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Cars - Teil 2: Links fahren, links fahren...

Veröffentlicht: 02.04.2019

So mein Mantra, wenn ich ins Auto steige. Einfach nur so zur Erinnerung. Es ist eine immense Hirnanstrengung, etwas so Automatisiertes wie Autofahren plötzlich "verkehrt" zu machen: auf der verkehrten Seite einsteigen, mit der falschen Hand schalten (auch wenn es bei der Automatik nur das Bewegen des Hebels von P auf D ist), den Blinker zu erwischen ohne den Scheibenwischer einzuschalten... Mittlerweile funktioniert es schon ganz gut mit dem Linksverkehr und wenn Rene oder ich doch wieder mal mit der falschen Hand zum Blinker greifen und bei wolkenlosem Himmel den Scheibenwischer einschalten, heißt es vom jeweils anderen sofort: Anfängerfehler!

At the roundabout take the first exit - hier mein Lieblingskreisverkehr mit Palme bei uns in der High Street


In Westaustralien haben sie ja viel Platz, deshalb auch die großen Häuser und, was Linksverkehr-Newbies aufatmen lässt, sehr breite Straßen. Auf den mehrspurigen Freeways, vergleichbar mit unseren Autobahnen, gibt's kaum Staus und jeder fährt sehr gemählich und entspannt dahin. Keine Drängeleien, kein Gehupe, alles sehr gechilled. Kein Wunder, dass die Leute hier so relaxed sind: dauernd blauer Himmel und Meer, freundliche Supermarktkassierer, die Aussicht auf einen Feierabend mit Prosecco am Strand bei einem kitschig schönen Sonnenuntergang... Da gibt's ja keinen Grund blöd mit dem Auto herum zu rasen! Soweit unser erster Erklärungsversuch.

Man beachte die Prosecco-Glas-Halter für den Strand


Toyota, Mazda, Hyundai: die Asiaten dominieren den Auto-Markt in Down Under, ab und zu sieht man aber einen VW oder Porsche. Wir haben uns übrigens stilecht für die einzige australische Automarke entschieden: einen Holden.


Ein wenig erfreulicher Brief hat diesen naiven Eindruck aber ziemlich schnell relativiert. Nicht die unendliche Gechilledheit der Aussies lässt sie so diszipliniert fahren, sondern die gesalzenen Strafen, die bei Geschwindigkeitsübertretungen verhängt werden. Der Brief kommt von der Polizei und beinhaltet einen Strafzettel über 400 Dollar! Für die paar km/h zu viel gleich mal 400 Dollar (ca. 250€)!!!

Ein Strafzettel im Werte von 2 Surfboards...


Natürlich bin ich diejenige, die zu schnell gefahren ist. Und neben der Strafe (Zitat Rene: Damit hätten wir uns 2 Surfboards kaufen können!) kassiere ich auch 3 Punkte (Zitat Rene: Naja, wenn das so weiter geht, kannst du zumindest noch bis Juni Auto fahren bevor sie dir den Führerschein wegnehmen...) So ein Blödsinn! Ich bin ja lernfähig! Letztens habe ich null Punkte bekommen und musste für die 7 km/h Geschwindigkeitsübertetung nur noch läppische 100 Dollar (ca. 60€) berappen... Nein, ich bemühe mich echt. Es ist bei so breiten Straßen und so vielen PS natürlich nicht leicht, aber ich glaube, die australische Relaxedheit beginnt schon zu wirken und ich werde nicht, wie Rene befürchtet, Aurels Bett, als Pendant zu Sofias Harry-Potter-Möbel, mit Strafzetteln von mir tapezieren müssen...

Wunschkennzeichen sind auch in WA beliebt


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#auto