Awesome, great, fantastic!

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Es ist schon cool, wie positiv die Leute hier sind. Und "cool" ist defintiv das falsche Wort, vielmehr müsste man AWESOME sagen oder FANTASTIC oder GREAT oder AMAZING oder LOVLEY oder OUTSTANDING! "Have a great day" wünscht die Kassierin an der Supermarktkassa mit leuchtenden Augen. "Your behaviour was outstanding", lobt die Turnlehrerin das hervorragende Benehmen der Horde Achtklässler nach dem Schwimmwettbewerb. Um großartig zu sein, braucht es in der Regel nicht viel. "Where do you come from?" - "Austria". -  "Awesome!"

Als mich die Frau an der Tankstelle mit "Bye, love!" verabschiedete, hab ich mich geschmeichelt gefühlt, obwohl ich weiß, dass ich nicht wirklich die Liebe ihres Lebens bin. Es hat mich an Italien erinnert, wo mir letzten Sommer eine Eisverkäuferin untergekommen ist, die all ihre Kunden "Amore" nannte. Ist doch süß, oder? Warum sagt beim Spar nie jemand "Schnuckilein" zu mir?

Auch in der Schule ist es durchaus üblich, dass die Lehrerin die Kinder "Sweetheart" nennt. Oder ihre Kollegin "Darling". Komisch, wenn ich mir vorstelle, dass Frau Freyler beim nächsten Elternabend Frau Reiterer so das Wort übergibt: "Schatz, möchtest du jetzt weitermachen?"

Ist schon klar, dass nicht jeder Verkäufer ganz wild darauf ist zu erfahren, wie mein Tag war, nur weil er fragt: "How was your day so far?" Trotzdem finde ich es spannend, dass man sich hier die Zeit für dieses Ritual nimmt. Letzten Montag im Supermarkt hab ich mich im ersten Moment richtig geschreckt, als der nette Herr an der Kassa wissen wollte, wie denn mein Wochenende so war. Wie wird's denn gewesen sein? Awesome, great natürlich!