von Polizei oder Personen aus nächster Nähe, schienen kein Problem zu sein. Ich hätte auch auf der Frauenseite bis zur Klagemauer vortreten können. Das war aber gar nicht mein Anliegen. So suchte ich mir ein Plätzchen auf einer Rampe, dem Westwall gegenüber. Der Platz lag im Schatten, leicht erhaben und es kam kaum jemand dort entlang. Dort habe ich tatsächlich knapp 2 h ausgeharrt und das bunte Treiben auf dem Platz beobachtet. 

Wie schon gesagt, ich hatte mir das Stück Mauer größer vorgestellt, also breiter. Und ich hatte es mir lauter  klagend vorgestellt. Auf dem Platz ist es zwar alles andere als ruhig. Bei den vielen Menschen, Besuchergruppen mit Guides usw. nicht verwunderlich. Aber lautes Klagen an der Mauer konnte ich auch aus nächster Nähe nicht vernehmen.... Alles läuft ruhig und entspannt ab. Entspannt sind auch die überall gegenwärtigen Polizistinnen. Ja, sehr viele weibliche unifornierte Personen mit Maschinengewehren in der Hand. Dennoch entspannt, auch wenn sie in großer Zahl über den Platz laufen. Unsicher fühlte ich mich in keiner Sekunde, was die Sicherheit betraf. Unsicherheit eher, wie ich mich zu verhalten habe. 

Ich musste wieder einmal feststellen, dass ich doch zu wenig informiert zu dieser Reise gestartet bin. 

Da ich auch als Geocacherin unterwegs bin, versuchte ich natürlich auf dem Platz auch den dortigen Earthcache zu lösen. Wie immer muss ich noch ein wenig recherchieren, aber die Richtung für die Antworten ist klar. Hauptaugenmerk liegt bei dem Earthcache Western Wall, GC6F370, auf den Pflanzen, die aus vielen Ritzen der Mauer herauswachsen. 

Mit vielen, vielen bunten Eindrücken habe ich den Platz am Western Wall wieder verlassen. Es wäre schade, diesen Platz nicht besucht zu haben. 


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