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01.12.2022 – Hippiefeeling in Pai

Veröffentlicht: 07.12.2022

Barfußlaufende Menschen, viel bunte Kleidung und der Duft von Cannabis – Pai ist so etwas wie das Paradies für Backpacker, vor allem für diejenigen, die einen leichten Hang zum Hippie-Dasein pflegen. Eingebettet in eine wunderschöne Bergkulisse liegt das kleine Örtchen rund 130 Kilometer nördlich von Chiang Mai in Nähe der Grenze zu Myanmar. Obwohl die Anfahrt nur drei Stunden dauert, hat diese es in sich und ist nichts für Menschen mit einem nervösen Magen. Ganze 762 Kurven und noch einmal halb so viele riskante Überholmanöver des Busfahrers müssen überstanden werden, bevor man mit der tollen Aussicht auf die Berge belohnt wird.

Pai selbst ist recht klein, ein Spaziergang durch die Stadt dauert nicht länger als ein oder zwei Stunden. Jeden Abend findet auf der einzigen richtigen Hauptstraße ein Nachtmarkt statt, auf dem es neben thailändischen Köstlichkeiten auch allerhand westliches Streetfood zu Kaufen gibt. Vermutlich ist das neben dem großen Angebot an Cannabis auch ein Punkt, warum Pai bei Backpackern so beliebt ist. Nicht dass ihr euch wundert, der Konsum von Cannabis ist in Thailand seit diesem Sommer legal – und um direkt mit möglichen Gedankenspielen aufzuräumen, nein, ich habe nicht probiert! :)

Nach meiner Ankunft bin ich als erstes zu meinem Hostel gelaufen und was soll ich sagen, für einen kurzen Moment dachte ich, dass ich in einer Kommune schlafe. Knallbunt angezogene Menschen, alle mit einem breiten Grinsen im Gesicht und eine Außendusche mit Aussicht auf die Berge. Zum Glück hatte ich nur für drei Nächste gebucht…

Da Pai selbst, wie gesagt, nicht allzu viel hergibt, zog es mich am ersten Tag raus aus der Stadt. Über die Outdoor-App Komoot hatte ich mir im Vorfeld einen Track zu einem abgelegenen Wasserfall herausgesucht. Insgesamt dauerte es fast zwei Stunden, bis ich an meinem Ziel ankam. Zwischendurch gab es immer wieder Stellen, die den Anschein erweckten, dass der Weg – Trampelpfad trifft es eigentlich besser – endete. Zudem musste man bestimmt zehn Mal durch den Fluss, da es nur auf der anderen Uferseite weiterging. Und die vielen kleinen krabbelten Insekten auf Armen und Beinen erhöhten den Wohlfühlfaktor auch nur bedingt. Glücklicherweise wurde ich irgendwann von einem Britten eingeholt, sonst wäre ich vermutlich umgekehrt. Irgendwie ist es ein seltsames Gefühl, wenn man komplett allein, ohne Handyempfang, durch den Dschungel läuft und nur die Natur hört. Übrigens war der Brite natürlich barfuß unterwegs, was auch sonst. Ankommen beim Wasserfall wurden wir dann mit einem tollen Dschungelpanorama belohnt. Nur das laute Tosen des Wassers und die vielen Vögel waren zu hören. Nach einer knappen Stunde haben wir uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Dort kamen uns dann auch zum ersten Mal weitere Wanderer entgegen, sonst hatten wir, bis auf einen Einheimischen, niemanden auf dem Track gesehen. Nach weiteren drei Stunden war ich dann wieder im Hostel und gönnte mir als allererstes eine Dusche, um das Krabbelgefühl loszuwerden. Abends ging es noch schnell auf den Nightmarket, bevor ich todmüde ins Bett ins Bett gefallen bin.

Den zweiten und letzten Tag in Pai habe ich für eine Touri-Tour genutzt. Grundsätzlich halte ich ja nicht viel von diesen Ausflügen – und ich wurde auch wieder bestätigt – aber da ich nicht selbst mit dem Roller fahren wollte, war dies die einzige Möglichkeit, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region abzuklappern. Und bei neun Euro kann man sich auch nicht beschweren. Insgesamt standen sechs Stopps auf dem Programm: Der weiße Buddha, ein chinesisches Dorf, die Bamboo-Bridge, ein Aussichtspunkt, ein Wasserfall und der Pai Canyon. Bis auf den weißen Buddha und den Pai Canyon kann man die übrigen Punkte aus meiner Sicht weglassen. Das chinesische Dorf gleicht eher einer Theaterkulisse mit ein paar Ständen, um Touristen etwas zu verkaufen. Die Brücke aus Bambus führt über Reisfelder, die nach der Ernte ebenfalls nicht sonderlich interessant sind. Und der Wasserfall ist auch nichts besonders. Aber gut, ich habe alles mal gesehen. Wirklich schön war der Pai Canyon, hier haben wir uns den Sonnenuntergang angeschaut und die letzten Sonnenstrahlen genossen. Für diesen Anblick hat sich die Tour gelohnt, wenn auch alles davor eher so semi-toll war.

Nach zweieinhalb Tagen in Pai stand dann wieder die Rückfahrt nach Chiang Mai an, wo ich die letzten Tage bis zum Abflug ins nächste Land mit etwas speziellem verbringen werde. Dazu dann aber im nächsten Eintrag mehr. 

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