rallafornia1994
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3. Tag Salamanca

Veröffentlicht: 10.02.2022

Do. 10.02. Hab gestern noch ein paar Sachen vergessen. Dieses wilde Gebirge heißt Zentralmassiv, dann gestern tatsächlich über 12 Stunden gefahren, und drittens mein Anlasser is so gut wie hinüber.

Als ich gestern Abend im Ibis-Hotel nochmal umparken wollte is er einfach nicht mehr angesprungen. Anlasser dreht ins Leere. Ist natürlich sehr spannend. Heut früh also um 5.30 Uhr ins Auto, Stoßgebet und auf den 2. Versuch eingehackt und angesprungen. Hab bei laufendem Motor noch Kaffee im Auto gemacht und dann ab Richtung Spanien. Nie mehr den Motor ausmachen.

Ich weiß jetzt auch warum Frankreich auf dem Land so menschenleer ist, alle wohnen in den Metropolen und glaub alle in Bordeaux. 

Mörderischer Berufsverkehr, fünfspurige Kreisverkehre, Navi oder vielleicht auch ich versagt, obwohl ich der Langsamste von allen war bin ich auch noch geblitzt worden. 

Ein traumhafter Sonnenaufgang  besänftigte mein Inneres und im Schneidersitz schwebte ich gen Küste. Wegweiser zu den berühmten Wanderdünen von Palat versuchten mich zu verführen, doch ich blieb standhaft, nur das eine Ziel vor Augen, wann gibts endlich ein Fahrbier! Aber Bier war aus.

 Heute war Kilometerfressen angesagt, schau ich mir auf dem Rückweg an. Kurz vor der spanischen Grenze eröffnete sich im Hintergrund das nächste Gebirge, die Pyrinäen. Fünf Mautstationen später, und Mautstationen sind immer ein Erlebnis, endlich spanischer Boden.

Schluß mit diesen albernen je táime, mon che´ri doof Radiosendern, jetzt aber das selbe nur in spanisch.

 Hab dem Navi gesagt, ohne Mautstraßen bitte. Und es hat gekappt. Wunderbare Strecke duch die Pyrinäen, immer zweispurig, echtes cruising, alle entspannt.

Auf Grund von eventuellen Startschwierigkeiten hab ich mit laufendem Motor vollgetankt, bzw. volltanken lassen, in Spanien gibts sowas noch, ohne Aufpreis. 

Nach 5 Stunden wunderschöner Panoramafahrt, immer Richtung Süden wirds flach und trocken. 

Hab mich für eine  Pause entschieden als ein kleiner Hügel mit Dorf nicht weit von der Hauptstaße auftauchte. Als ich abfuhr hat der Trucker, mit dem ich mich eine Stunde duelliert hatte, sogar wehmütig gewunken. Tief berührt und mit Tränen in den Augen bin ich  ganz hochgefahren und bergab geparkt, zur Not rollen lassen und Gang rein, er is aber brav angesprungen.

Nach über 9 Stunden Fahrt und gut 800 km heute, steh ich jetzt auf einem kleinen Campingplatz vor Samaranca. Übrigens weit und breit keine Windmühle gesehen. Und außer mir sind auch nur 2 andere Leute auf der Anlage.

In der Nachbarschaft gibts nen kleinen Supermarkt und die obligatorische Dorfbar. Kleines Bier vom Fass 1,20. Fast wie im Turm.

Grad hat mir google auch noch erzählt daß Portugal die Einreibestimmungen seit 3 Tagen geändert hat. Mega. Bis dahin brauchte jeder der per PKW einreist einen bestätigten Test, usw. Entfällt jetzt. Das erspart viel Gedönse.

Sitzt jetzt im Bus und rutsch immer nach vorn, weil der Platz an einem Hang liegt, und falls der Rallafornia morgen früh Ärger macht, lass ich ihn rollen und mach nen Motorstart. Die zwei anderen Gäste haben ganz komisch geschaut, wie man bloß so blöd hinparken kann.

Über 2000 km runtergerattert und in bester Laune, auch Dank der Dorfkneipe, grüßt Euch Ralla



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