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20.08.2023 – Nationalpark-Hopping entlang der Westküste

Veröffentlicht: 12.09.2023

Nach den ganzen Erlebnissen im Ningaloo Reef war es an der Zeit, unsere Reise entlang der Westküste fortzusetzen. Wir wollten es mal wieder etwas ruhiger angehen lassen, da uns die letzten Wochen ganz schön mitgenommen hatten. Die langen Autofahrten, die aufregenden Erlebnisse, wir waren insgesamt etwas „müde“. Um etwas runterzukommen und den Autoschlüssel mal für ein paar Tage auf Seite zu legen können, hatten wir uns überlegt, mal zwei Wochen nur an einem Ort zu verbringen und das Zelt gegen ein richtiges Bett zu tauschen. Wie das genau aussah, das erzähle ich euch im nächsten Blogbeitrag. Uns blieben bis dahin auf jeden Fall noch rund drei Wochen Zeit, die wir natürlich bestmöglich nutzen wollten. Unser erstes Ziel nach dem Ningaloo Reef war der Francois-Peron-Nationalpark, der etwa 550 Kilometer entfernt von Coral Bay an der Nordspitze der Shark Bay an der Coral Coast liegt. Bekannt ist der Nationalpark vor allem für den tollen Kontrast zwischen des roten Sands, der weißen Sandstrände und dem glasklaren Wasser. So schön das Ganze auch klingt, bei Regen und starken Sturmböen ist auch die schönste Landschaft nicht sonderlich einladend, vor allem wenn alle Campgrounds direkt am Strand liegen und der Wind die Wellen bis zum Auto treibt. Aus diesem Grund mussten wir unseren Aufenthalt leider schon nach eineinhalb Tagen vorzeitig abbrechen und uns wieder ins Auto schwingen. Weiter ging die Fahrt zum nächsten Stopp, dem 350 Kilometer entfernten Kallbari-Nationalpark. Wettertechnisch hatten wir hier deutlich mehr Glück. Aufgeteilt auf zwei Tage konnten wir hier die schönsten Orte erkunden und einige Wanderungen machen. Das Schöne an diesem Nationalpark ist, dass er sich auf einen inländischen Bereich und einen Bereich an der Küste erstreckt, sodass man sehr vielfältige Natur erkunden kann. Highlight dabei war sicherlich die fast 18 Kilometer lange Wanderung entlang der Küste, die uns zu traumhaften Steilklippen und spektakulären Buchten führte. Die anschließenden drei Tage verbrachten wir ganz entspannt an einem gemütlich Campground direkt hinter den Sanddünen nicht unweit des Kallbari-Nationalparks.

Nach der kleinen Auszeit ging es über den Küstenort Geraldton weiter in Richtung Süden. Das letzte Stück vor Perth bietet eine Reihe von kleineren Nationalparks, die sich gut für einen Tagestrip anbieten. Hier waren wir zuerst im Lesueur-Nationalpark. Der Park ist vor allem für seine Wildblumenwiesen bekannt, die jetzt im beginnenden Frühling ein bisschen Farbe in Landschaft bringen. Nach den letzten Wochen, in denen wir uns meist in tristen Landschaften mit rotem Sand bewegt haben, war der Besuch hier eine echte Wohltat. Endlich mal wieder saftig grüne Wiesen und bunte Blumen. Nachdem wir hier zwei kurze Tracks gewandert waren, setzen wir am Nachmittag unsere Fahrt zum Nambung-Nationalpark fort. Bei diesem Besuch handelte es sich allerdings eher um Pflichterfüllung. Der Nationalpark wird zwar häufig als Must-Stop angepriesen, wir hatten im Vorfeld jedoch schon gehört, das er zum einen sehr touristisch und zum anderen gar nicht so spektakulär sein soll. Wir wollten uns natürlich trotzdem ein eigenes Bild machen. Und was sollen wir sagen, kann man machen, muss man aber nicht. In Millionen von Jahren hat sich hier eine Wüsten-ähnliche Landschaft aus Kalkstein entwickelt. Mit der Zeit sind durch verschiedene Wettereinflüsse teils mehrere Meter hohe Säulen entstanden, die das Landschaftsbild prägen. Faszinierend hieran war vor allem, wie stark sich das Landschaftsbild binnen weniger Kilometer verändern kann. Erst blühende Grünflächen im Lesuer-Nationalpark und keine 70 Kilometer weiter auf einmal trockene Sandwüste.

