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#105 Gibraltar des Ostens

Veröffentlicht: 10.04.2022

04.-05. April 2022: Monemvasia, Pounta


F. Als wir vor der Halbinsel Monemvasia ankamen, dachte ich: Warum sind wir denn gerade kreuz und quer durch die Berge gefahren und dann kommt nur eine kleine Halbinsel wie wir sie schon so oft hier in Griechenland gesehen haben.

Monemvasia vom Festland aus gesehnen. (Davor ist das eckige Hafenbecken. Der Fels liegt natürlich nicht auf der Hafenmauer, dazwischen ist noch viel Meer.)

Was ich natürlich nicht wusste, dass es sich bei Monemvasia nicht um eine Halbinsel handelt, sondern um eine wunderschöne alte Stadt aus dem Mittelalter auf der Seite der Halbinsel, die man vom Festland aus nicht sehen kann. Nach einem kleinen Fußmarsch tauchte vor uns eine kleine aber dennoch beachtliche Stadtmauer auf, die die Burg für viele Jahre zur uneinnehmbaren Festung verhalf und ihr den Namen „Gibraltar des Ostens“ einbrachte.

Laut Zeitzeugen, haben 30 Mann auf der Stadtmauer gereicht, um die Burg vor Angreifern zu schützen.
Autos passen nicht durchs Tor.

Kaum hatte man das Stadttor durchschritten, begannen wunderschöne und winzig kleine Gassen, die sich ohne jegliches System über die gesamte Stadt bis zur nächsten Stadtmauer erstreckten. Die Halbinsel bestand quasi nur aus einem riesigen Berg im Wasser und so wurde die Stadt komplett am Hang des Berges errichtet. Dadurch waren die Gassen nicht nur schmal, sondern auch teilweise sehr steil.

steile, verwinkelte Gassen
steile, verwinkelte Gassen
Malerische Aussichten muss man einfach festhalten.
Haupteinkaufsstraße - eine der wenigen geraden Straßen in Monemvasia.
Da die Stadt so eng ist, wurden viele Häuser über die Straßen gebaut, sodass viele Torbögen entstanden sind.
Der Weg zurück führt durch malerische Blumenwiesen.
Blick aufs Festland

Am Nachmittag ging es weiter nach Pounta. Von hier wollten wir am nächsten Tag die Fähre zur gerade mal 1km entfernten Insel Elafonisos nehmen. Unseren Van stellten wir nicht weit vom Fähranleger direkt an den Strand. Bei unserer Ankunft wurden wir auch schon freudig von einem Streuner begrüßt. Dieser scheint hier schon länger zu leben, da schon viele Camper in der App Park4night über ihn geschrieben hatten.

Stellplatz direkt am Meer und mit Wachhund.

Am nächsten Morgen haben wir ein wenig länger gebraucht als normalerweise um loszukommen und so erreichten wir den Fähranleger erst um kurz nach 13 Uhr. Wir gingen eigentlich davon aus, dass die Fähre aufgrund der kurzen Strecke zwischen den beiden Ufern einfach hin und her pendelt, aber anscheinend gab es einen exakten Fahrplan und im Moment lag die Fähre im Hafen der Insel und nicht am Festland. Jenny hatte eine Person im Auto neben uns entdeckt und wollte nur kurz fragen, ob er den Fahrplan und den Preis der Fähre kennt. Aus dem kurz mal Fragen wurden 30 Minuten Diskussion über Corona, das es nicht gibt, Staaten, die eigentlich Firmen sind und Politiker, die Kinderblut trinken. Am Ende mussten wir feststellen, dass man einige Menschen einfach nicht mehr erreichen kann und sie sich völlig in ihrer Blase verfangen haben. Die ursprüngliche Fahrplanauskunft konnte uns der Herr dennoch geben und so würde die Fähre eine weitere Stunde auf sich warten lassen. Wir kalkulierten kurz einen möglichen Zeitplan und erkannten, dass wir wahrscheinlich nicht genug Zeit haben würden, um auf die Insel zu fahren, die geplante Wanderung zu machen und abends wieder zurück zu fahren. Zudem nahm der schon sehr kräftige Wind weiter zu. Wir entschlossen uns somit für einen kurzen Strandbesuch auf dem Festland und fuhren nachmittags nach Mystras.

Strand neben dem Fähranlger und Blick auf Elafonisos
ganz shön eng hier - 4,5μm nach oben und 5μm zur Seite.


Tag 171 – Gesamttour 13.187 km


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