Und weil zwei Nationalparks an einem Tag noch nicht genug sind, fuhren wir am späten Nachmittag weitere 140 Kilometer, um in den Yanchep-Nationalpark zu gelangen. Ob wir verrückt sind, ein bisschen vielleicht. Allerdings muss man hierbei erwähnen, dass der Park schon zum Einzugsgebiet von Perth gehört und wir hier eigentlich nur zum Übernachten waren. Durch Zufall kam es am Abend dann noch zu einer kleinen Premiere. Während uns die Kängurus eigentlich seit dem Start unseres Roadtrips durch Australien begleiten, hat sich das zweite tierische Wahrzeichen von Australien, der Koala, bislang immer vor uns versteckt. Im Yanchep-Nationalpark sollte unser Wunsch in Erfüllung gehen. Obwohl Koalas eigentlich nicht an der Westküste zu finden sind, ist der Nationalpark seit 1938 das Zuhause einer kleinen Koala-Kolonie.

Und auf einmal waren wir in Perth, der ersten Millionenstadt seit Sydney im vergangenen Mai. Den ersten Tag widmeten wir mal wieder den grundlegenden Versorgungsfahrten – Tankstelle, Supermarkt und Ikea (Wolldecken für die kalten Nächte). Am zweiten Tag ging es für unser Auto für einen Service-Check in die Werkstatt und für uns in das Western-Australia-Museum im Herzen von Perth. Außerdem hatten wir Zeit, uns die Stadt anzuschauen und dem Botanischen Garten einen Besuch abzustatten. Der dritte volle Tag begann dann mit einem Wiedersehen. Unsere Reisefreunde von Fraser Island, Julian und Marlena, waren ebenfalls in Perth. Bei einem köstlichen Frühstück tauschten wir Reisegeschichten, Erinnerungen und Pläne für die kommenden Wochen und Monate aus. Während Julian am Nachmittag arbeiten musste, ging es für Helene und mich zum Australian Football. Vor Beginn des Spiels wurden im Stadion noch die letzten Minuten des WM-Viertelfinales zwischen den australischen und französischen Frauen übertragen. Durch den Sieg Australiens war eine gute Stimmung beim Football-Spiel garantiert. Und dann waren sie auch schon vorbei, unsere Tage in Perth.

Nach der Großstadt ging es die Vorstadt, nach Fremantle. Ein kleiner, zum Flanieren einladender Küstenort mit einer schönen Innenstadt und vielen kleinen Geschäften.

Nach all dem (Groß-)Stadtflair wurde es danach mal wieder Zeit für einen Nationalpark und viel Ruhe. Deshalb ging es in den 180 Kilometer entfernten Wellington-Nationalpark. Eigentlich ist dieser komplett unspektakulär und bietet keine richtigen Sehenswürdigkeiten, aber was er eben bietet, ist Ruhe und davon ganz schön viel. Vier Nächte verweilten wir dort und machten nichts außer ein paar kleineren Spaziergängen. Auf dem Bild mit der Staumauer seht ihr übrigens das angeblich größte Wandgemälde der Welt, vielleicht gibt es also doch ein kleines Highlight im Wellington-Nationalpark.

Der letzte Stopp von viel zu vielen Stopps in diesem Blogbeitrag sollte Busselton sein. Hier schauten wir uns Busselton Jetty an, den mit 1.841 Meter längsten Holzsteg der südlichen Hemisphäre. Mit einem kleinen Zug sind wir bis an die Spitze gefahren, wo wir das Undewater Observatory besucht haben. Über 300 verschiedene Meeresbewohner können durch die unter der Wasseroberfläche liegenden Fenster beobachtet werden.

So, das war eine kurze Zusammenfassung unseres rund 1.500 Kilometer langen Roadtrips von Coral Bay nach Busselton. Der nächste Blogbeitrag wird wieder etwas kompakter und übersichtlicher, versprochen. 

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